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Warum die Handicapregel ab Juli gegen Ferrari arbeiten könnte

Charles Leclerc und Carlos Sainz werden nach ihrem Doppelsieg von Euphorie getragen, doch für Ferrari ist jetzt die Weiterentwicklung 2022 entscheidend

Stefano Domenicali reibt sich schon die Hände: "Dass Ferrari wieder konkurrenzfähig ist, ist für alle gut. Ich bin mir sicher, dass sich das auf die Ticketverkäufe der Veranstalter auswirken wird, und ich schätze, dass wir zum Beispiel in Imola wieder ein Riesenpublikum erleben werden. So, wie in den guten, alten Zeiten", sagt der Formel-1-CEO.

Der Ferrari-Doppelsieg beim Saisonauftakt 2022 in Bahrain, da sind sich alle einig, tut der Formel 1 gut. Endlich mal eine Saison, in der ein Mercedes-Titel kein Selbstläufer ist. Das war zwar schon 2021 nicht mehr so, aber in der Wahrnehmung vieler Fans haben die "Silberpfeile" die Königsklasse des Motorsports seit 2014 nonstop dominiert.

In Italien träumt man jetzt davon, dass Charles Leclerc und Carlos Sainz die WM unter sich ausmachen werden. "Das wäre ein schönes Problem", grinst Leclerc. "Wir haben vor Saisonbeginn geahnt, dass wir besser sind als in den vergangenen beiden Jahren. Aber wie gut, das wussten wir nicht. Dass wir jetzt mittendrin sind im WM-Kampf, ist erstaunlich."

Für Sainz ist Bahrain zwar aus individueller Perspektive, was den Vergleich zu Leclerc betrifft, weniger gut gelaufen. Aber mit dem zweiten Platz hat er das bisher beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere (Monza 2020, Monte Carlo 2021) egalisiert. "Das sind tolle Nachrichten für Ferrari, denn das ist, wo Ferrari hingehört", findet er.

Vorteil Gewicht: Wie schnell holen Mercedes und Red Bull auf?

"Charles und ich arbeiten schon unser ganzes Leben lang dafür, um die WM zu kämpfen. Da liegt noch ein langer Weg vor uns", weiß der Spanier. "Wir müssen sicherstellen, dass wir das Auto weiterentwickeln, denn jetzt ist das Auto zwar schnell, aber es muss das ganze Jahr über schnell sein, wenn wir eine Chance haben wollen."

 

Zumindest im Vergleich zu Mercedes und Red Bull, so hört man, hat Ferrari aktuell das leichteste Auto. Das ist in der Gegenwart gut, bedeutet aber auch: Wenn die Gegner ihr Übergewicht einmal abgespeckt haben, und das wird ihnen voraussichtlich früher oder später gelingen, könnten sie rasch aufholen.

"Die anderen sind sehr stark", mahnt Teamchef Mattia Binotto zu Bescheidenheit. "Sie waren schon im Quali stark. Da haben Kleinigkeiten entschieden. Und im Rennen hätten sie stärker sein können, aber am Funk haben wir gehört, dass sie technische Probleme hatten und ihr Auto nicht perfekt nutzen konnten. Sonst wären sie sehr schnell gewesen."

Am Freitag, analysiert Binotto, sei Max Verstappen beim Longrun auf gebrauchten Reifen "genauso schnell wie Charles" gewesen. Daraus schlussfolgert er: "Das sind die amtierenden Weltmeister, und das sind immer noch die Favoriten. In Dschidda kann es schon wieder ganz anders aussehen. Wir müssen erstmal vier, fünf Rennen abwarten."

Jetzt beginnt das Entwicklungsrennen unter neuen Regeln

Entscheidend wird, da sind sich in der Formel 1 alle einig, wie schnell die Teams ihre Autos weiterentwickeln können. Experten gehen davon aus, dass die Rundenzeiten am Saisonende um mehr als eine Sekunde schneller sein werden als am Saisonbeginn. Wer da um drei, vier Zehntelsekunden zurückfällt, kann schnell weg vom Fenster sein.

Binotto: "Da ist schon noch mehr Potenzial, das wir rausholen können. Wenn du wie wir eine gute Basis hast, dann musst du sicherstellen, dass die Neuentwicklungen, die du ans Auto bringst, wirklich einen Schritt nach vorn darstellen. Das ist jetzt, mit der Budgetobergrenze, sogar noch wichtiger geworden."

Man könne sich bei den Updates "keine Fehler leisten", denn: Jedes Update, das Geld kostet und zu wenig Performance bringt, wirft das Team im Entwicklungsrennen zurück. Und am Saisonende gehen dann vielleicht die Ressourcen aus. "Wir müssen sicherstellen, dass die Schritte, die wir setzen, auch wirklich sitzen", weiß Binotto.

Handicapregel: Ab 1. Juli gilt neue Reihenfolge

Dazu kommt: Der F1-75 wurde 2021 entwickelt, als Ferrari wegen der neuen Handicapregel in der Formel 1 mehr Aeroressourcen nutzen durfte als Mercedes und Red Bull. Der Handicapschlüssel wird aber per Stichtag am 30. Juni angepasst. Sollte Ferrari dann in der Konstrukteurs-WM führen, dürfte man im zweiten Halbjahr am wenigsten von allen im Windkanal testen und CFD simulieren.

Erstmal wird das Team von einer Welle der Euphorie in die Saison getragen. "Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir jetzt ein Auto haben, mit dem man gewinnen kann", freut sich Leclerc. Und Sainz sagt: "Wir realisieren, dass unsere Position viel besser ist als vor einem Jahr und dass wir eine gute Chance haben, da vorn mitzukämpfen."

"Vor dem Rennen haben Charles und ich was besprochen, und das Erste, was wir gesagt haben, war, wie gut sich das anfühlt, als Erster und Dritter zu starten, und dass es toll ist, gemeinsam dazu in der Lage zu sein, um etwas wirklich Großes zu kämpfen. In dem Moment haben wir glaube ich realisiert, dass wir dieses Jahr eine gute Chance haben", sagt Sainz.

Weitere Co-Autoren: Adam Cooper. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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