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Vettel gibt nach Quali-Rutschern zu: "Habe zu hart attackiert"

Beide Ferrari-Fahrer verhauen ihre entscheidende Runde im Qualifying - Sebastian Vettel mit Platz drei in Lauerstellung, Kimi Räikkönen hängt hinter Red Bull fest

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Mark Sutton / Motorsport Images

Wie schon am Freitag wollte es bei Sebastian Vettel auch am Samstag über eine schnelle Runde nicht wirklich hinhauen: Mit Startplatz drei verbesserte er sich zwar deutlich gegenüber seinen Freitagspositionen, hatte auf seiner entscheidenden Runde in Q3 aber gleich mehrere kleine Fehler drin, die einen Angriff auf die erste Reihe verhinderten. Für Kimi Räikkönen lief es noch schlechter: Er bekam gar keine fehlerfreie Runde hin und fiel noch hinter die Red Bulls zurück. Nur Startplatz sechs für den Finnen.

Ferrari zeigte sich erwartungsgemäß am Samstag deutlich stärker als am Freitag, doch für ganz vorne fehlten Vettel immer ein paar wenige Zehntelsekunden. Den Löwenanteil davon verlor er bereits in der ersten Links-Rechts-Kombination, in die Hamilton mehr Speed mit hineintragen konnte, hone sie am Ausgang zu verlieren. Beim Übergang von Saint-Beaurne zu L'Ecole rutschte er sogar abseits der Track Limits. Zeit sollte das nicht gekostet haben, da die Auslaufzone hier enormen Grip bietet. Dass er sich auf der letzten Runde nicht verbessert hat, erspart Vettel voraussichtlich ein bisschen Ärger.

Qualifying zum Frankreich GP 2018:

Der schwerwiegendste Schnitzer erfolgte in der Mistral-Schikane, in der er einen heftigen Quersteher beim Rausbeschleunigen hatte, wodurch er etwas an Schwung für die nachfolgende Gerade verlor, die sich durch Signes hindurch bis zur Beausset-Kurve zieht. Aus dieser heraus wählte er eine etwas engere Linie als Hamilton und hatte so einen etwas günstigeren Winkel für die anschließende Bendor-Kurve. Allerdings hatte er im ersten Sektor und durch seinen Quersteher bereits zu viel Zeit verloren.

Vettel musste alles geben

"Ich habe ein bisschen zu aggressiv gepusht", gibt Vettel im Interview nach dem Qualifying unumwunden zu. "Ich etwas zu viel gegeben und dann verliert man das Auto- und die Reifenperformance, dann fängt es an zu rutschen und man hat nicht mehr die Linie und verliert Zeit, statt dass man welche gewinnt." Holzhammer statt Eleganz, Vettel konnte seine Position im entscheidenden Anlauf nicht verbessern. Doch die erste Zeit war gut genug für Rang drei, sodass Vettel am Ende durchaus Risiko gehen konnte.

Fotos: Großer Preis von Frankreich 2018

Es wäre ohnehin ein bisschen zu optimistisch gewesen, eine Pole-Position zu verlangen, denn Mercedes erschien über eine Runde stets einen Tick schneller. Trotzdem liebäugelte der 30-Jährige mit einer Verbesserung: "Nach dem ersten Versuch in Q3 war mir klar, dass wir nahezu da sind und mit einer Mega-Runde hätte ich vielleicht noch etwas schaffen können, aber die ist nicht gekommen. Es waren noch ein bis eineinhalb Zehntelsekunden drin. Damit hätte ich vielleicht Valtteri erwischen können, aber dann hat er sich ja auch nochmal gesteigert."

Dennoch betont der Tabellenführer, dass er mit Platz drei zufrieden ist. Denn Vettel weiß, dass Ferrari im Rennen eine Chance haben dürfte, was die Daten der Longrun-Analyse belegen. "Wir haben ein gutes Auto für morgen und haben gestern wirklich gut ausgesehen." Ob noch etwas am Fahrzeug verändert wurde? "Wir haben nicht allzu viel verändert. Es war nichts Dramatisches, aber die Dinge, die wir verändert haben, haben uns geholfen. Wir hatten guten Support aus dem Werk und konnten auf Hilfe aus dem Simulator zurückgreifen mit Antonio Giovinazzi. Und Daniil Kwjat war hier, um uns zu helfen. Also danke auch an die beiden."

