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Strafe wegen Benzinkühlen: Ein Trick, den auch Toto Wolff kennt

Österreich 2002: Der Porsche eines jungen Rennfahrers namens Toto Wolff wird auf den Grid geschoben, mit Sprit so kalt wie eisgekühlter Wodka ...

Bis zu 34 Grad Celsius werden beim Grand Prix von Österreich in Spielberg erwartet, und das auf einer Höhenlage von rund 700 Metern über dem Meeresspiegel. Da wird die Luft schon etwas dünner, und das wiederum geht auf die Kühlung. Ein Grund, warum die Teams alle Register ziehen, um besonders die Antriebsaggregate zu kühlen.

Ein alter Trick ist, das Benzin zu kühlen - und das wurde Alfa Romeo am Freitag zum Verhängnis. Die Abweichung der Benzin- zur Außentemperatur darf maximal zehn Grad betragen. Bei Antonio Giovinazzi war der Shell-Treibstoff vor dem zweiten Freien Training aber nur 17 Grad kühl, während draußen 30 Grad Lufttemperatur gemessen wurden.

Das kostete 5.000 Euro - und wäre im Qualifying oder Rennen mutmaßlich härter sanktioniert worden. Laut Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der am Freitagabend mit Alfa-Teamchef Frederic Vasseur Essen war, handelte es sich dabei um keinen vorsätzlichen Betrug: "Sie haben einfach einen Fehler gemacht. Bei einem Auto hatten sie 14 Grad zu viel, beim anderen 14 zu wenig."

Wolff hat mit gekühltem Benzin schon seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Nicht als Teamchef in der Formel 1, aber als junger Rennfahrer im Porsche-Supercup. Im Jahr 2002 ging er am damaligen A1-Ring in der Rahmenserie an den Start, für das deutsche Farnbacher-Team. Es war das Wochenende mit dem großen Skandal um die Ferrari-Stallorder.

"Das war meine eigene Erfahrung mit eiskaltem Benzin. Ein Skandal", lacht Wolff 17 Jahre später und verrät: "Mein Teamchef hat mir gesagt: 'Mach dir wegen des Qualifyings keine Sorgen. Wir schieben dich heute in die Startaufstellung.' Ich habe gefragt warum. 'Wir wollen den Motor nicht starten, denn dein Benzin ist wie eisgekühlter Wodka. Du hast nur eine Runde, dann ist er heiß.'"

Doch der Versuch, das Material so gut es geht zu kühlen, hat anno 2019 natürlich einen ernsten Hintergrund. Besonders in der zweiten Hälfte des Rennens könnte das Material an seine Grenzen kommen. Die Antriebseinheiten sowieso, die Reifen auch - und natürlich die Bremsen. Die sind, auch wegen des inzwischen recht hohen Gewichts der Autos, am Limit.

Das wird die Fahrer womöglich dazu zwingen, die Materiallast zu reduzieren, indem sie vor Kurven früher vom Gas gehen. Man nennt das "Lift & Coast". Valtteri Bottas sagt: "Diese Strecke ist superheiß für die Bremsen. Wegen der Höhenlage ist auch die Kühlung weniger effizient. Je nach Bedingungen und Verkehr rechne ich mit 50 bis 100 Meter 'Lift & Coast'."

Das ist für das Rennen ein weiteres strategisches Element, das es nicht zu unterschätzen gilt. Bremst ein Fahrer früher, um sein Material zu schonen, ist er für Überraschungsangriffe anfällig. Bremst er aber konsequent spät, um zum Beispiel einen Hintermann abzuwehren, könnte das mit einem Materialschaden enden ...

Mit Bildmaterial von LAT.

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