Vor 23 Jahren: F1-Idol Ayrton Senna verunglückt in Imola tödlich
Heute vor genau 23 Jahren verunglückte Ayrton Senna beim Grand Prix von San Marino in Imola tödlich – und ist bis heute unvergessen.
Ayrton Senna, Williams FW16
XPB Images
Imola, 1. Mai 1994: Seit dem schweren Trainingsunfall von Rubens Barrichello am Freitag, bei dem der Jordan-Pilot aus Brasilien wie durch ein Wunder mit einem gebrochenen Arm und einer gebrochenen Nase davongekommen ist, liegt an diesem Wochenende etwas in der Luft.
Noch ahnt aber niemand, dass dieser Grand Prix von San Marino 1994 als das vielleicht schwärzeste Wochenende der Formel 1 in die Geschichte eingehen wird. Clay Regazzoni sagt später einmal: "Rubens Barrichello hat am Freitag das letzte Quäntchen Glück der Formel 1 aufgebraucht."
Schwarzes Wochenende
Am Samstag im Qualifying dann der 1. große Schock. Am Simtek von Roland Ratzenberger bricht der Frontflügel und der Österreicher knallt mit Tempo 315 frontal in die Betonmauer. Der Einschlag bei seinem erst 3. Formel-1-Rennen endet für den 33-jährigen Österreicher tödlich.
Die Formel-1-Welt steht unter Schock. Der 1. Todesfall an einem Rennwochenende seit Riccardo Palettis Unfall beim Grand Prix von Kanada am 13. Juni 1982.
Trotzdem, die "Show muss weitergehen" und das Rennen wird am 1. Mai wie geplant gestartet. Ayrton Senna steht auf der Pole-Position, Michael Schumacher neben ihm auf Startplatz 2. Senna gewinnt den Start und geht vor Schumacher in die 1. Kurve.
Weiter hinten im Feld knallt der Lotus von Pedro Lamy in den weiter vorne stehengebliebenen Benetton von J.J. Lehto. 2 Räder fliegen über den Zaun und verletzen 9 Zuschauer. Das Rennen wird mit dem Safety-Car neutralisiert, während Streckenposten den Kurs von Trümmern befreien.
Senna gewinnt auch den Neustart und führt knapp vor Schumacher. Dann, in der 7. Runde, um 14:17 Uhr, wird das Rennen abgebrochen. Sennas Williams-Renault ist bei 310 km/h in der Tamburello-Kurve von der Strecke abgekommen und in die Mauer gekracht.
"Beweg dich!" "Steig aus!"
Senna sitzt regungslos im Cockpit. "Beweg dich!" "Steig aus!" Nicht nur eingeschworene Fans sitzen fassungslos auf den Tribünen und vor den heimischen Fernsehern und beschwören den dreimaligen Weltmeister, aus dem Wrack seines Autos zu klettern – wie schon so viele Male im Laufe seiner Formel-1-Karriere.
In den 161 Rennen, die er im Laufe seiner Formel 1-Karriere bestritten hat, ist Senna 24 Mal durch Kollisionen, Dreher oder Unfälle ausgeschieden. Alleine bei seinem Überschlag in Mexiko 1991 bei Tempo 260 muss eine ganze Schar Schutzengel am Werk gewesen sein, damit er unverletzt unter dem Wrack seines McLaren herausgezogen werden konnte.
Dieses Mal hat ihn das Glück aber verlassen. Die Klinik in Bologna gibt den offiziellen Todeszeitpunkt mit 18:40 Uhr an. Der wohl beste Rennfahrer aller Zeiten ist tot. Bernie Ecclestone sagt viele Jahre später, dass Michael Schumacher sicher nicht 7 Mal Weltmeister geworden wäre, wäre Senna an diesem 1. Mai 1994 nicht verunglückt.
Die Nachricht vom Tod Sennas breitet sich wie eine Schockwelle um die ganze Welt aus. "Es ist, als würde die Sonne vom Himmel fallen", sagt Gerhard Berger, Sennas ehemaliger McLaren-Teamkollege und enger Freund, und spricht damit Millionen Menschen aus der Seele.
Bei der Beerdigung in Sao Paulo säumen Millionen verzweifelter Menschen die Straßen der 21-Millionen-Einwohner-Metropole und viele weitere Millionen weltweit weinen zuhause an den Fernsehschirmen.
Ayrton Senna wurde nur 34 Jahre alt. Er war nicht nur ein begnadeter Rennfahrer. Es war seine Persönlichkeit und sein Charisma, sein Siegeswille, seine Mischung aus unbeirrbarem Glauben an Gott und kaum zu bändigenden Emotionen, seine gnadenlose Fahrweise und seine analytische Intelligenz, seine Liebe und sein Einsatz für Straßenkinder, die ihn zu einem ganz besonderen Menschen machten.
Ein Mensch, der in den Herzen aller seiner Fans und ganz besonders in den Herzen aller, die ihn kannten, für immer einen speziellen Platz haben wird.
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