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Analyse

WM-Kampf: Hat Sebastian Vettel doch noch eine Chance?

Auch wenn der Titelkampf rechnerisch so gut wie entschieden ist, weiß vor allem Lewis Hamilton, dass er sich nicht in Sicherheit wähnen darf: Das zeigt ein Blick in die Geschichte.

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W08, Sebastian Vettel, Ferrari SF70H

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W08, Sebastian Vettel, Ferrari SF70H

Glenn Dunbar / Motorsport Images

Lewis Hamilton reicht bei den verbleibenden drei Saisonrennen ein einziger fünfter Platz, um Sebastian Vettel den letzten Zahn zu ziehen. Selbst drei Siege des Ferrari-Piloten, der im WM-Gesamtklassement 66 Punkte zurückliegt, würden dann nicht mehr reichen. Bei Mercedes lässt man trotzdem die Finger vom Sieger-Champagner für Hamilton.

Aber warum? "Weil ich mir jedes Szenario vorstellen kann, denn das ist der Motorsport", warnt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Der Österreicher verweist auf Vettel: "Sebastian kam in Singapur nicht ins Ziel, hat in Sepang wenige Punkte geholt und kam in Suzuka erneut nicht ins Ziel. Es ist erst geschafft, wenn es mathematisch feststeht."

Tatsächlich führte der viermalige Weltmeister bis Monza die WM an, ehe seine Felle durch die Startkollision in Singapur sowie technische Defekte in Malaysia und Japan davonschwammen. Und Wolff weiß, dass das genauso gut die Silberpfeile treffen könnte, denn auch beim Weltmeisterteam gab es bereits mehrere Zurückversetzungen wegen Getriebewechseln und in Suzuka wäre Hamilton wegen eines Zündkerzenproblems beinahe genau das gleiche widerfahren wie Vettel.

2007 steckt Hamilton noch in den Gliedern

Liebäugelt Hamilton bereits mit dem vierten Titel, der ihn auf eine Stufe mit seinem Ferrari-Rivalen und Legende Alain Prost stellen würde? "Nein, soweit denke ich nicht", antwortet der Brite. "Ich konzentriere mich derzeit nur auf Siege. Ich genieße das Fahren mehr denn je, aber die Herausforderung und der Druck sind enorm."

Von einer taktischen Herangehensweise hält er wenig. "Es stehen noch drei Rennen bevor - und für mich sind das drei Rennen, die ich gewinnen will. Es sind immer noch viele Punkte zu holen. Erst wenn es unter Dach und Fach ist, kann ich etwas vorausschauen." Übertreibt es Hamilton? Nicht unbedingt, denn der ehemalige McLaren-Pilot ist diesbezüglich ein gebranntes Kind.

Bereits 2007 sah der Senkrechtstarter wie der kommende Weltmeister aus: Zwei Rennen vor Schluss benötigte er bloß einen fünften Platz, um seinem Stallfeind Fernando Alonso und Ferrari-Underdog Kimi Räikönnen jegliche Hoffnung zu nehmen. Als er aber in Schanghai mit völlig abgefahrenen Reifen bei der Boxeneinfahrt ins Kiesbett rutschte und ausschied, begann das Nervenflattern. Ein Getriebeproblem beim denkwürdigen Titelfinale in Interlagos machte ihm endgültig einen Strich durch die Rechnung - der lachende Dritte hieß damals Räikkönen.

Hamilton anno 2017 nicht mit 2007 vergleichbar

Man darf aber nicht vergessen: Der Hamilton des Jahres 2017 ist ein anderer Pilot und ein ganz anderer Typ als damals. Von Formschwankungen war dieses Jahr nichts zu sehen - und selbst als sein Silberpfeil zickte, blieb der Brite ruhig. Der Lewis Hamilton anno 2017 weiß um seine Klasse. Als er nach dem Rennen in den USA gefragt wurde, ob es ihn überrasche, dass der Mercedes in Austin besser mit den Reifen umgeht als der Ferrari, meinte er schmunzelnd: "Nicht der Mercedes, sondern Lewis!" Nachsatz: "Ich mache nur Scherze..."

Auch Mercedes-Motorsportchef Niki Lauda, der die WM 1984 gegen Alain Prost um einen halben Punkt gewann, weiß um Hamiltons Qualitäten, möchte gegenüber 'Sky' nicht vorzeitig in Jubel ausbrechen. "Wir sind mit dem Lewis auf dem besten Weg." Für Mexiko ist er aber zuversichtlich. Dort sei der Mercedes "mit Sicherheit besser als ein fünfter Platz".

Dennoch rechnet man im Lager der Silberpfeile im Autodromo Hermanos Rodriguez mit einer starken Scuderia. "Die Ferrari werden dort schnell sein", ist Hamilton überzeugt. "Sie sollten unter normalen Umständen die Oberhand haben, und ich weiß nicht, wie wir uns dort schlagen werden."

Sebastian Vettel: Alles auf Sieg!

Da durch die dünne Höhenluft mehr Kühlung notwendig ist, können die Silberpfeile dort ihren Motorenvorteil nicht wie gewohnt ausspielen - und das könnte der Scuderia in die Hände spielen. Auch in Interlagos sollte Ferrari Vorteile haben. Vettel macht sich dennoch kaum Hoffnungen und sieht die Situation realistisch. "Ich denke nicht so weit in die Zukunft", antwortet er auf die Frage, ob das WM-Rennen bereits vorbei sei. "Aber es sieht klarerweise nicht gut aus, vor allem, weil ich hinter ihm ins Ziel gekommen bin."

Der verlorene Sieg "zwickt" Vettel am meisten. Und "dass wir einfach nicht schnell genug waren". Trotz allem will der Ferrari-Pilot weiter nur von Rennen zu Rennen blicken und hat daher für das zweite Gastspiel in Mexiko-Stadt den Sieg eingeplant: "Das Ziel für nächste Woche ist genau das gleiche - und das gilt auch für die nächsten Rennen. Alles andere liegt durch den Punktestand und die zwei Geschenke, die wir Mercedes gemacht haben, nicht in unserer Hand, aber man weiß nie."

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