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Vettel und das Problem, das nie gelöst wurde: Wenn er überholt wird, gerät er in Panik

In Silverstone wurde der Ferrari-Pilot erneut Opfer seiner Unsicherheit und ruinierte damit einmal mehr ein gutes Rennen.

Sebastian Vettel, Ferrari, in the drivers parade

Glenn Dunbar / Motorsport Images

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H and Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H lead at the start of the race
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H facing the wrong way after making contact with Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H facing the wrong way after making contact with Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09 while Sergio Perez, Racing Point Force India VJM11 drives past
Sebastian Vettel, Red Bull Racing RB6
Sebastian Vettel, Red Bull Racing RB6 celebrates becoming 2010 world champion
Sebastian Vettel, Red Bull Racing RB6 celebrates claiming pole position
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14, supera Sebastian Vettel, Ferrari SF71H
Valtteri Bottas, Mercedes AMG F1 W09, precede Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, e Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Sebastian Vettel, Ferrari
Lewis Hamilton, Mercedes-AMG F1 W09 e Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, eseguono dei donut alla fine della gara
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H
Sebastian Vettel, Ferrari
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, ai box
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H, Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H, Charles Leclerc, Sauber C37
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H
Sebastian Vettel, Ferrari
Sebastian Vettel, Ferrari
Sebastian Vettel, Ferrari SF71H

Sebastian Vettel unterlief in Silverstone einmal mehr bei einem Überholmanöver ein Fehler, der ihn einen möglichen Podestplatz kostete. Der Ferrari-Pilot hatte sich bereits in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen mehrfach vertan, doch seit seinem Wechsel nach Maranello haben sich diese Vorfälle erheblich gehäuft. Ein Auto, das mit der direkten Konkurrenz nicht immer mithalten kann, und ein Team, das seit viel zu vielen Jahren einem weiteren Titel hinterher rennt, haben die Selbstsicherheit eines der grössten Talente, die die Formel 1 seit Schumacher gesehen hat, angekratzt.

 

 

 

Der Deutsche hatte bereits während seiner Zeit bei Toro Rosso und Red Bull gelegentlich Unsicherheiten im Zweikampfverhalten gezeigt, durch die er mehr als einmal Unfälle provozierte. Es drängt sich der Eindruck auf, dass er, sobald er selber überholt wird, jeweils unmittelbar zurückschlagen will. Ein Eindruck, der sich noch verstärkt hat, seit er für Ferrari fährt.

In der Saison 2009 beispielswiese, als Vettel für Red Bull fuhr, wurde er in Australien von Robert Kubica gejagt. Runde 53: Der Pole startet in Kurve 3 ein Überholmanöver, der Deutsche wehrt sich und beide berühren sich. Der BMW-Sauber-Pilot muss sofort das Handtuch werfen, Seb seinerseits beendet das Rennen nach einer Runde auf drei Rädern an der Box.

 

 

 

In der folgenden Saison, dem Jahr seines ersten WM-Titels, unterlaufen Vettel zwei schwerwiegende Fehler, die der Saison ihren Stempel aufdrücken. Der erste passiert in der Türkei, als Sebastian in Runde 40 beim Versuch, seinen Teamkollegen Mark Webber zu überholen, mit dem Australier kollidiert und beide neben der Strecke landen. Während Webber weiterfahren kann und am Ende als Dritter auf dem Podest steht, ist für den Deutschen das Rennen auf der Stelle zu Ende.

 

 

 

Die andere Episode ereignet sich in Spa-Francorchamps, in Belgien, wo der Red-Bull-Pilot in Runde 15 an Jenson Button vorbeigehen will, dabei aber die Kontrolle über sein Auto verliert und den Briten von der Bahn räumt. Diesmal ist es der Deutsche, der das Rennen fortsetzen kann, nach einer Durchfahrtsstrafe und einer weiteren Kollision mit Vitantonio Liuzzi allerdings lediglich auf Rang 15 ins Ziel kommt.

