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Toto Wolff: McLaren-Deal kein Indiz für Mercedes-Ausstieg

Dass Mercedes neuer Motorenpartner von McLaren wird, deutet laut Toto Wolff nicht auf einen Ausstieg hin - Warum man beim Deal umgedacht hat

20 Jahre lang hatte McLaren mit Mercedes zusammengearbeitet, bevor man sich für die Saison 2015 entschied, einen Neuanfang mit Honda zu starten. McLaren wollte ein Werksteam werden, weil man sich bessere WM-Chancen ausrechnet, wenn man nicht als Kunde die zweite Geige hinter einem Hersteller spielen muss. 2021 wird die Motorenallianz von McLaren und Mercedes aber nun wieder vereinigt.

Deutet das darauf hin, dass Mercedes sich werksseitig aus der Formel 1 zurückziehen und McLaren das neue "Werksteam" werden wird? Mitnichten, wie Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff betont: "Es gibt ein Werksteam. Und das ist eine Motorenkunden-Beziehung - nicht der Start eines Werksdeals und dass wir dann nicht mehr da sind."

Über einen Rückzug der Marke aus der Formel 1 wurde in der jüngeren Vergangenheit immer wieder spekuliert. Mit voraussichtlich bald zwölf WM-Titeln in sechs Jahren haben die Silberpfeile alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und einen neuen Dominanzrekord aufgestellt. Zudem steigt der Hersteller in diesem Jahr in die Formel E ein, wo sich ein ganz neues Entwicklungsfeld auftut.

Eine Garantie auf einen Verbleib von Mercedes als eigenständiges Team in der Formel 1 sei der neue Deal mit McLaren aber nicht: "Diese zwei Sachen sind nicht verbunden", sagt Wolff und betont die lange und erfolgreiche Vergangenheit als Motorenhersteller. "Wir können an diesem Punkt nicht sagen, dass wir vielleicht als Motorenhersteller bleiben, aber nicht als Werksteam", sagt er weiter. "Wir sind gerne ein Werksteam."

Die Vorteile für Mercedes

Und das möchte man gerne auch weiterhin sein: "Nach aktuellem Stand wollen wir verstehen, in welche Richtung die Formel 1 geht und wie sie sich entwickelt. Wir wollen weitermachen - und das bevorzugt als Werksteam", sagt Wolff.

Die Frage ist, wieso sich Mercedes mit McLaren einen weiteren Kunden gesichert hat. Aktuell rüstet man bereits mit Racing Point und Williams zwei weitere Teams aus. Natürlich ist das eine Thema Geld: "Mehr Kunden, das bedeutet auch mehr Einkommen für Daimler", gibt Wolff unumwunden zu.

Dazu komme der Lerneffekt: "Wir werden mehr dazulernen, je mehr Antriebe im Einsatz sind. Wir haben zuletzt ja auch ein paar Defekte bei Kubica in Spa und bei Perez in Monza gesehen. Das gehört zum Lernprozess dazu", so der Österreicher weiter.

Warum Wolff McLaren erst absagte

Doch während Racing Point und Williams keine ernsthafte Konkurrenz darstellen, hegt McLaren andere Ambitionen und möchte mittelfristig wieder an die Spitze. Damit würde man zwangsläufig auch ein Konkurrent der Silberpfeile werden. Einen Deal mit McLaren hatte man nach deren Aus mit Honda schon einmal abgelehnt, genau wie zuvor einen Deal mit Red Bull, die damals das Maß aller Dinge waren.

Toto Wolff, Niki Lauda

Toto Wolff und Niki Lauda waren sich nicht immer einig

Foto: LAT

"Wir hatten damals unser Team beinahe soweit, dass es endlich gewinnen kann, und ich war dagegen", erinnert sich Wolff, während Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda einen Deal mit Red Bull sogar befürwortet hatte. Als sich die Möglichkeit mit McLaren bot, schritt damals jedoch Lauda ein: "Er sagte zu mir, dass ich bei meinem Standpunkt bleiben und mich auf das Werksteam konzentrieren müsste", so Wolff.

2021 sei die Situation jedoch eine andere: "Wir haben eine neue Ära mit einem engeren Feld und besserem Wettbewerb. Aus Motorensicht glauben wir, dass wir so mehr lernen können", sagt er. "Die Vorteile überwiegen die potentiellen Nachteile, gegen einen starken Herausforderer wie McLaren anzutreten."

Spygate vergessen

"Aber natürlich gibt es für uns ein Risiko: Wenn McLaren gute Arbeit leistet - und dafür strengen sie sich an - dann sind sie für uns eine Messlatte. Vielleicht müssen wir dann sagen, dass unsere Leistung nicht gut genug ist - eben weil sie die gleiche Power-Unit haben. Aber wir sind jetzt sieben Jahre in der Hybrid-Ära drin und bereit für diesen Schritt!"

Übrigens: Das Thema Spygate von 2007, bei dem die damalige Allianz stark bluten musste, 100 Millionen Dollar Strafe zahlte und sogar alle Konstrukteurs-Punkte verlor, ist vergessen. "Das war damals eine dunkle Zeit für McLaren und Mercedes. Das hat uns beide viel Geld gekostet, um die Handlungen von Einzelnen zu beheben", so Wolff.

"Aber dahingehend ist keiner mehr nachtragend", beteuert er weiter. "Wir sind davon weg, es sind zwölf Jahre vergangen. Es hat keine Rolle für die Entscheidung gespielt."

Mit Bildmaterial von LAT.

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