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Toto Wolff: "Weiß jetzt, wie sich Red Bull gefühlt hat"

Mercedes stellt sich darauf ein, in Monza nicht Favorit zu sein, kann sich aber aufgrund der WM-Situation leisten, den Grand Prix von Italien nicht zu gewinnen

Das Mercedes-Team hat beim Grand Prix von Belgien höchst erfolgreich "Schadensbegrenzung" betrieben. Zwar war gegen Ferrari-Pilot Charles Leclerc im Rennen kein Kraut gewachsen. Aber Lewis Hamilton hat in der Fahrer-WM auf seine ersten (Nicht-Mercedes-)Verfolger Max Verstappen und Sebastian Vettel sogar 18 beziehungsweise fünf Punkte gutgemacht.

Mit 87 Punkten Vorsprung auf Verstappen (der in Monza nicht zu den Favoriten gehört), 99 auf Vettel und 111 auf Leclerc kann es sich Hamilton erlauben, den Grand Prix von Italien nicht zu gewinnen und stattdessen seinen Vorsprung zu verwalten. Denn klar ist: Nach Spa ist Ferrari aufgrund des Topspeed-Vorteils auch für Monza haushoher Favorit.

"Ich glaube, dass wir über alle 21 Strecken gesehen ein starkes Paket haben. Vielleicht das stärkste", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit dem 'ORF'. "Aber auf Strecken mit langen Geraden mangelt es uns an der Power. Und vielleicht haben wir auch ein bisschen zu viel Luftwiderstand."

In nackten Zahlen sieht das dann so aus: Am Topspeed-Messpunkt im Qualifying fehlten Mercedes auf Ferrari rund acht km/h. Das kostete im ersten Sektor, wo mit Ausnahme der Haarnadel La Source nur Volllast gefahren wird, sechs Zehntelsekunden. Im dritten, wo es ebenfalls viel geradeaus geht, vier. Im kurvenreichen Mittelsektor hingegen war Hamilton um drei Zehntelsekunden schneller als Leclerc.

Vor Monza: Wolff rechnet nicht mit einem Wunder

Ein Trend, der sich bis Monza nicht umkehren lassen wird: "Ich glaube nicht, dass man in einer Woche 15 km/h finden kann", winkt Wolff ab. "Aber das ist halt so, wir beschweren uns nicht. Wir müssen uns auf Monza bestmöglich vorbereiten. Wir wissen, dass uns die Strecke nicht liegt und sie Ferrari entgegenkommt."

"Am Sonntag", ist Wolff überzeugt, "sind wir normalerweise näher dran [als im Qualifying]. Auch auf den Powerstrecken." Auch das lässt sich durch Zahlen belegen: Das Topspeed-Delta im Rennen in Spa lag nur bei etwa drei km/h. Und im ersten und dritten Sektor verlor man nicht mehr eine Sekunde, sondern eine halbe.

"Wir haben beobachten können, dass Ferrari auf den Highspeed-Strecken am Samstag besonders stark ist, aber am Sonntag nicht ganz so gut aussieht - und erst dann werden die Punkte vergeben", analysiert Wolff. "Wir sind in Italien nicht die Favoriten, aber wir werden unser Bestes geben, um die Roten an diesem Wochenende zu fordern."

Ferraris Qualifying-Vorteil erklärt sich vermutlich durch einen besseren "Party-Mode". Der kann aber nur für kurze Zeit freigegeben werden und relativiert sich daher auf die Renndistanz. Gegen Mercedes spricht, dass Ferrari in Monza eine neue Motoren-Spezifikation einführt. Die hat Mercedes schon in Spa gezogen.

"Ich weiß jetzt, wie sich Red Bull 2014 und 2015 gefühlt hat, als sie auf den Geraden immer im Nachteil waren", sagt Wolff. "Wir haben Phase 3 unserer Antriebseinheit angeführt und hatten prompt Motorschäden bei Checo [Perez] und Robert [Kubica], und wir verstehen diese noch nicht. Daher sind wir im Rennen keine Risiken eingegangen."

Dass zwei der sechs neuen Mercedes-Motoren verraucht sind, sorgt bei den Ingenieuren für Sorgenfalten. Gerade in Monza würde man gern maximale Leistung freigeben - aber das darf nicht auf Kosten der Zuverlässigkeit gehen. Andererseits kann es sich Mercedes erlauben, die Motoren nicht voll aufzudrehen und auf Nummer sicherzugehen. Der Punktevorsprung ist groß genug.

 

Trotz "Niederlage": Spa war auch ein Fortschritt

"Aus Performance-Sicht", sagt Wolff, "haben wir nach dem Wochenende in Spa viel zu tun. Wir wurden im Qualifying geschlagen, und obwohl unsere Rennpace vielversprechend ausgesehen hat, konnten wir den Sieg nicht holen. Verglichen mit unserer Performance im Vorjahr scheinen wir jedoch in Belgien einen Schritt nach vorne gemacht zu haben."

"Wir haben in dieser Saison nicht das schnellste Auto auf den Geraden", räumt der Österreicher ein, "aber wir haben einige Fortschritte mit Blick auf die langsamen Kurven sowie die Art und Weise gemacht, wie unser Auto mit den Reifen umgeht. Es gibt also auch Positives, das wir aus Spa mitnehmen können."

Die Mercedes-Fahrer stellen sich indes nicht darauf ein, mit Ferrari mithalten zu können: Monza habe nur Geraden, sagt Hamilton, "daher rechne ich mit einem sehr glücklichen Wochenende für Ferrari. Im Qualifying in Spa haben wir eine Sekunde verloren. Und in Monza gibt's nicht viele Kurven, in denen Valtteri und ich Zeit gutmachen könnten."

"In den nächsten paar Tagen", wünscht er sich, "müssen wir drastische Verbesserungen unseres Topspeeds erzielen. Ob das möglich ist, weiß ich nicht." Mutmaßlich nicht. Denn das Low-Downforce-Paket war schon in Spa im Einsatz, und für kurzfristige Maßnahmen auf aerodynamischer Seite ist die Vorlaufzeit viel zu kurz.

Positiv: "Wir sind in Sachen Reifenverschleiß ein bisschen besser als sie. Das kann uns vielleicht helfen", hofft Hamilton. Teamkollege Valtteri Bottas sieht das ähnlich: "Im Vorjahr waren sie in Monza auch sehr schnell. Trotzdem konnten wir ihnen das Leben so schwer machen, dass wir auf dem Podium ausgebuht wurden. Das wollen wir wieder versuchen!"

Unabhängig davon sei Monza "aufgrund der historischen Strecke und der fantastischen Atmosphäre ein ganz besonderes Wochenende", schwärmt Wolff. "Man muss kein Ferrari-Fan sein, um die riesige Leidenschaft der Tifosi zu schätzen zu wissen. Sie mögen ein anderes Team anfeuern, aber letztlich treibt sie die gleiche Liebe für den Rennsport an wie uns alle."

Mit Bildmaterial von LAT.

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