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Sergio Perez krank und ohne Wasser: Rennen "im Überlebensmodus"

Sergio Perez stellte beim Formel-1-Rennen in Austin seine Leidensfähigkeit unter Beweis, ohne Trinken und ohne Kraft brachte er Rang drei ins Ziel

Für Sergio Perez wurde das Formel-1-Rennen in Austin zu einer schlimmen Tortur. Und das lag nicht etwa an seiner sportlichen Leistung, denn diese war das gesamte Wochenende über durchaus ansprechend. Der Mexikaner musste aus einem anderen Grund leiden. Denn in der Hitze am Sonntag musste er komplett ohne Trinken auskommen.

"Von Runde eins an hatte ich überhaupt kein Trinken zur Verfügung. Das war extrem hart und nach 20 Runden war ich völlig am Ende", sagt Perez und schildert seinen Höllenritt: "Ich hatte keine Kraft mehr, nicht in den Händen, nicht in den Füßen. Auch mein Sehvermögen ließ nach. Es wurde wirklich unangenehm und ich war nur noch im Überlebensmodus unterwegs."

Es bestehe "kein Zweifel" daran, dass das Rennen in Texas "das längste Rennen meines Lebens" gewesen sei, formuliert es Perez deutlich. Dieser Umstand gepaart mit der Tatsache, dass er an diesem Wochenende auch noch mit einer Erkältung kämpfte, werteten seinen dritten Platz im Rennen noch einmal auf und liefern eine Erklärung für den schlussendlich riesigen Rückstand von 42 Sekunden auf Rennsieger Max Verstappen.

"Wingman" Perez wird zum Faktor

"Wie er das Rennen gemanagt hat, zeigt einfach, dass sein Selbstvertrauen wächst", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Er war jetzt im zweiten Rennen nacheinander auf dem Podium, nun steht sein Heimrennen an. Er findet immer mehr seine Form, und gerade zu diesem Zeitpunkt des Jahres ist das entscheidend für uns", stellt er klar.

Rechtzeitig zur entscheidenden Phase der WM spielt "Wingman" Perez also die erhoffte Rolle. In Austin war er auch strategisch ein wichtiger Faktor. "Er war schnell genug, und er war genug weit vorne, dass wir Hamilton mit seinem Boxenstopp gezwungen haben, die Richtung zu gehen, die für uns die beste war. Also so gesehen passt es", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bei 'Sky'.

Anders als oft in dieser Saison, als Perez zu weit weg war und sich Mercedes strategisch nur auf Verstappen konzentrieren musste, kann der 31-Jährige also nun das Zünglein an der Waage sein. Zumal sein Gegenstück Valtteri Bottas bei Mercedes ab sofort wohl keine Strafen mehr in Kauf nehmen muss. Der WM-Kampf könnte auch durch die Nummer-zwei-Fahrer entschieden werden.

Marko hofft auf baldigen Doppelsieg

Bereits im Qualifying in Austin war Perez überraschend stark, nach dem ersten Versuch in Q3 lag er sogar auf Kurs Richtung Poleposition. Zwar wurde er am Ende "nur" Dritter, doch der Trend ist klar aufseiten des Baku-Siegers. Bereits in der Türkei überzeugte er gerade im Rennen, als er Lewis Hamilton abwehrte und am Ende aufs Podium fuhr.

"Er kommt immer besser in Schuss. Er ist ein emotionaler Mensch, und wenn er dann noch all diese Begeisterung und Anfeuerung hat, kommt er noch näher. Das brauchen wir", sagt Marko und sieht am Horizont bereits einen Doppelsieg aufziehen. "Ein 1-2 haben wir, glaube ich, seit fünf oder sechs Jahren nicht mehr gehabt. Wird Zeit", gibt er die Marschroute vor.

Horner sieht bereits länger als nur an den vergangenen zwei Wochenende eine aufsteigende Tendenz bei seinem Fahrer. "In Monza war er stark, in Sotschi war er stark. Er hätte in beiden Rennen auf dem Podium sein sollen", stellt er klar. In Italien kostete eine Strafe Perez das Podest, in Sotschi war es die falsche Strategie im späten Regen.

Horner erkennt "große Fortschritte" bei Perez

Der Schlüssel sei es, für Perez ein Set-up zu finden, "das für ihn funktioniert. Und dass wir das Auto etwas mehr auf seinen Fahrstil abstimmen können. Es stehen einige wichtige Rennen an, und wir brauchen das, was er gezeigt hat", sagt Horner. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Red Bull vor allem auf die Bedürfnisse von Verstappen zugeschnitten ist. Dennoch erkennt Horner bei Perez einen "großartigen Fortschritt".

Perez selbst zog viel Kraft aus den Fans in Texas, die ihn mit Sprechchören anfeuerten. Dieses Gefühl dürfte ihm bei seinem Heimrennen in Mexiko noch deutlich stärker zugutekommen. "Es war schade, dass ich nicht mit Max und Lewis mithalten konnte, aber ich war physisch einfach angeschlagen. Nun freue ich mich sehr auf Mexiko", blickt er voraus.

Allerdings darf die Frage erlaubt sein, ob es aus Red Bulls Sicht mit Blick auf die Fahrer-WM nicht besser gewesen wäre, Perez in der Schlussphase noch einmal reinzuholen, um ihm mit frischen Reifen die Chance auf die schnellste Rennrunde zu geben. Den Extrapunkt holte sich Lewis Hamilton.

Podestplatz von Perez zu opfern war keine Option

Doch der dadurch verloren gewesene Podestplatz war dem Team wichtiger. "Es wäre brutal gewesen, Checo das Podium zu nehmen, denn Leclerc war zu dicht hinter ihm. In der Gesamtbetrachtung waren die Punkte für Checo wichtiger für das Team. Und das haben wir getan", erklärt Horner, der bei Perez "eines seiner stärksten Wochenenden" sah.

Eine Wiederholung seiner langen Trockenperiode will Perez allerdings nicht nochmal erleben. Auf die Frage, ob er sich jemals so nach einem Rennen gefühlt habe, antwortete er: "Nein, es ist das erste Mal - und hoffentlich auch das letzte Mal."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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