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Taifun "Hagibis": Qualifying-Verschiebung immer wahrscheinlicher

Taifun "Hagibis" trifft am Samstag auf japanisches Festland: Aktuelle Prognosen gehen von Starkregen und Windböen aus - Fahrbetrieb unwahrscheinlich

Taifun "Hagibis" sorgt für Verunsicherung im Formel-1-Fahrerlager in Suzuka. Der Wirbelsturm soll am Samstag auf das japanische Festland treffen und könnte den Zeitplan des Rennwochenendes durcheinanderwirbeln. Schwere Regenfälle und Windböen bis zu 100 km/h werden erwartet. Das Formel-1-Management reagiert darauf in einer Stellungnahme und versucht zu beruhigen.

Die Formel-1-Bosse wollen den Zeitplan des Japan-Grand-Prix möglichst einhalten. Dennoch ist von Unterbrechungen oder sogar Verschiebungen die Rede. Die japanische Formel 4 hat bereits reagiert und beide Rennen im Rahmenprogramm am Wochenende abgesagt. Die Formel 1 evaluiert die Situation, um sicherzustellen, dass die richtigen Maßnahmen getroffen werden.

In einem Statement der Formel 1 und der FIA am Donnerstag heißt es: "Die FIA, das Formel-1-Management, Suzuka Circuit und der japanische Automobilverband beobachten Taifun Hagibis sehr genau und dessen potenzielle Auswirkung auf den Japan-Grand-Prix 2019."

Vettel: "Die Sicherheit hat oberste Priorität"

"Keine Anstrengung wird gescheut, um einen reibungslosen Ablauf des Formel-1-Wochenendes zu gewährleisten. Allerdings steht die Sicherheit der Fans, der Teilnehmer und aller Beteiligter auf dem Suzuka Circuit an oberster Stelle."

Man werde die Wetterlage weiterhin genau verfolgen und zu gegebener Zeit weitere Updates bekannt geben, heißt es in der Stellungnahme. Die japanische Formel 4 sei deshalb abgesagt worden, da die Formel-1-Aktivitäten "Priorität genießen".

Für Sonntag 9:30 Uhr war das zweite Rennen angesetzt, die Absage verschafft den Veranstaltern mehr Spielraum für eine mögliche Qualifying-Verschiebung. Das Porsche-Carrera-Cup-Rennen soll wie geplant um 10:40 Uhr starten.

Die größte Gefahr geht von Hagibis wohl am Qualifying-Samstag aus, denn am Sonntag werden laut aktuellen Wetterprognosen keine Regenschauer vorhergesagt. Das Rennen wird demnach im Trockenen planmäßig um 14:10 Uhr (Ortszeit) gestartet werden.

 

Ab Samstagmittag wird allerdings vor dem Sturm gewarnt. Erste Regenschauer werden bereits für Freitagfrüh erwartet, danach steigen die Temperaturen aber bei bewölktem Himmel auf bis zu 26 Grad Celsius. Das zweite Freie Training (Beginn um 14 Uhr Ortszeit) dürfte demnach auf trockener Strecke gefahren werden.

Am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag werden die Regenschauer dann intensiver. Die Temperaturen fallen auf 22 Grad, zu Qualifying-Beginn (15 Uhr Ortszeit) wird mit Windböen von bis zu 100 km/h und einer Regenwahrscheinlichkeit von 100 Prozent ausgegangen.

Wetterexperten gehen davon aus, dass der Sturm am Samstag Suzuka 150 Kilometer südöstlich passieren wird. Es handelt sich bei Hagibis mittlerweile um einen starken Taifun, äquivalent zu Hurrikane-Stärke 3 (von insgesamt 5). Deshalb wird von keiner Streckenaktivität am Samstag ausgegangen. Am Sonntag wird der Wirbelsturm bereits Richtung Norden weitergezogen sein.

Schon in den Jahren 2004 und 2010 musste das Qualifying aufgrund von Wetterextremen auf Sonntagmorgen verschoben werden. Die Fahrer wissen um die unsichere Wetterlage, Sebastian Vettel betont: "Ich glaube, die Sicherheit hat oberste Priorität - nicht nur für uns, sondern auch für die ganzen Zuschauer, die an die Strecke kommen."

Leclerc: "Sollte der Taifun vorbeiziehen, wird nicht gefahren"

"Es liegt in der Verantwortung der Veranstalter, dass man sich dann früh genug entscheidet zu handeln", fordert der Heppenheimer. Er weiß allerdings auch, wie schwierig solche Entscheidungen zu treffen sind: "Andererseits kann es bei dieser Vorhersage auch anders kommen."

Zu früh eine Entscheidung zu treffen, wäre "sicherlich" auch falsch, glaubt Vettel. "Aktuell sieht es so aus, als wäre Samstag der ungemütlichste Tag." Er plädiert dafür, Ruhe zu bewahren und die Lage nach den Freien Trainings am Freitagabend neu zu bewerten.

Teamkollege Charles Leclerc denkt bereits einen Schritt weiter: "Es ist recht einfach. Sollte der Taifun tatsächlich hier vorbeiziehen, dann werden wir nicht fahren können." Ferrari werde je nach Wetterprognose auch das Programm für die Trainings abändern, versichert Vettel.

