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Erklärt: Das steckte hinter Sebastian Vettels Zündkerzen-Defekt in Suzuka

Wieso Sebastian Vettels Zündkerzendefekt in Suzuka nicht so banal war, wie es klingt, und was das mit dem Brennprozess der aktuellen Antriebseinheiten zu tun hat.

Ferrari mechanics work on the car of Sebastian Vettel, Ferrari SF70H

Ferrari mechanics work on the car of Sebastian Vettel, Ferrari SF70H

Sutton Images

Der Ärger von Ferrari-Boss Sergio Marchionne war riesig: Mit der Zündkerze habe ein 59-Euro-Bauteil Sebastian Vettel in Suzuka aus dem Rennen gerissen, wodurch der WM-Titel in weite Ferne gerückt ist. Ist die Scuderia also über eine banale Schlamperei gestolpert? Nicht wirklich, denn offenbar ist das Problem deutlich komplexer als es der Ferrari-Boss darstellt.

In der heutigen Formel 1 ist die Zündkerze zu einem elementaren Teil der Antriebstechnologie geworden. Anstatt übliche Zündkerzen zu verwenden, die tatsächlich nicht mehr als 59 Euro kosten, lassen die Teams Spezialanfertigungen machen. Ferrari und Mercedes beziehen ihre Zündkerzen beide bei der japanischen Firma NGK, doch es handelt sich um unterschiedliche Varianten, die in enger Kooperation mit den Antriebstechnikern entwickelt werden.

 

Doch warum ist die Zündkerze heute so wichtig? Das Reglement schreibt seit 2014 vor, dass nur noch 100 Kilogramm Sprit pro Rennen genutzt werden dürfen. Durch das magere Gemisch müsste man nach dem normalen Verfahren Leistungseinbußen in Kauf nehmen. Daher weichen Mercedes und Ferrari auf die sogenannte Vorkammereinspritzung aus.

Dabei erfolgt die Gemischzündung mittels Zündkerze. Da das Gemisch in der Vorkammer deutlich fetter ist, gelingt die Zündung leichter und schneller. Die Verbrennung in der Vorkammer entzündet dann das magere Gemisch im Zylinder, welches daher effizienter verbrannt wird. Die effizientere Verbrennung erlaubt letztlich die Steigerung der maximalen Motorleistung.

Grundlegend ist dafür das Design der Zündkerze: Sie hat bei modernen Formel-1-Verbrennungsmotoren nur einen Durchmesser von zehn Millimetern. Außerdem ist sie mit einer Vorkammer am Ende der Zündkerze versehen, während normale Zündkerzen diese nicht besitzen. In diese Kammer fließt ebenfalls Benzin ein. Um sie herum wird so eine Fettwolke erzeugt, die im Moment der Zündung für eine enorm energiereiche Explosion sorgt. Das komplexe Verfahren hat bereits Honda diese Saison in enorme Nöte gebracht, und während Ferrari ebenfalls nicht fehlerlos ist, scheint das auch für Mercedes zu gelten.

Bei Hamilton wurde am Sonntagmorgen ebenfalls ein Zündkerzendefekt erkannt, im Gegensatz zu Ferrari hatte man aber genügend Zeit, um das ebenfalls von NGK stammende Teil zu wechseln. Die Vorkammereinspritzung sorgt für deutlich höhere Motorentemperaturen, was ein weiterer Grund für das Problem sein könnte. Das zeigt sich bei der Betrachtung der Lufteinlässe, die diese Saison beim Ferrari deutlich größer ausfallen als bisher. Ein Indiz dafür, dass die Belastungen für die Zünderzen deutlich zugenommen haben.

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