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"War okay": Vettel stellt sich hinter Ferrari-Entscheidungen

Ferrari sorgte mit einigen trägen Entscheidungen heute für Verwunderung, doch nach außen sehen Sebastian Vettel und Charles Leclerc in Spanien kein Problem

Das teaminterne Duell zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc ging am Sonntag in Barcelona in die nächste Runde. Wieder einmal sorgte Ferrari mit seinem Umgang mit beiden Piloten im Rennen für Verwunderung. Zweimal mussten die Fahrer ihre Plätze tauschen, doch beide Male verlor der jeweils Hintere zuvor viel Zeit.

"Wir reden intern darüber. Im Auto fahren wir unser eigenes Rennen", blockt Sebastian Vettel ein kritisches Hinterfragen der Ferrari-Taktiken ab. Er betont: "Wir haben versucht, so gut wie möglich zusammenzuarbeiten." Und auch Leclerc unterstreicht nach außen, dass er mit den Strategieentscheidungen heute einverstanden war: "Im Rennen gab es für mich keine Probleme."

Die erste knifflige Situation entwickelte sich bereits in den ersten Runden. Vettel hatte nach einem mutigen Bremsmanöver in Kurve 1 einen Bremsplatten davongetragen und war dadurch gehandicapt. Unwucht und Vibrationen machten ihm zu schaffen. Die Pace der Führenden konnte er nicht mehr gehen, und von hinten drückte schon bald sein Teamkollege. "Der erste Stint war ein Schuss in den Ofen", muss der Deutsche einsehen.

Vettel: "Habe ihn gerne vorbeigelassen"

"Am Anfang war klar, dass Charles schneller war. Und als er mehr und mehr Druck ausgeübt hat, habe ich ihn gerne vorbeigelassen", sagt Vettel nach dem Rennen. Bis dahin hatte es Leclerc jedoch schon mehrfach selbst halbherzig in Kurve 1 versucht. Hätte Ferrari schneller reagiert, hätte Leclerc wahrscheinlich weniger Zeit hinter Vettel verloren.

 

Der Monegasse sieht das jedoch als halb so schlimm an: "Im ersten Stint war ich schneller, aber es ist immer schwierig, wenn ein Fahrer hinter dir sagt, dass er schneller wäre", kann er die Zurückhaltung am Kommandostand nachvollziehen. "Danach haben sie mich vorbeigelassen und ich konnte mein Rennen fahren."

Vettels Probleme wurden derweil so stark schlimmer, dass er seine Crew immer wieder darum bat, an die Box kommen zu dürfen. Erst nach 20 Runden tat man ihm den Gefallen und gab ihm den Medium-Reifen mit auf den Weg. Nachdem Leclerc sechs Runden später ebenfalls zum Boxenstopp gekommen war, lief Vettel plötzlich auf den Monegassen auf und das Spiel ging andersherum als vorher.

Zweiter Tausch für Wurz "zu spät"

Wieder einmal ließ sich Ferrari mit der Wechsel-Ansage eine Menge Zeit. Leclerc hielt seinen Teamkollegen stark auf, bevor er nach Kurve 4 Platz machte. "Das war zu spät", befand nicht nur ORF-Experte Alexander Wurz. Vettels Erklärungsversuch: "Im zweiten Stint war mir lange Zeit nicht klar, ob wir auf der gleichen Strategie sind."

 

Das Problem: Ferrari hatte Leclerc auf der härtesten Mischung rausgeschickt und wollte ohne zweiten Boxenstopp bis ins Ziel fahren. Was laut Leclerc im Grunde "keine schlechte Entscheidung" war, lief aber nicht wie gewünscht: "Leider haben sie nicht wie erwartet funktioniert. Wir hatten auf der Hinterachse viele Probleme und ich habe eine Menge Zeit verloren."

Und auch wenn Vettel im Auto selbst vielleicht nicht gewusst haben mag, wer auf welcher Strategie unterwegs ist, musste es das Team ja wissen. Trotzdem griff man erst äußerst spät in den Kampf ein. "Als ich dann vorbei konnte, war ich deutlich schneller", sagt Vettel.

Safety-Car schadet Leclerc

Wie sich dieser strategische Fehlgriff am Ende ausgewirkt hätte, ist im Nachhinein nicht zu beantworten, denn die plötzliche Safety-Car-Phase in Runde 46 veränderte die Situation von Grund auf. "Charles' Strategie wurde in die Tonne getreten", merkt Vettel an. Leclerc musste so plötzlich einen Zusatzstopp einlegen, weil er sonst mit den härtesten Reifen ohne Chance gewesen wäre.

Daher fand sich der Monegasse plötzlich mit den gleichen Reifen (Medium) wie Vettel hinter dem Deutschen wieder - diesmal im direkten Duell um die Position. Doch auch nach dem Re-Start war für ihn kein Angriff möglich. Auch Vettel konnte gegen Max Verstappen vor ihm keinen Angriff lancieren. "Das Safety-Car hat uns eine Chance gegeben, wir hatten jedoch die gleiche Pace wie Max, von daher war es nicht möglich, zu überholen", so Vettel.

Er musste sich am Ende mit dem vierten Platz begnügen und spricht nach dem Malheur in der ersten Kurve von den maximal möglichen Punkten. "Ich hatte eine Chance auf das Podium, aber der Bremsplatten in der ersten Runde hat mein Rennen beeinträchtigt", so der Deutsche. Den missglückten Angriff gegen die beiden Mercedes in Kurve 1 bereut er jedoch nicht.

Vettel verteidigt Manöver in Kurve 1

Denn für ihn war der Start die einzige Möglichkeit, etwas gegen die dominanten Silberpfeile auszurichten: "Ich wollte etwas versuchen, um die Sache etwas zu durchmischen. Ich wusste, dass ich das Rennen nicht in Kurve 1 gewinnen würde. Aber ich hatte gehofft, dass wir dadurch einen besseren Kampf haben könnten", erklärt er.

 

Trotzdem bleibt, dass Ferrari anschließend in den Augen vieler wieder einmal nicht alles richtig gemacht hat bei den Entscheidungen. Doch genau diese Einstellung kritisiert Vettel: "Immer wenn wir etwas versuchen, wird hinterher viel darüber gesprochen", ärgert er sich. "Das hilft vielleicht nicht, um ad hoc etwas reaktionsfreudiger zu sein." Sein Fazit zu Barcelona: "Heute war es okay."

Mit Bildmaterial von LAT.

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