So viel Mercedes W10 steckt im neuen Racing Point RP20
Was der neue Racing Point RP20 mit dem Weltmeister-Mercedes von 2019 gemeinsam hat? Nicht nur den Motorenpartner, wie unsere Analyse zeigt!
Kaum war der neue Racing Point RP20 am ersten Tag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona aus der Garage gerollt, da kommentierten die ersten Beobachter auch schon: "Der sieht ja aus wie der Mercedes aus dem vergangenen Jahr!" Und in der Tat ist eine äußerliche Ähnlichkeit zwischen dem RP20 und dem Mercedes W10 nicht zu übersehen.
Dabei ist zu beachten: Racing Point verfügt tatsächlich über eine technische Partnerschaft mit Mercedes. Diese umfasst allerdings nur Antrieb, Getriebe und Hydraulik, nicht aber das Chassisdesign oder die Aerodynamik des Fahrzeugs. Eine Überschneidung gibt es derzeit noch beim Windkanal in Brackley, den sowohl Racing Point als auch Mercedes nutzt.
Was also hat Racing Point mit dem Modell RP20 gemacht? Sich bewusst an branchenführenden Ideen orientiert, nämlich am Weltmeisterauto der vergangenen Saison. Auffällig ist das vor allem an der Frontpartie, bei der Racing Point sehr stark von seiner bisherigen Designrichtung abgewichen ist und schlicht den Mercedes-Ansatz kopiert hat.
Racing Point RP20
Doch das ist noch nicht alles: Mit unseren Schieberegler-Bildern ist klar zu erkennen, dass sich Racing Point auch bei den Lufteinlässen der Seitenkästen, der Gestaltung der Motorhaube und des T-Flügels sowie bei diversen Luftleitblechen seitlich des Chassis hat vom Mercedes W10 inspirieren lassen.
Ist das verboten? Nein. Im Gegenteil: In der Formel 1 war es schon immer gängige Praxis, die Ideen zu kopieren, die sich bei der Konkurrenz als erfolgreich herausgestellt haben. So wurde schon mancher Ansatz zum Trend, wie zuletzt zum Beispiel das Cape unterhalb der Frontpartie, das Mercedes ab 2017 verwendet hat und nun an vielen Autos zu finden ist.
Die Frage ist nur: Wie gut gelingt es Racing Point, die Mercedes-Ideen zum Arbeiten zu bringen? Sprich: Versteht man das Paket gut genug, um damit entscheidende Fortschritte zu machen?
So oder so: Racing Point ist nicht das einzige Team in der Startaufstellung, das sich bei seinem Design an ein bestimmtes Vorbild anlehnt. Auch Haas arbeitet mindestens mit "Zitaten" des Ferrari – und steht aufgrund seiner engen Zusammenarbeit mit Ferrari in der Kritik, ein klassisches "B-Team" zu sein.
Mehr dazu auch in unserem neuen Video:
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