Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland
Historie

Todt und Schumacher: "Wussten, dass wir einander brauchen"

Er führte Ferrari durch die erfolgreichste Phase der Team-Geschichte: Jean Todt erinnert sich an die Anfänge und die besondere Chemie mit Michael Schumacher

Bei seiner Abschiedsrede als FIA-Präsident am Donnerstagabend galt Jean Todts erster Gedanke Michael Schumacher. "Mir fehlt Michael heute Abend", sagte der Franzose und sorgte damit für einen Gänsehautmoment. Zu gerne hätte diesen Augenblick mit "Schumi" geteilt. Es hätte sich ein Kreis geschlossen.

Denn bei seiner Ernennung zum FIA-Präsidenten vor zwölf Jahren befand sich Schumacher, neben Todts Frau und Sohn, unter den drei Begleitern, die er mitbringen durfte.

Noch immer verbindet Todt und Schumacher eine enge Freundschaft. Die gemeinsamen Jahre bei Ferrari, die unvergessenen Erfolge, aber auch die Niederlagen, haben sie zusammengeschweißt. Als wäre es gestern gewesen, erinnert sich Todt noch heute an seine Anfänge bei Ferrari und daran, wie er Schumi an Bord holte.

Allen Warnungen zum Trotz: Todt wechselt zu Ferrari

"Alle rieten mir damals davon ab, zu Ferrari zu gehen", sagt der 75-Jährige im Gespräch mit dem französischen TV-Sender 'Canal+'. "Ich glaube, das hat mir vielleicht sogar darin bestärkt, es zu versuchen. Aber es war nicht einfach."

"Ich bin am 1. Juli 1993 zu Ferrari gekommen, und wir haben 1999 unsere erste Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewonnen. Das ist eine lange Zeit. Im Jahr 2000 feierten wir die erste Fahrer-Weltmeisterschaft mit Michael. Und oft habe ich gedacht: Ja, sie hatten recht, das schaffen wir nie", gibt der Ex-Teamchef zu.

Seine erste Begegnung mit Schumacher hatte Todt, noch bevor er zu Ferrari stieß: "Ich glaube, das erste Mal habe ich ihn 1991 auf dem Flughafen von Osaka in Japan getroffen. Damals fuhr er für Mercedes in der Sportwagenmeisterschaft und ich war der Teamchef bei Peugeot. Ich glaube, das war das erste Mal."

"Ich erinnere mich, dass ein Fahrer einen äußerst brillanten Stint hingelegt hatte, und ich fragte nach, wer das war. Man sagte mir: Es war ein junger Fahrer namens Schumacher."

1996, nachdem Schumacher mit Benetton bereits zweimal Formel-1-Weltmeister geworden war, holte Todt ihn zu Ferrari. Die Chemie stimmte sofort. "Ich glaube, wir hatten den gleichen Ehrgeiz, die gleiche Einstellung zur Arbeit, zum Engagement. Und dann haben wir verstanden, dass wir uns gegenseitig brauchen."

Todt: Streit mit Schumacher nur beim Backgammon

"Wir hatten oft schwierige Momente, schwierige Prüfungen zu bestehen, in denen wir uns immer sehr einig blieben. Außerhalb der Arbeit, wenn wir Backgammon oder andere Spiele spielten, gab es vielleicht ein wenig Spannung, da er nicht gerne verliert und ich auch nicht. Aber das war wirklich außerhalb der Arbeit."

Unvergessen bleibt die Siegesserie, die Ferrari, Todt und Schumacher ab 2000 antraten: Insgesamt zehn Weltmeistertitel sammelte die Formation innerhalb von fünf Jahren - fünf Fahrertitel und fünf Konstrukteurstitel. Was war ihr Geheimnis?

"Die Arbeit, die Angst vor dem Verlieren, das Engagement und ein ständiger Fokus", antwortet Todt. "Wir wussten sehr wohl, dass es über Nacht vorbei sein konnte."

"Ich denke, es ist wie bei einem Athleten, der eine 200 Kilogramm schwere Hantel tragen muss", bedient sich der ehemalige Teamchef eines Gleichnisses. "In dem Moment, in dem er sie loslässt, fällt sie herunter. Es war wichtig, sie nicht fallen zu lassen."

Auf die Frage, welcher Konkurrent damals, zu seinen Zeiten als Ferrari-Teamchef, der stärkste gewesen sei, nennt Todt gleich mehrere: "Da gab es viele. Am Anfang war es McLaren, mit Ron Dennis. Dann war es eine Zeit lang das Renault-Team mit Flavio Briatore. Aber du beschützt dein Team, du schottest es ab.

"Wir sind wie eine Art Filter. Wir versuchen, sie in einen Kokon zu packen, damit sie sich nur auf ihre Ergebnisse und ihre Leistung konzentrieren können. Und wir versuchen, sie von allen Problemen fernzuhalten, um ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu machen, damit sie so motiviert und so engagiert wie möglich sind."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel Dave Robson über Nicholas Latifi: Mehr Auf und Ab als erhofft
Nächster Artikel Lando Norris gratuliert Verstappen: "Der Mercedes war das bessere Auto"

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland