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Technik-Analyse: Die Geheimnisse der Formel-1-Topteams

Die Technikexperten von Motorsport.com haben Mercedes, Ferrari und Red Bull bei den Testfahrten genau unter die Lupe genommen

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Andrew Hone / Motorsport Images

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Bei den Präsentationen bekommt man einen Einblick in das grobe Design, das die Formel-1-Teams fahren werden, doch die ganze Geschichte der Pläne für die neue Saison wird dabei nur sehr selten erzählt. Stattdessen doktern einige Rennställe sogar absichtlich an ihren Launchbildern herum, um die Medien und andere Teams bezüglich ihrer innovativen Lösungen hinters Licht zu führen.

Doch irgendwann müssen die Teams ihre Schlüsselteile an den Autos fahren. Die Testfahrten in Barcelona in dieser Woche haben diesbezüglich eine Menge Designideen ans Tageslicht gebracht. Wir schauen uns einige Details der Topteams einmal genauer an.

Mercedes F1 W09

Mercedes hat sich in den ersten Testtagen Zeit gelassen, seinen W09 zu evaluieren. Doch weil man aufgrund des Wetters am Mittwoch einen kompletten Tag verlor, entschied man sich am letzten Tag dafür, einen neuen Front- und Heckflügel plus einen neuen Windabweiser an der Seite der Nase zu bringen und eine Basis für das anstehende Jahr zu bekommen.

Mercedes F1 W09 detail front wing
Mercedes F1 W09 detail front wing

Foto Mark Sutton

Der Frontflügel ist eine Weiterentwicklung des Vorgängers und besitzt eine überarbeitete Endplatte sowie innere Splitter-Elemente. Die Endplatte und Splitter wurden verbunden, wodurch man einen viel breiteren Flap hat, der das Verhalten des Luftstroms über und um den Vorderreifen verändert. Dadurch kann man die eigene Verwirbelung des Teils besser arrangieren und den aerodynamischen Schaden im Ablauf verringern.

Mercedes F1 W09 cape
Mercedes F1 W09 cape

Foto Mark Sutton

In Spanien hatte das Team in der vergangenen Saison das seitliche Flügelelement an der Nase eingeführt und in Malaysia stark modifiziert. Jetzt ist die Vorderkante des Elementes deutlicher gebogen.

Mercedes GP W09 rear
Mercedes GP W09 rear

Foto Giorgio Piola

Am Heck des Autos hat Mercedes zu Beginn des Tests einen tieferen T-Flügel (roter Pfeil) installiert und damit den kleinen verbliebenen Bereich ausgenutzt, bei dem die Regeln ein solches Gebilde noch erlauben.

Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W09
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W09

Foto Stefano Arcari

In den ersten Testtagen fuhr man auch mit einer Art Löffel-Style-Heckflügel, der weniger Abtrieb und Luftwiderstand bot. Doch am Donnerstag wurde dieser zugunsten eines neuen Heckflügels beiseitegelegt. Dieser bietet mehr Abtrieb und besitzt eine konventionellere Hauptplatte. Das wird von einer zusätzlichen Ausstülpung in der Mitte des Bereiches unterstützt.

Diese Ausstülpung besitzt ungefähr die gleiche Breite wie das einfache Einzelflügelchen, das an der Befestigungsstrebe darunter angebracht ist und arbeitet wohl in Einklang mit ihm, um die meiste Performance auseinander herauszukitzeln.

Ferrari SF17H

 

Ferrari SF71H side pods
Ferrari SF71H side pods

Foto Giorgio Piola

Der SF71H besitzt ein paar wirklich schöne Features, die ihn vom Rest des Feldes abheben. Seine Flügel-Spiegel haben nicht nur ein sehr originelles und innovatives Design, sie zeigen auch, dass Ferrari bereit ist, nah an die Sonne zu fliegen, wenn es um das Interpretieren der Regeln geht. Die Vorderseite zeigt Leitelemente, die mit der Hinterseite des Spiegelglases verbunden sind.

Dadurch kann der Luftstrom nicht nur einen anderen Weg gehen, er bekommt sogar noch eine Aufgabe: die Turbulenzen reduzieren und den oberen Seitenkasten-Einlass füttern, während gleichzeitig der Strom über die gesamte Oberfläche des Seitenkastens verbessert wird.

Andere Teams werden mit Sicherheit interessiert darauf schauen und das Design der Spiegel evaluieren, um zu sehen, ob man selbst irgendwelche Vorteile damit generieren kann. Ferrari ist zwar das einzige Team, bei dem der Seitenkasten-Einlass dafür nützlich ist, aber das Design könnte von anderen kopiert werden, um den Widerstand des Luftstroms in diesem Bereich des Autos zu reduzieren.

Ferrari SF71H diffuser
Ferrari SF71H diffuser

Foto Giorgio Piola

Eine weitere interessante Neuerung befindet sich am Heck des SF71H. Die Verkleidung der Crashstruktur (weißer Pfeil) kreiert auf jeder Seite der Flaschenhals-Region eine Art Tunnel. Noch ist unklar, ob diese Auslässe eine Erweiterung der notwendigen Kühlvoraussetzung des SF71H sind oder ob sie weitere aerodynamische Konsequenzen besitzen.

Ferrari SF70H rear floor detail
Ferrari SF70H rear floor detail

Foto Sutton Images

Wenn sie nicht angebracht ist, enthüllt die Verkleidung, dass das bootförmige Ende des Unterbodens konkav ist und Zugang zum Startermotor erlaubt (weißer Pfeil, unten).

Ferrari SF70H floor-starter hole
Ferrari SF70H floor-starter hole

Foto Mark Sutton

Wahrscheinlich haben die Designer herausgefunden, dass der Luftstrom vom Seitenkasten in den Flaschenhals durch den plötzlichen Übergang in diesen Unterbodenschacht negativ beeinflusst wird. Dann dürften sie einen Weg gesucht haben, um die Performance dessen zu verbessern.

Red Bull RB14

 

Red Bull RB13: Frontflügel, Vergleich
Red Bull RB13: Frontflügel, Vergleich

Foto Giorgio Piola

Interessanterweise hat sich Red Bull am vierten Testtag dafür entschieden, beim Frontflügel zurück auf eine frühere Spezifikation von 2017 zu gehen (kleiner Kreis), bevor man wieder auf eine Spezifikation wechselte, die Ähnlichkeiten damit hatte, womit man in der vergangenen Saison aufgehört hat.

Man kann sehen, dass die beiden Flügel unterschiedliche Charakteristiken besitzen: Die Außensektion, die den Luftstrom um die Vorderreifen leiten soll, ist breiter (gelb hervorgehoben). Außerdem gibt es einen anderen Splitter an der Endplatte und - am wichtigsten - eine sehr unterschiedliche Flap-Orientierung.

Die Spitzen der neueren Konfiguration wellen sich eher konventionell (blaue Pfeile), während der niedrigste Flap an den Kontaktpunkt mit der neutralen Sektion stößt.

Letztere der Veränderungen hat einen Einfluss auf die Stärke und Form des Y250-Wirbels, der in dieser Region geschürt wird und Ende der vergangenen Saison eine deutliche Veränderung der Philosophie mit sich gebracht hat. Deswegen ist es eine interessante Entscheidung, Back-to-back-Tests und Korrelationsarbeiten mit diesen zwei Varianten durchzuführen.

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Foto Sutton Images

Nicht zum ersten Mal fährt Red Bull während Testfahrten ohne ein Aerodynamik-Teil weiter, um Kilometer zu sammeln. 2015 fuhr man nach Daniil Kwjats Abflug ohne Frontflügel herum, weil man keinen Ersatz dabei hatte. Beim RB14 fuhr man häufig ohne die Abweiser am Seitenkasten. Es gab Gerüchte, dass die Befestigung der Paneele vielleicht nicht haltbar genug gewesen ist.

Red Bull Racing RB14 deflector support
Red Bull Racing RB14 deflector support

Foto Mark Sutton

Am letzten Testtag konnte jedoch ein überarbeiteter Abweiser am RB14 gefunden werden. Dieser wies eine zusätzliche Befestigungsstrebe (weißer Pfeil) auf.

 

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