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Teamchef Horner fordert: "Verstappen muss sich ändern"

Red Bull hat nach Max Verstappens Crashserie genug und fordert Konsequenzen: Wie der Niederländer reagiert und wieso er laut Teamchef Horner zu viel will

Dr Helmut Marko, Red Bull Motorsport Consultant, Max Verstappen, Red Bull Racing and Christian Horner, Red Bull Racing Team Principal

Foto: : Sutton Images

Nach Max Verstappens Monaco-Pleite zieht auch Red Bull die Konsequenzen: So kann es nicht weitergehen. "Wenn ein anderes Ergebnis herauskommen soll, musst du etwas anders machen, und eine veränderte Herangehensweise würde ihm glaube ich guttun", fordert Teamchef Christian Horner von seinem 20-jährigen Schützling, der dieses Jahr von einem Zwischenfall zum nächsten fährt und in Monaco mit einem unnötigen Trainingscrash den möglichen Sieg weggeworfen hat.

"Diese ersten sechs Rennen haben uns und ihn viel gekostet. Jetzt ist es an der Zeit, einmal durchzuatmen und uns zu überlegen, was wir für die nächsten Rennen ändern können." Und das, obwohl Verstappen selbst dementiert, an jedem Wochenende gepatzt zu haben. "Hier war mein Fehler und China auch", sieht er nur zwei Patzer - keine Rede vom Auffahrunfall mit Lance Stroll in Barcelona, der Stallkollision in Baku, dem Crash mit Lewis Hamilton in Bahrain, dem Dreher in Melbourne.

Dafür laufen die Kritiker längst Sturm. Für viele ist die Pleite nur der Gipfel einer Serie von Fehlern, die der 20-Jährige dieses Jahr begeht. "Er bestreitet ja, dass er in allen Rennen Fehler gemacht hat, aber es ist eine Tatsache, dass er in allen fünf Rennen vor Monaco Berührungen mit anderen Autos hatte", kritisiert Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle gegenüber 'Sky Sports F1'. Und legt nach: "Ich glaube ja, dass er Chancen gehabt hätte, jetzt die WM anzuführen, hätte er diese Fehler nicht gemacht."

Horner: Verstappen will derzeit zu viel

Die Realität ist umso bitterer: Verstappen, der eigentlich diese Saison um den Titel mitfahren wollte, liegt im WM-Klassement nach Platz neun in Monaco mit 35 Punkten auf Rang sechs, während Teamkollege Ricciardo mehr als doppelt so viele Punkte auf dem Konto hat. Bei WM-Leader Lewis Hamilton sind es sogar über drei Mal so viele Zähler.

"Ich denke, Max hat im Auto neben ihm einen sehr guten Lehrmeister", spielt Teamchef Horner auf Ricciardo an, der stets die perfekte Dosis aus Kontrolle und Risiko trifft. "Ihm ist die Lage bewusst, und wir sprechen jede Woche. Das frustrierende ist ja, dass er härter denn je arbeitet und sich so fit wie nie fühlt, nur will er eben derzeit zu viel. Kein Wunder, denn wenn man in dieser Negativspirale gefangen ist, dann versucht man noch mehr. Er muss jetzt den Reset-Knopf drücken."

Rosberg übt heftige Kritik: Ist Verstappen beratungsresistent?

Ex-Formel-1-Pilot Nico Rosberg, der in seiner aktiven Zeit auch schon mit Verstappen aneinandergeriet, nimmt das gegenüber 'Sky Sports F1' nur bedingt ernst: "Haben wir das nicht alles schon gehört? Allein dieses Jahr schon sechs Mal. Ihnen muss langsam die Geduld ausgehen, das ist klar. Es ist unglaublich, dass er seiner Linie nach wie vor treu bleibt. Jeder andere Mensch hätte in Erwägung gezogen, sich ein bisschen anzupassen."

Rosbergs Rat an Verstappen: "Ich hoffe, dass Max jetzt endlich beginnt nachzudenken. Er muss seine Herangehensweise ändern, denn es ist zu viel. Wenn er irgendwann Weltmeister werden will, dann muss er jetzt lernen."

Verstappen: Brauche keine Erklärungen

Verstappen selbst sieht übrigens keinen Grund, die Angelegenheit noch einmal mit seinen Chefs durchzubesprechen. Er spreche ohnehin nach jedem Rennen mit Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, "aber ich brauche keine Sondererklärungen". Auch die Aussagen des Österreichers in den TV-Interviews interessieren ihn nicht, "denn ich weiß ganz genau, was schiefgegangen ist und was ich besser machen muss. In diesem Fall ist es ganz einfach: nicht die Mauer berühren."

Teamchef Horner ist bewusst, dass auch die weisesten Worte nur bedingt helfen: "Es gibt 1.000 Meinungen, aber nur Max kann es umsetzen." Womöglich sind die Erfahrungen wichtig für ihn. "Das war ein sehr schmerzhaftes Wochenende für ihn", weiß der Brite.

Doch haben Verstappens Ungeduld und die daraus resultierenden Fehler vielleicht auch etwas mit dessen mangelnder Erfahrung und seiner Jugend zu tun? Experte Brundle hält dagegen: "Er ist ja kein Neuling mehr und hat 65 Rennen absolviert. Jackie Stewart ist in seiner ganzen Karriere nur 99 gefahren. Max muss also etwas an seiner Mentalität ändern."

Horner: Warum es Verstappen so schwer hat

Teamchef Horner findet, dass Brundle seinem Schützling mit der Kritik unrecht tut: "Max ist sehr rasch in die Formel 1 aufgestiegen, daher ist er in seiner Lernphase sehr unter Beobachtung und sitzt noch dazu in einem Topauto. Die meisten Fahrer machen diese Erfahrungen in den niederen Klassen, in denen man es nicht mitbekommt. Er steht hingegen in der Arena."

Ein Risiko, dass man bei Red Bull bewusst eingegangen ist - nun zahlt man dafür das Lehrgeld. "Die verlorenen Punkte und die Schäden sind in zweierlei Hinsicht teuer", erklärt Horner. "Es kostet erstens Geld, das Auto zu reparieren, zweitens verlieren wir dadurch wertvolle Punkte in der Konstrukteurs-WM, denn eigentlich sollten wir auf dem Niveau von Mercedes und Ferrari sein."

Tatsächlich fehlen Red Bull aber in der Konstrukteurs-WM bereits 71 WM-Punkte auf Leader Mercedes. Ferrari hat einen Vorsprung von 49 Zählern. "Wir haben dieses Jahr wahrscheinlich bereits 60 bis 65 Punkte hergeschenkt", schätzt Horner. "Beide Fahrer müssen perfekte Leistungen bringen, damit wir gegen diese zwei Teams kämpfen können."

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