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Toto Wolff: Warum Silverstone kein Selbstläufer wird für Mercedes

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärt, weshalb sein Rennstall bei den anstehenden Formel-1-Rennen in Silverstone keine Sieggarantie haben wird

"Hinter uns liegt ein guter Start in die neue Saison", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Und "gut" ist noch untertrieben: Mercedes hat 2020 bisher alle drei Formel-1-Rennen gewonnen und führt souverän in den WM-Gesamtwertungen. Trotzdem glaubt Wolff, dass die Grands Prix in Silverstone für seine Marke kein Selbstläufer werden.

Zwar sei es seinem Team gelungen, die technischen Probleme zu lösen, "die uns am ersten Wochenende beunruhigt hatten", so Wolff, "aber die ersten drei Rennen haben auch einen weiteren entscheidenden Faktor aufgezeigt: wie wichtig die Zuverlässigkeit in dieser verkürzten Saison ist."

Beim Auftakt in Österreich hatte Mercedes noch befürchtet, die Fahrt über die Randsteine könnte die Getriebe beschädigen, passiert ist aber nichts - auch, weil das Team die Fahrer dazu angewiesen hatte, den Randsteinen besser fernzubleiben.

Das Schreckgespenst eines möglichen Ausfalls

Das "Schreckgespenst" eines möglichen Ausfalls aber hat sich bei Wolff fest ins Gedächtnis eingebrannt, obwohl bisher nur Mercedes und McLaren immer jeweils mit beiden Autos ins Ziel gekommen sind.

"Wir wissen, wie schnell ein Ausfall eine Führung in der Gesamtwertung zunichtemachen kann", meint Wolff. "Das erinnert uns alle daran, dass wir wachsam bleiben müssen, weil selbst der kleinste Fehler uns viele Punkte kosten kann."

Viele Punkte ja, die WM-Führung nein: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat bereits nach nur drei Rennen so viel Vorsprung auf den bestplatzierten Nicht-Mercedes-Fahrer Max Verstappen, dass Verstappen selbst mit einem Sieg und dem Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde nicht an die Tabellenspitze gelangen könnte, falls Hamilton leer ausgehen würde.

Silverstone ist Mercedes-Land

Doch Wolff bleibt bei seiner inzwischen berühmten Vorsicht, auch die Mercedes-Bilanz in Silverstone lässt ihn nicht beruhigt ins nächste Rennwochenende gehen. Dabei hat sein Team sechs der jüngsten sieben Rennen in Silverstone gewonnen. Zwischen 2014 und 2017 siegte Hamilton sogar vier Mal in Folge. Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!

All das spielt für Wolff keine Rolle. Er verweist auf ein Zitat der US-amerikanischen Baseball-Legende Babe Ruth: "Mit dem Homerun von gestern können wir nicht auch noch das heutige Spiel gewinnen."

Wolff erklärt in seinen Worten: "Nur wegen einer starken Leistung in der Vergangenheit sind weitere gute Ergebnisse nicht selbstverständlich. Im Gegenteil: Ein erfolgreiches Rennen ist immer das Ergebnis der harten Arbeit aller Teammitglieder, und wir müssen uns in Bestform präsentieren, um vor unseren Konkurrenten zu bleiben."

Formel-1-Experte: Mercedes ist Favorit, haushoch

Formel-1-Experte Martin Brundle aber sieht niemanden, der Mercedes in Silverstone gefährlich werden könnte. Seine These bei 'Sky': "Sie können sich nur selbst schlagen, wenn sie über die Zuverlässigkeit stolpern oder so."

Die einzige Hoffnung der Mercedes-Rivalen ruhe auf dem Wetter. "Vielleicht wird die Kühlung zum Thema", meint Brundle. "Dann könnte es ein Drama geben."

Die aktuelle Wetterprognose aber sagt: Wirklich warm wird es nur am Trainingsfreitag, Qualifying und Rennen sollen bei weniger hitzigen Bedingungen stattfinden. Details dazu in unserem Wetter-Update!

Verstappen vs. Bottas um P2 hinter Hamilton

Wenn also die Favoritenstellung von Mercedes klar und für Brundle Hamilton der Mann der Stunde in der Formel 1 ist, bleibt laut dem früheren Grand-Prix-Fahrer nur noch die Frage, wer Zweiter wird in Silverstone. "Bei der Show", so sagt er, "müssen wir uns auf Valtteri [Bottas] und Max [Verstappen] verlassen."

Ferrari? Spielt in Brundles Äußerungen vor dem Rennen keine entscheidende Rolle, genauso wie im bisherigen Saisonverlauf, was die Spitzenpositionen in Qualifying und Rennen anbelangt.

Letzteres ist laut Mercedes-Teamchef Wolff auch eine direkte Folge von "Motorengate", der Antriebssaga um Ferrari und den Automobil-Weltverband (FIA). Ein Regelverstoß im Jahr 2019 wurde Ferrari zwar nicht nachgewiesen, trotzdem hat man das Traditionsteam per Reglement eingebremst. Konsequenz: Der Ferrari-Antrieb 2020 ist deutlich schwächer.

Wie Mercedes die Ferrari-Stärke 2019 nutzte

Die Stärke des Ferrari-Antriebs im Vorjahr sei es gewesen, die Mercedes zu einem neuen Kraftakt für 2020 bewogen habe, sagt Wolff bei 'auto motor und sport'. "Wir haben bei einzelnen Rennen vergangenes Jahr teilweise mehr als [68 PS] Leistungsunterschied gesehen. Für uns ergab sich daraus die Aufgabe: Wie viel Leistung können wir tatsächlich mobilisieren?"

Wolff erklärt, man habe einzig "im Verbrennungsmotor" den Spielraum gefunden, noch mehr Leistung aus dem Antrieb herauszukitzeln. "Alle anderen Bereiche sind ja beschränkt. Da haben wir jeden Stein umgedreht, den wir finden konnten. Und zwar nicht ein paar PS, sondern mehr."

Wie groß der Mercedes-Vorteil in diesem Jahr mit dem neuen Antrieb sei, das lasse sich nur schwer in Zahlen fassen. Wolff sagt nur so viel: "Ich glaube, dass wir vom Motor her einen kleinen Vorteil haben."

So groß ist Mercedes' Vorsprung 2020

Er schätze diesen Vorteil auf "ein bis eineinhalb Zehntel" und meint: "Das sind sicher keine Welten. Dazu gibt es das bestehende Reglement schon zu lange und die Motoren sind zu ausgereift."

Eine wirklich "belastbare Aussage" könne er angesichts der vielen Faktoren aber nicht treffen. "[Dafür] müssten wir die Luftwiderstandswerte [aller Fahrzeuge] genau analysieren. So weit sind wir noch nicht", sagt Wolff. "Die anderen fahren teilweise mit großen Flügeln durch die Gegend, damit in den Kurven was geht."

Doch auch abseits der Geraden ist Mercedes mit dem Modell W11 der Klassenprimus - und klarer Favorit auf den vierten Sieg im vierten Saisonrennen in Silverstone.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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