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"Verstand- und respektlos": Letzte Warnung für Crash-Bullen

Daniel Ricciardo und Max Verstappen mussten sich nach dem Unfall in Baku vom Team eine gehörige Standpauke anhören - Red Bull verzichtet noch auf Stallorder!

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash

Foto: : Sutton Images

Race retiree Daniel Ricciardo, Red Bull Racing
Race retiree Daniel Ricciardo, Red Bull Racing
Race retiree Daniel Ricciardo, Red Bull Racing
The crashed car of Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14
The carshed car of Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 is recovered
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash
The crashed cars of Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 and Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 battle
Race retiree Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Race retiree Max Verstappen, Red Bull Racing
Race retiree Max Verstappen, Red Bull Racing
Race retiree Max Verstappen, Red Bull Racing
The crashed car of Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14
Max Verstappen, Red Bull Racing
The crashed car of Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 is recovered
Race retiree Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14
The crashed car of Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 crash

Helmut Marko ist sauer. "So etwas darf nicht passieren", schimpft er in Richtung seiner beiden Piloten, die ihm zum 75. Geburtstag eine peinliche teaminterne Kollision beim Großen Preis von Aserbaidschan geschenkt haben. Max Verstappen und Daniel Ricciardo nahmen sich in Runde 40 von Baku mit einem Crash auf der langen Geraden gegenseitig aus dem Rennen. "Wir lassen die Piloten frei fahren, und dann machen sie so etwas. Das ist einfach unglaublich", schüttelt der Red-Bull-Berater den Kopf.

Dabei hatte sich die Kollision im Rennverlauf schon angekündigt. Es war bereits das fünfte Aufeinandertreffen der beiden Piloten in Kurve 1. Zuvor hatten sich beide Piloten je einmal gegenseitig erfolgreich an dieser Stelle überholt, zwei weitere Male scheiterte Ricciardo mit einem Angriff an seinem Teamkollegen. Doch in Runde 40 folgte plötzlich das, was für jeden Teamchef den absoluten Albtraum darstellt.

Ricciardo saugte sich im Windschatten an Verstappen heran und wollte auf der Innenseite vorbeigehen, doch dorthin zog auch der Niederländer. Beide versuchten noch einmal die Linie zu wechseln, doch es war zu spät: Ricciardo fuhr auf Verstappen auf und riss beide RB14 mit ins Aus. "Ich dachte, dass sich die Lücke auf der Innenseite öffnet, und als ich da war, musste ich dabei bleiben", so die erste kurze Analyse von Ricciardo zu dem Vorfall.

Marko tobt: "Beide haben sich fehlverhalten"

Vor dem Unfall hatte es Ricciardo meist außen probiert, dabei aber den Kürzeren gezogen, weil er in Kurve 1 außen kurz vor der Streckenbegrenzung verhungerte. "Also dachte ich: 'Okay, versuchen wir dieses Mal etwas anderes'", beschreibt der Australier. Doch das ging schrecklich schief.

Fotos: Die Formel 1 in Baku

Wer die Verantwortung für den Unfall trägt, ist bei Red Bull schnell beantwortet. Zwar habe Verstappen entgegen der Teamanweisung beim Bremsen die Richtung gewechselt, doch laut Marko seien beide schuld: "Beide haben sich fehlverhalten und beide haben nicht mit dem nötigen Verstand und Respekt gehandelt", urteilt Helmut Marko und nimmt seine Piloten in die Pflicht. "Beide müssen so viel Hirn haben, dass sie nicht in so eine Situation kommen. Das war ein absolut unnötiger Unfall."

Das sieht im Übrigen auch die Rennleitung so. Zwar sei die Kollision laut Erklärung der Steward ursprünglich vom Zucken von Verstappen ausgelöst worden, allerdings hätten beide Fahrer zum Vorfall beigetragen. Doch weil sich beide Fahrer reumütig zeigten, beließen es die Rennkommissare bei einer Ermahnung für beide Piloten.

