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Valtteri Bottas: Radmutter klemmt noch immer am Auto fest!

Was beim Boxenstopp von Valtteri Bottas im Monaco-Grand-Prix der Formel 1 2021 schiefgelaufen ist und was ohne die Panne möglich gewesen wäre

"Ich habe noch nie ein Auto gesehen, dem du das Rad nicht abmontieren konntest. Auch jetzt ist es noch nicht unten. Wir brauchen irgendeinen Metallschneider." Das sagte Toto Wolff nach dem Formel-1-Rennen in Monaco 2021 bei 'ServusTV'. Und das illustriert, wie ungewöhnlich die Boxenstopp-Panne war, die Valtteri Bottas auf P2 liegend ereilt hat.

Der Mercedes-Fahrer war in Runde 30 an die Box gefahren, um seinen einzigen geplanten Reifenwechsel durchzuführen. Und während drei Räder rasch getauscht waren, klemmte es vorne rechts.

"Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht, was da passiert ist", sagt Bottas selbst. "Keine Ahnung, ob es menschliches Versagen war oder ein technisches Problem."

Mercedes-Teamchef Wolff erklärt den Zwischenfall

Laut Wolff war es eine Kombination aus beidem. Denn Bottas habe sein Fahrzeug etwas zu früh auf dem Standplatz vor der Mercedes-Box abgestellt, sei also "ein bisschen kurz" gewesen, wie man das in der Formel 1 formuliert. Und das habe den Mechaniker am Schlagschrauber beeinträchtigt.

Wolff erklärt bei 'Sky': "Dadurch musst du eine komische Bewegung machen. Dann setzt [der Schlagschrauber] an und dreht das Gewinde ab. Wir haben überhaupt kein Gewinde mehr. Das ist zirka so, wie wenn ich einen Schraubenzieher in die Hand nehme und versuche, das abzudrehen. Dann geht es auch nicht mehr auf."

Der Mechaniker vorne rechts versuchte zwar wiederholt, neu anzusetzen und die Mutter doch noch zu lösen, aber jedes Mal vergebens. Dem Mitarbeiter macht Wolff aber explizit keinen Vorwurf, im Gegenteil, wie er sagt: "Wir haben den Jungen aufgebaut."

Es handle sich um "einen der besten Mechaniker" im Mercedes-Team, meint Wolff. "Deswegen ist es okay. Er wird den Fehler nicht mehr machen. Deswegen wird er einer der besten werden."

Mercedes-Verdacht: Vielleicht auch ein Designfehler?

Außerdem müsse man auch die technischen Komponenten als Ursache in Betracht ziehen, sagt Wolff: "Es ist sicher ein Designfehler, dass das überhaupt passieren kann. Andererseits dann, wenn natürlich eines mit dem anderen zusammenkommt, dann passiert so etwas. Das hat uns wertvolle Punkte gekostet."

Da kann Bottas seinem Chef nur zustimmen. Er meint: "So oder so, wir werden daraus lernen. Es war ein großer Fehler, und das sollte nicht nochmal vorkommen."

Auch Wolff kündigt eine gründliche Aufarbeitung an. Man werde schon am Montag "den Finger in die Wunde legen" und "umrühren", so sagt der Mercedes-Teamchef. "Wir müssen genau analysieren, was da passiert ist auf der Radmutter vorne und dann, warum uns die Pace gefehlt hat."

Bottas: Schnell genug für Duell mit Verstappen?

Bottas wiederum glaubt, seine Leistung im Rennen hätte ausgereicht für mindestens einen Podestplatz. Ohne das Boxenpech, so sagt er, "hätten wir meiner Meinung nach um den Sieg kämpfen können".