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, leads Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, leads Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Vettel wird am Sonntag auf dem Ultrasoft starten, während sowohl Mercedes als auch Red Bull mit dem härteren Supersoft ins Rennen gehen. Einerseits ein Nachteil bei der Reichweite, andererseits wird dadurch ein Undercut möglich. Die Entscheidung, auf Ultrasoft zu starten, war eine bewusste Wahl der Scuderia. Man ist keineswegs von der Konkurrenz von Mercedes und Red Bull, die Q2 auf Supersoft gefahren sind, übertölpelt worden.

In Barcelona hatte Ferrari mit den dünneren Pirelli-Reifen noch Schwierigkeiten, die jetzt wieder zum Einsatz kommen. Ferrari hatte sich in Katalonien bei der Strategie verzettelt und Vettel mit einem Extrastopp um wichtige Positionen gebracht. Dieser glaubt trotz des Starts auf weicheren Reifen nicht daran, erneut einen Extrastopp zu brauchen: "Es ist nicht wie Barcelona. Die Strecke ist für die Reifen keine leichte Kost, aber wir hatten gestern ziemlich gute Longruns ohne Reifenprobleme."

Seine Strategie für das Rennen: "Beim Start sollten wir einen Vorteil mit dem weichen Reifen haben, vielleicht können wir da etwas gutmachen. Und dann werden wir mal schauen, wo wir am Ende der ersten Runde stehen. Aber es kann auch zu einem Wetterchaos kommen. Für heute war die Vorhersage trocken und das war es ja nicht wirklich. Lokale Gewitter können sich schnell bilden."

Räikkönen nach Fahrfehlern enttäuscht

Rückendeckung durch Kimi Räikkönen wird im Rennen schwierig werden, denn der Finne patzte im entscheidenden Anlauf in Q3 gleich zweimal und startet dadurch noch hinter beiden Red Bulls. Zunächst ließ er noch eine Zeit von 1:31.057 Minuten notieren, die aber schon zu diesem Zeitpunkt nur zu Rang sechs reichte.

Nach dem Restart der Session ging er als Erster auf die Strecke, lange bevor alle anderen die Box verließen. Die freie Strecke konnte er aber nicht nutzen, weil er in die Rechts-Links-Schikane am Ende des ersten Sektors zu schnell hineinfuhr und Untersteuern bekam. Dadurch verstellte er sich den Winkel für die anschließende Linkskurve und den Übergang in den ersten Teil des Streckenabschnitts St. Beaurne. Er brach den Versuch ab. An die Box konnte er aber nicht mehr kommen, weil die Zeit schon zu fortgeschritten war.

Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H

Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Also wieder raus in den nächsten Anlauf. Beim zweiten Versuch verbremste er sich in der Schikane komplett und segelte geradeaus. Damit waren alle Chancen dahin, noch aus der dritten Reihe rauszukommen. "Das Resultat ist sehr enttäuschend", gibt der 38-Jährige zu.

"Ich hatte mich bis zum letzten Qualifying wirklich gut gefühlt. Es war ziemlich gut bis zum letzten Qualifying. Der erste Versuch in Q3 war auch noch ganz gut, bis ich in Kurve 11 einen Quersteher hatte. Da waren wohl ein paar Regentropfen. Danach habe ich keine wirkliche Runde mehr hinbekommen."

Räikkönen war noch zu Zeiten des Einzelzeitfahrens eiskalt auf eine schnelle Runde. Warum klappt es plötzlich selbst mit mehr Anläufen nicht mehr so richtig im Qualifying? Der Weltmeister von 2007 verneint, dass es schwieriger geworden sei als in der Vergangenheit: "Es hängt von vielen Dingen ab. Ich weiß nicht, warum es so gelaufen ist. Zu Beginn des Jahres schien noch alles gut zu laufen, aber in den letzten Qualifyings hatten wir scheinbar immer unsere Schwierigkeiten. Natürlich müssen wir daran arbeiten, aber es ist keinesfalls so, dass man von einer auf die andere Sitzung nicht mehr fahren kann. Es laufen einfach ein paar Dinge gegen uns."

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