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Toro Rosso schießt gegen Renault: Motorenprobleme Absicht?

Zwischen Toro Rosso und Renault herrscht Krieg: Nach Cyril Abitebouls Vorwurf, das kleine Red-Bull-Team sei für die ständigen Antriebsdefekte mitverantwortlich, reagiert man mit heftigen Gegenvorwürfen.

Brendon Hartley, Scuderia Toro Rosso STR12 retires from the race with engine failure

Brendon Hartley, Scuderia Toro Rosso STR12 retires from the race with engine failure

Sutton Images

Und stellt in den Raum, dass Renault Toro Rosso absichtlich schwäche, damit die französische Werkstruppe in der Konstrukteurs-WM doch noch an Toro Rosso vorbeigeht. "Wir dürfen nicht vergessen, dass sie gegen Toro Rosso um eine bessere Platzierung in der Konstrukteurs-WM kämpfen", teilt Toro Rosso den Medien mit und spielt damit auf den Kampf um die nach Platzierung gestaffelten TV-Gelder in Millionenhöhe an.

"Herr Abiteboul hat angedeutet, dass die Situation kein Zufall sei. Das liegt aber nicht am Auto von Toro Rosso." Der Franzose hatte gemeint, man sei "besorgt über die Art und Weise, wie unser Motor im Toro-Rosso-Auto betrieben wird. Das könnte erklären, warum wir speziell bei Toro Rosso so viele Probleme hatten. In diesem Sport gibt es keine Zufälle." Eine klare Ansage gegen die Truppe von Franz Tost.

Damit bezieht sich Abiteboul, der Gerüchten zufolge nun sogar prüft, Toro Rosso in Abu Dhabi gar keine Motoren zu liefern, auf Spekulationen, wie sie bei den Kollegen von 'auto motor und sport' auftauchten: Demnach habe Toro Rosso nicht immer die vom Werk vorgehaltenen Einsatzparameter befolgt, was in der Höhenluft von Mexiko-Stadt und Interlagos, das auch immerhin auf 760 Metern Seehöhe liegt, ein Grund für die Probleme sein könnte.

Warum bleibt das Werksteam verschont?

Denn: Während am Freitag sowohl Pierre Gasly als auch Brendon Hartley mit Defekten ausrollten und sich die Gridstrafen bereits türmen, blieben die Piloten des Renault-Werksteams und von Red Bull verschont. In der Pressemitteilung wehrt sich Toro Rosso aber entschieden gegen jegliche Mitschuld. Die Vorwürfe von Renault habe man als "große Überraschung" aufgenommen, heißt es. Man möchte "klarstellen, dass alle Defekte an der MGU-H und an der Welle, die bei Toro Rosso kürzlich aufgetreten sind, nicht in Zusammenhang mit der Art und Weise stehen, wie das Team die Antriebseinheit betreibt und wie diese ins Chassis eingebaut ist."

Zudem habe man beim Einbau "abgesehen von eine verbesserten Kühlung" während der Saison 2017 nichts verändert. Das Team habe aber bereits seit der Sommerpause zahlreiche Defekte im Bereich der Antriebseinheit erlitten. "Die daraus resultierenden Gridstrafen haben das Team Punkte und Positionen in der Konstrukteurs-WM gekostet", spielt man einmal mehr auf den Kampf gegen das nur fünf Punkte zurückliegende Renault-Team um Platz sechs in der Konstrukteurs-WM an.

Horner: Konflikt ist "übergekocht"

Der Hauptgrund für die Probleme ist laut Toro Rosso, dass Renault keine neuen Teile mehr für die Antriebseinheiten anfertige und man daher ständig Teile von einer Antriebseinheit zur anderen tauschen müsse. In den Boxen des Teams "sieht es aus wie in einem Ersatzteillager eines Oldtimer-Handels", zündelte Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko am Freitag. Die Pressemitteilung hat die Fronten zwischen Red Bull und Renault offensichtlich weiter verhärtet, wie ein hitziges Gespräch zwischen Marko und Abiteboul vor dem dritten Freien Training in Brasilien belegt, das vor allem den Franzosen in aufgebrachten Zustand zeigte.

Müssen Marko und Red-Bull-Teamchef Horner nun den Frieden mit Renault wieder herstellen? "Wir haben uns da nicht eingemischt", meint der Brite gegenüber 'Sky Sports F1'. Seiner Ansicht nach sei der Konflikt über die schwache Renault-Zuverlässigkeit nun einfach "übergekocht". Noch am Vortag hatte er Renault in Schutz gekommen, und es als Stärke der Franzosen genannt, alle Kunden gleich zu bedienen. Beim Betrieb der Antriebseinheiten mache die Kühlung den größten Unterschied: "Diesbezüglich unterscheiden sich die Autos von Red Bull, Toro Rosso und Renault."

Wird der Konflikt zum Flächenbrand?

Zwischen Red Bull und Renault gab es in den vergangenen Jahren schon öfter heftige Wortgefechte. Die Situation verschärfte sich zuletzt nach einer kurzfristigen Erholung wieder, weil Toro Rosso den Vertrag mit den Franzosen für 2018 vorzeitig kündigte und stattdessen kommende Saison mit Honda-Antriebseinheiten an den Start gehen wird. Im Gegenzug forderte Renault erfolgreich den Wechsel des talentierten Red-Bull-Youngsters ein, der seit Malaysia für die Truppe aus Enstone fährt.

Im Zuge dessen teilte Renault auch Red Bull mit, dass man nach Auslaufen des Vertrags Ende 2018 nicht mehr an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sei. Zu groß war vermutlich die Angst, Red Bull könnte Renault-Know-how zu Honda transferieren und die Situation zu seinen eigenen Gunsten nutzen, ehe man 2019 ebenfalls ins Lager der Japaner wechselt.

Man darf gespannt sein, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Red Bull hat für 2018 noch einen Vertrag mit Renault und ist daher auf die Franzosen angewiesen. Sollte Toro Rosso in Abu Dhabi aber wirklich ohne Motoren dastehen, würde der Konflikt endgültig eskalieren.

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