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Analyse

Test-Analyse: Die größten Trendsetter der Formel 1 2018

Welche Teams haben die entscheidenden Trends beim Design der 2018er-Autos vorgegeben? Und wer hat komplett neue Ideen gebracht?

Williams FW41 layout

Williams FW41 layout

Giorgio Piola

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Anfang 2017 wurden die Karten in der Formel 1 neu gemischt: Durch die neuen Aerodynamikregeln und die breiteren Reifen mussten die Designer ihre Konzepte neue überdenken. Das Ergebnis waren die unterschiedlichsten Philosophien: Ferrari baute ein Auto mit kürzerem Radstand und vorgelagerten Flügelelementen vor den Seitenkästen, Mercedes setzte auf einen langen Radstand und eine geringe Anstellung im Heck. Dafür waren die Querlenker der Vorderradaufhängung erhöht positioniert.

Und Red Bull baute zunächst ein Auto, das möglichst wenig Luftwiderstand aufbauen sollte, änderte die Strategie aber bereits während der Saison. Dafür war der RB13 bis zum Saisonende hinten in klassischer Manier hoch angestellt. Im zweiten Jahr nach einer Reglementrevolution sieht man normalerweise, welche Konzepte sich bewährt haben und welche den Weg in die Mülltone finden. Denn: Mercedes und Ferrari konnten ihre Boliden im Vorjahr nur bedingt aneinander angleichen, da man die komplette Philosophie über Bord hätte werfen müssen.

Doch welches Konzept hat nun Schule gemacht? Die Antwort gaben die Präsentationen und die erste Testwoche: die Ferrari-Philosophie. Vor allem der Trick, die Seitenkästen über vorgelagerte Flügelelemente, in die auch der obere Pfeiler der seitlichen Crashstruktur integriert ist, nach hinten zu verschieben, wurde von Red Bull, Williams, Sauber und Haas kopiert.

Sauber entwickelt Ferrari-Konzept weiter

Die meisten Teams haben dabei den oberen Crashstruktur-Pfeiler, der davor in den Seitenkasten integriert war, im erlaubten Rahmen nach unten verschoben. Dadurch war es auch möglich, den Kühler-Lufteinlass weiter oben zu positionieren, wodurch der Luftstrom ungehinderter auf das Diffusordach fließt, wo er für Abtrieb sorgt.

Regeländerungen an den F1-Seitenkästen seit 2011

Formel-1-Seitenkästen seit 2011

Illustration: Giorgio Piola

Interessant ist, dass das Konzept für die Saison 2018 von einigen Teams weiterentwickelt wurde. Technikchef Jörg Zander hat sich dazu entschlossen, den Pfeiler weiter oben anzubringen und den Kühlereinlass zweizuteilen. Wahrscheinlich werden über den oberen Einlass die Elektronik und der Ladeluftkühler mit Luft versorgt.

Charles Leclerc, Sauber C37 Ferrari

Charles Leclerc, Sauber C37 Ferrari

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Bei der Airbox setzt Sauber auf ein Design, das nicht ganz neu ist. Die Wurzel dieser Idee, die Airbox aerodynamisch zu formen, basiert auf dem Ferrari F2003-GA, mit dem Michael Schumacher vor 15 Jahren Weltmeister wurde, und seinem Comeback-Mercedes aus dem Jahr 2010. Vor allem der Silberpfeil fiel damals mit einer spitz zugeschnitten Airbox auf, die auf beiden Seiten mit Lufteinlässen versehen war.

Auch Force India sprang 2010 auf diesen Zug auf - dieses Jahr ist Sauber das einzige Team, das dieses Konzept verfolgt. Beim C37 setzt Zander auf einen mittleren Steg, der als Überrollbügel dient. Daneben befinden sich sogar vier Lufteinlässe. Bei der Vorderachse hat Sauber den Mercedes und den Toro Rosso aus dem Vorjahr kopiert und die Querlenker aus aerodynamischen Gründen deutlich weiter oben positioniert.
 

Williams zeigt Mercedes-Zähne

Der neue Williams-Technikchef Paddy Lowe hat sich die Vorjahresboliden von Ferrari und Mercedes, an dem er sogar selbst beteiligt war, ebenfalls genau angesehen. Die Seitenkästen schob er sogar noch weiter nach hinten als beim Boliden der Scuderia - sie beginnen beim FW41 erst auf Höhe der hochgezogenen Cockpitwände.

Lance Stroll, Williams FW41

Lance Stroll, Williams FW41

Foto: Mark Sutton

Dafür setzt man wie beim Mercedes auf einen langen Radstand und auf eine Schaufel-Nase, wie sie die Silberpfeile erstmals im Vorjahr in Barcelona eingesetzt haben. Die Bargeboards erinnern mit ihren pfeilfömigen, nach vorne zeigenden Stiften, die wie Zähne anmuten, ebenfalls an die Mercedes-Lösung. Lowe hatte sich schon 2016 gewundert, dass sie damals kaum kopiert wurde.

Ferrari kopiert McLaren-Frontflügel

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Foto: Giorgio Piola

Doch nicht nur der Mercedes und der Ferrari standen für die neue Autogeneration Modell. Ein Trend, der immer wieder auffällt, sind die Schlitze in der Frontflügelhalterung, wie sie McLaren schon seit dem Vorjahr einsetzt. Nun sind Ferrari, Toro Rosso und Renault nachgezogen, auch wenn die Anzahl der Öffnungen - bei McLaren sind es drei – variert. Williams hatte die Idee schon im Vorjahr kopiert.

McLaren MCL32 vs. Williams FW40: Nase, Vergleich

McLaren MCL32 vs. Williams FW40: Nase, Vergleich

Illustration: Giorgio Piola

Das ist aber nicht der einzige McLaren-Frontflügeltrick, der 2018 salonfähig wird: Die Truppe um Aerodynamikchef Peter Prodromou brachte im Vorjahr in Austin einen Frontflügel mit zwei horizontalen Schlitzen im Hauptblatt. Wer den Ferrari SF71H von Sebastian Vettel genau unter die Lupe genommen hat, erkennt die Schlitze wieder.

Mercedes, McLaren und Ferrari mit völlig neuen Ideen

Die Designer haben bei den Vorbereitungen auf die Saison 2018 aber nicht nur Ideen geklaut. Vor allem der neue Mercedes-Technikchef James Allison hat die Richtung vorgegeben, die eigene Philosophie noch weiter zu vertiefen. Das beweisen auch die unglaublich komplexen Leitbleche zwischen Vorderrädern und Seitenkästen.

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Aber auch die McLaren-Hinterradaufhängung wurde in dieser Form noch bei keinem Formel-1-Boliden gesehen. Der obere Querlenker wurde dabei weiter oben positioniert und als Flügelelement genutzt. Bei Ferrari fallen sofort die ausgehöhlten Rückspiegel auf, mit denen der Luftstrom in den oberen Kühleinlass gelenkt wird. Die großen Innovationen sind 2018 also nicht beim ersten Anblick der Boliden sichtbar, das Reglement lässt aber entgegen vieler Unkenrufe immer noch Raum für Geistesblitze.

 

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