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Track-Limits: Warum pfeift die Formel 1 nicht auf die MotoGP?

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat eine Idee, wie sich die Formel 1 der ständigen Diskussionen um die sogenannten Track-Limits entziehen könnte.

Max Verstappen, Red Bull Racing RB13

Foto: : Sutton Images

Max Verstappen überholt Kimi Räikkönen in der letzten Runde des Grand Prix der USA in Austin und übernimmt so sensationell Platz drei. Doch dann schreiten die Rennkommissare ein und Verstappen ist den dritten Platz wieder los. Der Grund: Track-Limits – Verstappen hatte beim Überholvorgang gegen Räikkönen die Strecke verlassen. Und auf einmal ist die Begrenzung der Rennstrecke wieder in aller Munde. Die Fahrer der Formel 1 fordern ein konstantes Durchgreifen der Rennleitung oder Racing ohne Einschränkungen. Wofür wird sich die Formel 1 letztendlich entscheiden?

Einig sind sich die Beteiligten vor dem Grand Prix von Mexiko, dem drittletzten Rennen der Formel-1-Saison 2017, lediglich darin, dass dringend eine Lösung gefunden werden muss. Denn die aktuelle Situation ist nicht länger tragbar, findet zum Beispiel Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Er bezeichnet die Position von Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting bei 'Sky Sports' als "sehr schwierig", schließlich gäbe es gewissermaßen für jede Kurve eine andere Regel.

"Es ist okay, in dieser Kurve über die weiße Linie zu fahren, in jeder Kurve aber nicht. Wie um alles in der Welt will man das Zuschauern erklären, die erstmals die Formel 1 verfolgen? Das ist schlicht und ergreifend nicht möglich", meint Horner. Er fordert ein Umdenken bei den Regelhütern: "Wenn die aktuelle Regelung nicht praktikabel erscheint, dann muss eben etwas Abschreckendes her. Wenn es in einer Kurve abseits der Strecke ein Kiesbett, einen hohen Randstein oder Kunstrasen gibt, dann werden die Fahrer auch nicht abkürzen, ja, nicht einmal nahe heranfahren."

Comeback von Kiesbetten?

Die jetzige Situation – Rennstrecken mit Parkplatz-großen Auslaufzonen ohne jegliche Hindernisse – lade die Formel-1-Piloten geradezu ein, die Streckenbreite sehr großzügig zu interpretieren. "Diesem Treiben muss man einen Riegel vorschieben", sagt Horner. "Die Fahrer dürfen keinen Vorteil mehr daraus ziehen, abseits der Strecke zu fahren. Dann hast du diese Probleme nicht mehr."

Doch wie ist das für die Formel 1 zu bewerkstelligen? Auch dafür hat Horner bereits einen Vorschlag: Er nimmt die Austragungsorte in die Pflicht. "Wimbledon schert sich einen Dreck darum, was für ein Belag in Rolland Garros zum Einsatz kommt. Und der Grand-Prix-Sport ist die prestigeträchtigste Kategorie im Motorsport", meint der Red-Bull-Teamchef und fordert: Alle anderen Rennserien müssten sich im Zweifel den Interessen der Formel 1 unterordnen. Sprich: Rennstrecken sollen auf die Formel 1 zugeschnitten werden. Alle anderen Rennserien müssten sich dann arrangieren.

Oder wie es Horner ausdrückt: "Wenn den Motorrädern das nicht schmeckt, dann sollen sie auf anderen Strecken fahren. Alternativ dazu könnte es die Strecke beiden Rennserien ermöglichen, ihre Veranstaltungen abzuhalten. Es ist aber unrealistisch, einen Kompromiss zu finden, mit dem sowohl die Formel 1 als auch Motorräder gut leben können." Dafür seien die Bedürfnisse zu unterschiedlich. Denn Motorrad-Rennserien wie die MotoGP verlangen nach asphaltierten Auslaufzonen als Sturzräume ohne große Randsteine davor, in der Formel 1 hingegen sehnt man Kiesbetten herbei und verbaut wieder höhere Randsteine. Das ist zumindest ein Ansatz der Formel 1, um das leidige Thema Track-Limits in den Griff zu kriegen.

Bloß keine Grauzonen mehr!

Horner sieht dringenden Handlungsbedarf und verlangt nach einer Schwarz-Weiß-Lösung, nicht nach weiteren Grauzonen: "Wir müssen die Zweifel rausnehmen und abschreckende Maßnahmen ergreifen, damit die Fahrer nicht abkürzen. Und der Automobil-Weltverband sollte das strikt durchsetzen." Schließlich würden in anderen Rennserien außerhalb der Formel 1 viel strengere Maßnahmen ergriffen, nicht aber im großen Aushängeschild des Motorsports.

Die Formel 1 habe diesbezüglich großen Nachholbedarf. "In Le Mans treten 60 Autos mit 180 Fahrern an. Dort gibt es keine Diskussionen. Niemand fährt dort von der Strecke, weil klar ist: Sonst gibt es auf die Finger, und zwar richtig. Und bei keinem Klubsportrennen in Brands Hatch fährt jemand in Paddock Hill über den Randstein hinaus – weil es sonst eine Strafe gibt." Eine derartige und klare Drohkulisse brauche auch die Formel 1. "Denn wenn du nicht mit drastischen Konsequenzen um die Ecke kommst, wirst du nie Herr der Lage werden", sagt Horner.

"Als Rennfahrer nimmst du jeden Zentimeter der Strecke, den du kriegen kannst. Das ist klasse Racing. Die Fans wollen das sehen. Aber wir brauchen klare Regeln. Der normale Gelegenheitszuschauer muss die Chance haben, es nachzuvollziehen", erklärt Horner und bringt seine Meinung noch einmal auf den Punkt: "Wenn du die Strecke abkürzt, musst du Zeit verlieren oder dir dein Auto beschädigen. Das sollte klar werden."

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