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"Vollidioten": Qualifying-Posse sorgt für Ärger und Untersuchung

Toto Wolff ist über den Bummelzug im Monza-Qualifying alles andere als glücklich - Die Piloten erklären, warum aber niemand früher auf die Strecke gefahren ist

An das Formel-1-Qualifying in Monza wird man sich noch lange erinnern - allerdings nicht aus positiven Gründen. Weil am Ende von Q3 niemand seine schnelle Runde ohne einen Windschatten beginnen wollte, bummelten die Fahrer im Schneckentempo um den Kurs. Die Folge: Außer Carlos Sainz und Charles Leclerc schaffte es niemand mehr rechtzeitig über die Linie.

"Ich bin glücklich mit der Pole, aber am Ende war es ein großes Durcheinander", zuckt der Pole-Setter die Schultern. Er profitierte letztendlich sogar von dem Chaos, weil dadurch niemand mehr einen Angriff auf seine Bestzeit aus dem ersten Versuch starten konnte. Das hätte man zum Beispiel bei Mercedes gerne getan. Da kommt es wenig überraschend, dass Teamchef Toto Wolff ziemlich sauer ist.

"Jeder versucht, einen Windschatten zu bekommen. Aber dann haben ein paar Vollidioten da vorne den Speed so reduziert, dass am Ende niemand mehr über die Linie gekommen ist", winkt er im Gespräch mit dem 'ORF' ab und ergänzt: "Wir haben schon nach der Curve Grande gewusst, dass wir hinten sind und haben gesagt: 'Fahrt vor! Vergesst die Positionen und fahrt einfach vor.'"

"Aber du kommst nicht mehr vor, weil die dann Gas geben auf der Geraden", erklärt er und fügt hinzu: "Man kann schon überholen, aber die wollen natürlich auch ihre Position benutzen. Und dann wird in den Kurven langsam gefahren, auf den Geraden wieder beschleunigt - und du kommst nicht mehr vorbei." Der Österreicher fordert deswegen Strafen für die Übeltäter.

Wolff wettert: Schlimmer als in Nachwuchsserien!

"Ja klar, sonst passiert das immer wieder", wettert er und erinnert: "Wir haben es in Spa gesehen, wir haben es in der Formel 3 gesehen. Wir haben mit dem Renndirektor gesprochen und gesagt: 'Das kann's nicht geben.' Er hat gemeint: 'Ja, absolut, das müssen wir um jeden Preis verhindern.' Und dann haben wir es noch schlimmer ..."

"Das war noch nicht einmal einer Juniorenserie wert", bekräftigt er seine Kritik bei 'Sky' und ergänzt: "Es ist ein Nervenspiel, wer zuerst rausfährt. Und dann haben einige, die zuerst rausgefahren sind, gedacht, dass sie den Speed noch mehr reduzieren und durch die Schikane abseits der Strecke fahren müssen. Das ist einfach Nachwuchsserie. Da sahen alle wie Idioten aus. Das ist der Formel 1 nicht wert."

 

Klar ist aber auch, dass die Teams auch selbst dafür verantwortlich sind, keinen zweiten Versuch mehr gehabt zu haben. Als Q3 nach der von Kimi Räikkönen verursachten roten Flagge wieder freigegeben wurde, waren noch 6:35 Minuten auf der Uhr - mehr als genug Zeit. Trotzdem wartete man bis zu den letzten beiden Minuten, ehe man die Piloten wieder auf die Strecke schickte.

Sebastian Vettel rechtfertigt die Entscheidung allerdings und erklärt bei 'RTL': "Man braucht das [Abwarten] gar nicht versuchen, zu erklären, das ist schwachsinnig. Es ist aber genauso irrsinnig, die Runde ohne Windschatten zu starten." Denn der Ferrari-Pilot erinnert: "Ohne Windschatten verliert man [in Monza] vier oder fünf Zehntel - mindestens drei."

Runde ohne Windschatten sowieso nutzlos?

Daher war er von der Situation auch nicht überrascht. "Das war Chaos. Aber es war zu erwarten, dass es chaotisch werden wird", zuckt er die Schultern. Er wurde am Ende Vierter und zählte damit zu den Verlierern der Posse - so wie auch die Zuschauer. "Es war auf jeden Fall eine ziemliche Antiklimax. Es ist eigentlich am aufregendsten, wenn wir alle für unsere letzte Runde rausgehen", weiß Lewis Hamilton.

In den sozialen Medien ließen viele Fans ihrem Ärger freien Lauf. Und auch die Rennleitung reagierte und leitete wegen der Vorfälle in der letzten Runde des Qualifyings eine Untersuchung ein. Ärger könnte vor allem Nico Hülkenberg drohen. Er fuhr in Kurve 1 ohne erkennbaren Grund durch den Notausgang. Das ist nicht erlaubt. Er muss sich nun vor den Rennkommissaren erklären.

 

Doch warum sind die Windschatten-Spielchen in dieser Saison überhaupt so extrem? "Der Luftwiderstand ist in diesem Jahr viel größer", erklärt Hamilton und verweist auf den neuen Frontflügel. "In der Outlap ist das für uns alle gefährlich. Leute gehen vom Gas, und man weiß nicht, wer gerade neben einem ist", übt auch er Kritik - rechtfertigt aber gleichzeitig die Entscheidung, nicht alleine fahren zu wollen.

"Wir hatten gegen die Ferraris einen Nachteil auf den Geraden. Daher haben wir [den Windschatten] besonders gebraucht", erklärt er. Das Qualifying beendete er mit 0,039 Sekunden Rückstand auf Leclerc. Einen zweiten Versuch konnte auch er nicht mehr setzen. Mit Platz zwei ist er aber noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Mit Bildmaterial von LAT.

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