Max Verstappen, Valtteri Bottas

Max Verstappen geriet im ersten Stint nie in Bedrängnis durch Valtteri Bottas

Foto: Motorsport Images

Tatsache ist jedoch, dass er Red-Bull-Fahrer Max Verstappen im ersten Stint nie ernsthaft gefährlich wurde. Schon in der Startrunde war Bottas um 1,029 Sekunden distanziert und kam auch später nie in DRS-Reichweite. Kurz vor seinem Boxenstopp lag Bottas 4,9 Sekunden hinter Verstappen zurück.

"Bis Runde 15 oder 20 war es okay", meint Bottas. "Dann hat Max angezogen. Und je mehr Druck ich gemacht habe, umso mehr hat mein linker Vorderreifen nachgelassen, mehr als bei ihm. Da habe ich etwas Boden verloren. Wir hatten also schon einen gewissen Abstand beim Stopp."

Und dann relativiert Bottas seine eigene Aussage über Siegchancen in Monaco: Es wäre wohl "schwierig geworden, um den Sieg zu kämpfen", wo er doch vor dem Reifenwechsel schon fast fünf Sekunden hinten gelegen hatte.

"Wir hätten es natürlich probiert und wenigstens der zweite Platz hätte drin sein müssen heute. Wir haben aber alles verloren", sagt Bottas.

Start: Verstappen zu hart gegen Bottas?

Doch schon beim Start hätte alles vorbei sein können. Bottas auf der Innenbahn hatte laut eigener Aussage das etwas bessere Loskommen von der Linie. "Ich habe auf Max aufgeholt", sagt der Mercedes-Fahrer. "Er hat dann verteidigt und sich nach rechts tragen lassen. Ich musste deshalb vom Gas, sonst hätte es gekracht."

Einen Vorwurf macht Bottas Verstappen aber nicht, sondern erklärt: "Er war vorne, also kann er auch verteidigen. Es war hart, aber innerhalb des Limits. Ich konnte eben nirgendwo sonst hin."

Und nach dem verpatzten Boxenstopp gab es auch nur noch einen Ausweg: aussteigen. Er habe es im ersten Moment "nicht glauben" können, sagt Bottas. "Das ist schon sehr enttäuschend, denn das hatten wir so noch nie. Und ich habe noch nie ein Rennen beim Boxenstopp beendet, glaube ich."

Kommen Bottas nicht manchmal Zweifel?

Ob er sich schon mal Gedanken darüber gemacht habe, weshalb solche Dinge offenbar immer nur bei ihm auftreten würden, wird er daraufhin gefragt. Bottas' Antwort: "Manchmal frage ich mich das." Er spreche das Team aber "eigentlich nicht" darauf an, sondern glaube, es sei schlicht und ergreifend "Pech".

"Es war ein großer Fehler", meint Bottas weiter. "Das darf nie wieder passieren. Darauf muss vor dem nächsten Rennen unsere Priorität liegen." Denn Mercedes sei 2021 "nicht perfekt" aufgestellt bei den Boxenstopps. "Da brauchen wir aber niemandem die Schuld geben. Wir müssen als Team besser werden", sagt Bottas.

Er selbst müsse die Panne jetzt allerdings erst einmal verdauen und werde wohl noch bis zur finalen Nachbesprechung am Dienstag daran zu knabbern haben, so der Finne.

Eiskalte Ablenkung für den Sonntagabend

"Hoffentlich [dauert es nur] ein paar Tage. Erst einmal müssen wir rauskriegen, was schiefgelaufen ist, was ich besser machen kann, was wir als Team besser machen müssen. Dann kann ich das abhaken. Hoffentlich habe ich am Dienstagabend nur noch Baku im Kopf."

Kurzfristig werde sich aber sicher noch eine Ablenkung finden lassen, meint Bottas. O-Ton: " In meinem Kühlschrank befinden sich viele, viele Biere. Wird schon!"

Teamchef Wolff wiederum reagiert ganz anders auf die Ereignisse in Monaco. "Als Allererstes würde ich gerne mal heulen", meint er bei 'Sky', "aber das wäre nicht produktiv." Es sei einfach ein "Wochenende zum Vergessen" gewesen für Mercedes.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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