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Historie

Vettel-Webber-Crash: Heute sieht Horner die Schuldfrage anders

Zehn Jahre nach dem Teamkollegen-Crash zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber in der Türkei denkt Christian Horner plötzlich anders über die Szene

"Es sah so aus, dass Mark ihm nicht genug Platz gelassen hat", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Türkei-Grand-Prix 2010 in Istanbul. Kurz zuvor waren seine beiden Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber beim Kampf um Position eins spektakulär kollidiert. Vettel schied sofort aus, Webber rettete noch Platz drei. Und das große Thema war die Schuldfrage.

Im Gespräch mit 'Formula1.com' weicht Teamchef Horner zehn Jahre nach dem Zwischenfall aber plötzlich von seiner bisherigen Sichtweise ab und sieht die Verantwortung für den Crash offenbar nicht mehr nur bei Webber. O-Ton heute: "Sebastian war einfach ein bisschen zu gierig."

Mit dem Zehnjahresabstand bewertet Horner die Situation so: "Mark [...] hat zugemacht, aber nicht unfair. Sebastian hat gleichzeitig die Spur gewechselt. An dem Tag hätte Sebastian ein bisschen geduldiger sein sollen. Dann hätte er das Ergebnis bekommen, das er wollte", so Horner.

Was Webber in seinem Buch darüber schreibt

Tatsächlich hatte Webber das Rennen bis zu diesem Moment angeführt und kontrolliert, ehe Vettel den Spitzenreiter auf der Gegengeraden attackierte und auf der Innenseite sein Manöver startete. Kurz darauf war Vettel nur noch Fußgänger und gestikulierte eindeutig, Webber habe sich im Duell "verrückt" verhalten.

Eben diese Ansicht soll Horner zunächst nicht vertreten haben, wie Webber in seiner Autobiografie "Aussie Grit" (Sponsored Link: hier bestellen!) erklärt. Im Kapitel "In High Places" beschreibt er den Türkei-Unfall und dessen Folgen, sagt über Horner: "Er schien zu wissen, wo die Schuld lag, auch wenn er sich diplomatisch ausdrückte."

Erst, nachdem Teamchef Horner vernommen hatte, wie sich Red-Bull-Sportchef Helmut Marko zum Zwischenfall geäußert hatte, habe er seine Sichtweise verändert. O-Ton Webber im Buch: "Christian schien dann eine 180-Grad-Wende hinzulegen und übernahm schließlich den Standpunkt von Marko." Und das bedeutete, Webber als Sündenbock hinzustellen.

Nach "Multi-21" war der Ofen endgültig aus

Da habe er, Webber erkannt, wer bei Red Bull wirklich das Sagen habe. Er schreibt: "Es muss unangenehm für [Horner] gewesen sein, der wichtigste Ansprechpartner zu sein, aber eigentlich gar keine Macht zu haben. [...] Es war eben nicht der Plan von Red Bull Racing, dass ein alter australischer Hund den Titel holt."

Spätere Ereignisse bestärkten Webber in diesem Glauben, vor allem "Multi-21" beim Malaysia-Grand-Prix 2013, als die Reihenfolge Webber-Vettel per Stallregie besiegelt schien, Vettel sich aber widersetzte, überholte und Webber den Rennsieg stahl.

Heute sagt Horner, er habe damals in Malaysia "haargenau" kommen sehen, "was gleich passieren würde". Denn Webber habe Vettel beim Brasilien-Grand-Prix 2012 abgedrängt, was Horner an eine Revanche des Deutschen bei passender Gelegenheit glauben ließ.

Horner will sich Webber nicht anvertrauen

"Dieser Frust", so meint er, "steckte noch in [Vettel]. Es bestand nicht den Funken einer Chance, dass er nicht versuchen würde, dieses Rennen zu gewinnen."

Anders als beim Türkei-Zwischenfall erkannte Horner in Vettel aber gleich den Verursacher des jüngsten Teamzwists: "Mark war extrem sauer und ich war angepisst, weil [Vettel] die Order der Boxenmauer ignoriert hatte. Das war sicher der freudloseste Doppelsieg, den wir je geschafft haben."

Webber hatte zu diesem Zeitpunkt, so schreibt er, bereits abgeschlossen mit Red Bull - weil ihm Horner nicht Rede und Antwort habe stehen wollen. "Ich wollte einfach nur die Wahrheit hören", meint Webber in seinem Buch. "[Horner] aber konnte mit der Wahrheit nicht herausrücken, und für mich war das ein Zeichen von Schwäche."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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