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Trotz Kosten: Claire Williams wünscht sich mehr als sechs Testtage

Warum sechs Tage zur Vorbereitung auf die Formel-1-Saison kaum ausreichen und wieso die Kostenersparnis eigentlich gar keine ist

"Ich glaube, wir haben zu wenige Testfahrten", sagt Claire Williams. Damit spricht sie aus, was viele im Formel-1-Fahrerlager denken: Kosten einsparen, das ist schön und gut, aber das Kerngeschäft - Rennen fahren - sollte deshalb nicht vernachlässigt werden. Zumal laut Williams und Co. ohnehin fraglich ist, ob die Formel 1 mit weniger Testfahrten wirklich etwas spart.

Weniger Testzeit an der Rennstrecke sei "unterm Strich nicht billiger", erklärt Williams. Denn die Teams würden dann einfach andere Möglichkeiten suchen, ihre Fahrzeuge zu erproben, zum Beispiel mittels virtueller Simulatoren.

Diesen Ansatz kann Formel-1-Fahrer Max Verstappen nicht nachvollziehen. Er meint: "Man verbietet das Testen auf der Strecke, aber gibt Millionen für Simulatoren aus. Das läuft am Ende auf das Gleiche heraus."

Williams fürchtet ein Handicap für die Saison

Er und viele weitere Grand-Prix-Fahrer sprechen sich dafür aus, lieber mehr Zeit "auf der echten Strecke" zu verbringen. Auch, weil sich die virtuellen Daten nicht immer 1:1 auf die Realität übertragen lassen.

Letzteres bringt Probleme mit sich, wie Williams erklärt: "Sechs Testtage reichen einfach nicht aus, um vollkommen auf das vorbereitet zu sein, was dich in den ersten Rennen erwartet."

Gelänge es einem Team zum Beispiel nicht, bei den Wintertests die "Kinderkrankheiten" eines Rennwagens auszumerzen, so schleppe der Rennstall dieses Handicap mit hinein in die Rennsaison. Dergleichen ist Williams im vergangenen Jahr tatsächlich passiert.

Äußere Faktoren erweisen sich als Hindernis

Die stellvertretende Teamchefin des Traditionsteams meint daher, "vielleicht zwei, drei Tage extra" könnten dem sportlichen Erscheinungsbild der Formel 1 nur gut tun.

"Das wäre sehr hilfreich. Es gibt schließlich immer etwas, das dich vor Ort an der Strecke Zeit kostet, Probleme mit dem Auto oder das Wetter. Vor zwei Jahren hatten wir auch mal Schnee", sagt sie.

Hinzu komme: Aufgrund der aktuellen Beschränkung der Wintertests auf nur sechs Tage bestehe kaum eine Chance, dass Nachwuchsfahrer eine Testmöglichkeit erhalten, weil die Streckenzeit für die Stammfahrer zu kostbar ist.

Bald gar keine "echten" Testfahrten mehr?

"Wie aber willst du junge Talente evaluieren, wenn du sie nicht ins Auto setzen kannst? Wir haben also ein Szenario, in dem es schwierig ist, Talente aus Nachwuchsserien in die Formel 1 zu bringen", meint Williams. "Dieses Problem sollten wir lösen."

Formel-1-Fahrer Daniil Kwjat wiederum befürchtet, dass die Rennserie genau den gegenteiligen Kurs einschlagen wird: "Jetzt haben wir sechs Testtage, bald sind es vier, dann ist es noch einer und irgendwann testen wir gar nicht mehr. Dann fahren wir nur noch im Simulator."

Laut Alexander Albon würde der Druck auf Neueinsteiger dadurch nur noch weiter anwachsen. "Im Prinzip heißt es, du musst ein Jahr [vor dem Formel-1-Debüt] unbedingt Freitagstrainings bestreiten", meint er. "Das aber schränkt das Team am Rennwochenende ein."

Ein Kompromissansatz von Williams

Keine Testfahrten, dann auch noch Freitagsfahrer: Die Situation ist für viele im Fahrerlager unbefriedigend. Kwjat bringt die Haltung vieler auf den Punkt: "Natürlich verstehe ich, dass nicht mehr unlimitiert getestet werden kann. Das ist auch gut so. Es sollten aber halt nicht nur sechs Tage sein, sondern etwas mehr."

Als eine konkrete Maßnahme schlägt Williams daher vor, "Testfahrten während der Saison wieder zuzulassen". Begründung: "Keine Testfahrten zu haben, das erschwert nur die Entwicklung, wenn es auf der Strecke nicht läuft wie gewünscht."

"Ein paar Tage mehr wären gut, unabhängig von den Kosten. Vor allem mit Blick auf 2021: Wenn du es nicht gleich hinkriegst [mit dem neuen Auto], befindest du dich sonst in einem Szenario, das praktisch für 22 Rennen anhält." Sprich: Die Saison wäre bereits gelaufen, noch ehe sie richtig begonnen hätte.

Mit Bildmaterial von LAT.

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