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"Völlig inakzeptabel": Funkaufnahmen entfachen Abu-Dhabi-Debatte erneut

Ein Gespräch zwischen Rennleiter Michael Masi und Jonathan Wheatley von Red Bull in Abu Dhabi sorgt für neuen Zündstoff - Martin Brundle ordnet die Aufnahmen ein

Wenige Wochen vor dem Formel-1-Shakedown in Barcelona nimmt die Debatte um das umstrittene Saisonfinale in Abu Dhabi erneut Fahrt auf. Grund sind Aufnahmen eines Funkverkehrs zwischen Rennleiter Michael Masi und Red-Bull-Sportdirektor Jonathan Wheatley während der Safety-Car-Phase.

In dem Gespräch, das seit dieser Woche in den sozialen Medien hohe Wellen schlägt, sagt Wheatley: "Diese überrundeten Autos (zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen; Anm. d. R.) muss man nicht den ganzen Weg fahren lassen, um wieder aufzuschließen. Man muss sie nur ziehen lassen, und dann haben wir ein Rennen."

Was viele aufregt, ist nicht nur die Tatsache, dass Masi der Anweisung folgte, indem er das Safety-Car noch in derselben Runde reinholte. Auch dass er Wheatleys letzte Bemerkung anscheinend als Rechtfertigung angab, als er nach dem Rennen von Mercedes-Teamchef Toto Wolff kritisiert wurde ("Toto, das nennt man Autorennen, okay?"), stößt einigen böse auf und heizt die Diskussion weiter an.

Brundle: "Das ist natürlich sehr unangenehm"

Der Funkverkehr ist zwar nicht neu und wurde ursprünglich von der Formel 1 in der Woche nach dem Rennen in Abu Dhabi veröffentlicht - interessanterweise nur wenige Stunden, nachdem Mercedes erklärt hatte, nicht in Berufung zu gehen. Er war aber in der Aufregung über die Ereignisse untergegangen.

Die Empörung, die die wiederentdeckte Aufnahme nun auslöst, zeigt laut Sky-Experte Martin Brundle vor allem, wie groß die Wut der Fans noch immer ist. "Es sind keine neuen Nachrichten", weiß der Brite. "Und wir sollten nicht annehmen, dass Masi dadurch Informationen erhält, die er nicht schon wusste, wenn es darum geht, was er mit den überrundeten Autos tun kann und was nicht."

 

Doch Brundle sagt auch: "Natürlich ist das sehr unangenehm, und viele Leute sind unglücklich: Hamilton-Fans, Mercedes-Fans. Und man muss nicht einmal ein Hamilton-Fan sein, um zu denken, dass er für immer ein achtfacher Weltmeister sein sollte."

Rennleiter darf nicht Marionette der Teams sein

"Denn für mich war die wirklich entscheidende Regel, die nicht befolgt wurde, dass das Safety-Car am Ende der folgenden Runde hätte reinkommen müssen. Aber wir wissen auch, dass ungeschriebene Regeln und Absprachen, die nichts ersetzen sollten, lauteten: Versuchen wir, das Rennen nicht hinter dem Safety-Car zu beenden."

Martin Brundle

Martin Brundle sieht nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi großen Handlungsbedarf

Foto: Motorsport Images

Für Brundle ist das "völlig inakzeptabel". "Ich habe so viele Fans getroffen, die vergangenes Jahr neu in der Formel 1 waren, und Fans im Allgemeinen, die sehr verärgert waren über das, was passiert ist", erzählt er besorgt. Dabei erkennt der 62-Jährige ein Grundübel, nämlich dass die Teams in der Lage waren, direkt auf die Rennleitung einzuwirken, um die Dinge in ihrem Sinne zu beeinflussen.

"Wir können nicht zulassen - und wir wissen, dass sich das ändern wird -, dass sich Teams mit dem Schiri anlegen, während er versucht, kritische Entscheidungen zu treffen, während Autos, Streckenhelfer und Abschleppfahrzeuge auf der Strecke sind", kritisiert der Experte und spricht die Situation mit Nicolas Latifi an.

Funkverkehr soll künftig reglementiert werden

Dessen Williams stand nach einem Crash havariert auf der Strecke und musste geborgen werden. "Das Auto hat zu einem bestimmten Zeitpunkt sogar gebrannt", erinnert sich Brundle und nimmt Masi in Schutz: "Er versucht, das zu regeln, und wird von allen Seiten bedrängt. Sie können sich vorstellen, dass das auf einem Fußball- oder Rugbyplatz völlig inakzeptabel ist. Und das wird sich ändern."

Denn noch bevor die FIA ihre Untersuchung zu den Ereignissen in Abu Dhabi abgeschlossen hat, steht schon jetzt fest: Die Teamchefs sollen den Rennleiter künftig nicht mehr anfunken dürfen. Und auch sonst soll die Rolle des Rennleiters umstrukturiert werden.

Die Position von Masi ist dabei nach wie vor unklar, wobei die FIA eingeräumt hat, dass er für die Saison 2022 ersetzt werden könnte. Brundle ist der Meinung, dass es für Masi schwierig sei, seine Rolle beizubehalten, da er für jede Entscheidung, die er in Bezug auf Hamilton trifft, extrem unter die Lupe genommen würde.

Bleibt Masi F1-Rennleiter oder ist er untragbar?

"Ich habe gesagt, dass ein Wechsel von Michael Masi das Problem nicht lösen wird, weil es eine viel zu große Aufgabe für eine Person ist. Das heißt aber nicht, dass ich Michael Masi voll und ganz unterstütze. Ich denke, er wird es schwer haben, diese Position zu behalten", erklärt Brundle bezüglich Masis Zukunft.

"Das Problem ist, dass alle Augen auf ihn gerichtet sind und jede einzelne Entscheidung analysiert werden wird. Was passiert, wenn Lewis eine Strafe aufgebrummt bekommt? Wird er da Nachsicht walten lassen? Ich denke, er ist in einer unhaltbaren Situation."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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