 

 

 

In seiner Ferrari-Zeit sind die letzten zweieinhalb Jahre besonders hervorzuheben, in denen sich diese Art Fehler überproportional gehäuft haben. Wir beginnen Singapur 2017. Ferrari kämpft um den Titel, Vettel steht auf der Pole, aber am Start versucht der Deutsche alles, um Max Verstappen hinter sich zu halten. Der Niederländer kollidiert mit Kimi Räikkönen und löst damit eine Massenkarambolage aus, der auch Vettel zum Opfer fällt.

 

 

 

Weiter geht es 2018 in Baku, wo Sebastian Vettel den ersten schweren Fehler der Saison begeht. Der Deutsche dominiert das Rennen zunächst, doch aufgrund eines Safety Cars, das für ihn zur falschen Zeit auf die Strecke kommt, fällt er hinter Bottas zurück. Mit kalten Reifen startet er ein Überholmanöver, verbremst sich und verpasst die erste Kurve, wodurch er sich die Reifen zerstört und auf die vierte Position zurückfällt.

 

 

 

Einige Rennen später liegt Sebastian in Frankreich hinter den beiden Mercedes. In der ersten Kurve versucht der Deutsche, an Bottas vorbeizugehen, doch dabei geht ihm der Platz aus und er räumt den Finnen ab. Die beiden beenden das Rennen schlussendlich auf den Plätzen 5 und 7.

 

 

 

In Monza 2018 passierte der für Ferrari-Fans wahrscheinlich schmerzhafteste Fehler. Die beiden Roten dominierten das Geschehen vom ersten Tag an und belegten nach dem Qualifying am Samstag geschlossen die erste Startreihe. Im Rennen hingegen liess Kimi Räikkönen dem Deutschen keinen Platz, der seinerseits von Lewis Hamilton angegriffen wurde. Vettel steckte nicht zurück, die beiden berührten sich und Vettel drehte sich. Auch das anschliessende grossartige Comeback, das ihn bis auf den vierten Platz nach vorne brachte, konnte die Enttäuschung in Maranello nicht lindern.

 

 

 

Ein paar Wochen später legte sich Vettel in Japan mit Max Verstappen an. Er startete ein praktisch unmögliches Überholmanöver, bei dem er in eine Lücke stach, die faktisch gar nicht da war. Beide drehten sich von der Bahn, und Vettel warf seine letzte Hoffnung auf einen fünften Titel endgültig weg.

 

 

 

In der aktuellen Saison 2019 passierte der erste Fehler beim GP von Bahrain. Vettel stand vom ersten Tag an im Schatten seines neuen Teamkollegen Leclerc und schien entsprechend nervös. Im Rennen wurde er von Hamilton überholt, versuchte aber sofort zu reagieren und drehte sich dabei ohne Fremdeinfluss.

 

 

 

Alle diese Fehler zeigen auf, dass Vettel oft eine Zweikampfschwäche an den Tag legt. Allerdings handelt es sich bei ihm um einen vierfachen Weltmeister, dem allerhöchsten Respekt entgegenzubringen ist. Zudem wurde die Situation des Deutschen durch den vorzeitigen Tod von Sergio Marchionne und des dadurch destabilisierten Managements bei Ferrari sicherlich nicht vereinfacht.

Es drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass dadurch eine alte Schwäche von Sebastian zusätzlich verstärkt wurde. Heute ist Vettel ein Beispiel dafür, wie viel Druck der rote Rennanzug mit sich bringt, der bereits in der Vergangenheit viele Stars zerschlissen hat. Zudem muss angemerkt werden, dass auch ein Lewis Hamilton in der Vergangenheit, als er in weniger konkurrenzfähigen Autos sass, einige vergleichbare Fehler machte.

Mit Sicherheit gehört der Ferrari-Pilot nach wie vor zu den grössten Talenten der modernen Formel 1, doch er muss ein Auto zur Verfügung haben, in dem er sich wohl fühlt, und er muss von Ferrari umsichtiger geführt werden, wenn man ihn nicht auf Dauer verheizen will.

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