Der zweite Deutsche im Feld, Nico Hülkenberg, gibt zu bedenken, dass in Suzuka bereits kleine Wassermassen zum Problem werden können. "Es braucht hier nicht so viel Regen, damit es gefährlich wird. Speziell wenn es auch noch sehr windig ist. Das wird ziemlich knifflig."

Routinier Kimi Räikkönen stimmt dem Renault-Piloten zu. Der Finne hat bereits 16 Japan-Grands-Prix auf dem Buckel. Seine Einschätzung? "Wenn es so regnet, wie vorhergesagt, dann werden wir sicher kein Qualifying fahren", glaubt der Finne. "Jemand hat mir gesagt, wenn es morgen sehr schlecht aussieht, könnten sie den Tag sofort völlig streichen."

Der Alfa-Romeo-Pilot könnte bei wenig Fahrbetrieb aus seinem großen Erfahrungsschatz einen Vorteil ziehen. "Ich bin hier schon in der Vergangenheit gefahren und dann mussten sie einen Tag absagen - und genau an dem schien dann die Sonne!"

Weniger Medienarbeit? Räikkönen winkt ab

Müsste tatsächlich am Sonntag ein Qualifying und ein Rennen gefahren werden, wäre das für ihn kein Problem. "Das ist immerhin besser als nichts. Das hatten wir auch schon anderswo. Der Tag wird dadurch etwas hektischer. Wobei wir am Sonntag ansonsten sehr viel warten, zumindest wenn es kein Problem am Auto gibt." Ein weiterer Vorteil: weniger Medienarbeit. Wobei Räikkönen abwinkt: "Ach, leider fällt ihnen immer etwas ein!"

Er sieht die Reifen als einen limitierenden Faktor in der ganzen Debatte: "Hier braucht es nicht viel Regen und schon hast du Aquaplaning. Das ist ein Problem, da du keine Kontrolle mehr hast. In meinen Anfangsjahren hat es öfter stark geregnet und wir hatten kein Problem. Das bedeutet, dass die heutigen Reifen nicht die besten sind."

Dem kann Kevin Magnussen nur zustimmen: "Die sind genauso gut wie die Trockenreifen", kommentiert er sarkastisch. Er würde sich ein Qualifying am Samstag wünschen, denn das Risiko am Sonntagvormittag würde für die Fahrer steigen: "Lasst uns versuchen, nicht zu crashen!"

"Das gibt dem Qualifying noch eine ganz andere Dimension", findet der Däne. "Man muss zwar schnell sein, aber trotzdem daran denken, dass man zwei Stunden später wieder ein Rennen fährt." Würde ein Pilot sein Auto in die Mauer schmeißen, würde das den Start ernsthaft gefährden.

Honda-Hoffnung Max Verstappen hat bereits vorgesorgt: "Ich habe mein Speedboat mit dabei, also ich bin gerüstet für Samstag", scherzt der Red-Bull-Fahrer. Er hofft darauf, dass die Fahrer in die Entscheidung über eine Absage oder Verschiebung miteinbezogen werden.

‘¿’"Es wird sehr klar sein, ob es möglich ist oder nicht. Im Moment sieht es nicht sehr wahrscheinlich aus am Samstag", glaubt auch der Niederländer. Deshalb hat er bereits ein Alternativprogramm für den Samstag organisiert: "Dann hätte ich mehr Freizeit am Samstag und müsste Sonntag früher aufstehen."

Kein Quali am Samstag? "Mehr Zeit für FIFA!"

Carlos Sainz fügt hinzu: "Mehr Zeit, um FIFA zu spielen!" Verstappen entgegnet, er habe das Spiel nach Japan mitgenommen. Daraufhin lädt er seinen Ex-Teamkollegen zum Duell ein, der nimmt gerne an. "Wenn du bereit bist zu verlieren ...", fügt der Niederländer hinzu.

Der McLaren-Pilot vertraut vollkommen auf die FIA-Rennleitung und Michael Masi. Hockenheim sei ein gutes Beispiel dafür, dass er die richtigen Entscheidungen treffe, meint Sainz. Beim Grand Prix von Deutschland herrschten ebenso regnerische Bedingungen vor, nach mehreren Runden hinter dem Safety-Car wurde das Rennen schließlich freigegeben.

Auch Daniel Ricciardo glaubt, dass eine Entscheidung erst am Freitagabend fallen wird. "Sie sollten nicht bis Samstag warten. Sie werden bis dahin bereits genügend Informationen gesammelt haben." Auch er hat bereits überlegt, war er am freien Tag machen könnte: "Sollten sie es verschieben, dann wird Freitagnacht gefeiert und Samstag ausgeschlafen ... wobei, ich mag keinen Sake!", schert er.

Nur ein Pilot macht sich derzeit keine Gedanken über das Wetter. Sergio Perez versteht die Aufregung nicht: "Ich werde meine Energie nicht damit verschwenden. Natürlich müssen wir das im Hinterkopf behalten, aber wir können es sowieso nicht ändern, daher werde ich mir keine Sorgen machen."

Weiterer Co-Autor: Scott Mitchell, Adam Cooper. Mit Bildmaterial von LAT.

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