Kein Zwist zwischen Ricciardo und Verstappen

Auch vor den Mikrofonen gaben sich die beiden Red-Bull-Fahrer kleinlaut - von gegenseitigen Schuldvorwürfen ist keine Spur zu finden. "Wir haben unnötig viele Punkte verloren. Wir müssen nicht darüber reden, wer die Schuld trägt, denn am Ende fahren wir für das Team und repräsentieren eine Menge Leute", kommentiert Max Verstappen, der schon nach dem China-Rennen deutlich in der Kritik stand. "Wenn so etwas passiert, ist das für uns beide nicht gut."

 

So sieht es auch Ricciardo: "Ich bin enttäuscht", so seine Aussage nach dem Rennen. "Wir sind uns ein paar Mal nahgekommen, und dann ist es so geendet. Es ist keine schöne Situation. Wir fühlen uns beide schlecht, dass es so ein Ende nahm. Für das Team ist das wirklich beschissen", sagt der Australier zerknirscht. Sauer sind die Piloten aufeinander nicht, wie Verstappen betont. Zwischen ihm und Ricciardo sei alles in Ordnung. "Wir sind fair zueinander und haben sofort danach miteinander gesprochen", unterstreicht er.

Die beiden Piloten dürften wissen, dass sie mit ihrer Aktion vor allem dem Team geschadet haben. Möglicherweise könnten sich ihre Aktien innerhalb des Teams auch verschlechtert haben, denn Red Bull wäre nicht der erste Rennstall, der seine Piloten nach einem solchen Vorfall an die Kette gelegt hat - man muss nur einmal bei Mercedes oder Force India nachfragen. "Es ist vorher alles durchgesprochen wurden, aber scheinbar muss man andere Maßnahmen ergreifen", kündigt Marko Konsequenzen an.

Red Bull wollte Fahrer beruhigen

Die Frage ist, ob Red Bull heute schon hätte eingreifen müssen, nachdem sich beide Fahrer im Rennen mehrfach zu nahe kamen und sogar berührten. Laut Teamchef Christian Horner habe man beiden nach diversen Zweikämpfen gesagt, dass sie sich beruhigen sollen. "Aber wir wollten nicht eingreifen", sagt der Brite. Denn bis zur Kollision hätten es Ricciardo und Verstappen zwar spannend, aber dennoch sehr gut gemacht. "Wir haben immer gesagt, dass wir sie fahren lassen, wenn sie sich Platz lassen - und das haben sie bis zu dem unglücklichen Vorfall gemacht."

Laut Verstappen hätte es auch gar keinen Sinn gehabt, wenn man beide Piloten eingebremst hätte. Durch den starken Windschatten-Vorteil sei der Hinterherfahrende ohnehin immer wieder aufgeschlossen. "Wir hatten einen ähnlichen Speed und waren immer ziemlich nah beieinander. Es war hart, aber fair", sagt er. "Wir haben uns mal kurz berührt, aber das kann im Rennsport passieren."

Für heute hat man den Fahrern erst einmal gehörig den Kopf gewaschen: "Sie wurden daran erinnert, dass sie ein Teil des Teams sind und eine Verantwortung haben und dass sie hochbezahlte Individuen sind, die mit dem Interesse des Teams im Herzen fahren - und nicht nur mit ihrem eigenen. Die Message wurde klar und deutlich übermittelt", betont Horner.

Stallorder vorerst ausgeschlossen

Eine Stallorder kommt für Red Bull aber erst einmal nicht in Frage: "Wir wollen sie weiter fahren lassen, aber sie müssen dem Team gegenüber und sich gegenseitig Respekt zeigen und Raum lassen", fordert Horner. "Wir haben keine Nummer 1 und keine Nummer 2. Aber wir erwarten von den Fahrern Verantwortung", stimmt Marko zu.

Bei den Piloten kommt diese Ansage des Teams gut an: "Wir sind dankbar, dass wir frei fahren dürfen. Max und ich lieben es zu racen, wie wir gezeigt haben. Das ist cool", sagt Daniel Ricciardo, und auch Verstappen sieht eine mögliche Stallorder nicht als "richtigen Weg" an. "Aber darüber werden wir noch reden", kündigt der Niederländer an.

Redebedarf dürfte es trotz des scheinbaren Friedens in den nächsten Tagen ohnehin noch geben.

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