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Warum Ferrari keine Updates zum Heimrennen nach Imola bringt

Ferrari befindet sich nach drei von 23 Rennen der Formel-1-Saison 2022 in einer komfortablen Situation und steht daher nicht unter Druck, Updates übers Knie zu brechen

Ferrari kommt als Führender in beiden Weltmeisterschaften zum Heim-Grand-Prix im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola. In der Fahrerwertung führt Charles Leclerc mit 71 Punkten vor George Russell mit 37 und Carlos Sainz mit 33; in der Konstrukteurswertung liegt Ferrari mit 104 Punkten vor Mercedes mit 65 und Red Bull mit 55.

Entschieden wird die Formel-1-WM 2022, da sind sich die Experten einig, durch die Weiterentwicklung. Die neuen Autos sind noch lange nicht ausgereift, und im Saisonverlauf werden alle Teams große Fortschritte machen. Wer da besser weiterentwickelt als andere, könnte am Jahresende die Nase vorn haben.

Für Imola hat Red Bull ein Update angekündigt, auch Alpine speckt Gewicht ab und möchte einen um vier Kilogramm leichteren Unterboden bringen. Ferrari verzichtet beim Heimspiel auf größere Experimente. Der Grund dafür ist das Sprintrennen, das am Samstag steigt und bei dem für den Sieger erstmals acht statt drei Punkte vergeben werden.

Imola sei "ein schwieriges Wochenende, um Updates zu bringen und diese am Freitag zu evaluieren", erklärt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Normalerweise werden neue Teile am Freitagmorgen in aller Ruhe getestet. Das fällt diesmal aber flach, "weil du dich im ersten Freien Training schon auf das Qualifying am Nachmittag konzentrieren musst".

Gearbeitet wird nur an Set-up und Balance

Nach Imola werde man ergo "nicht viel" bringen, "weil wir glauben, dass es nicht das richtige Wochenende ist. Stattdessen versuchen wir, die Probleme zu beheben, die wir noch haben. Ich denke da zum Beispiel ans 'Porpoising'. Das hat unsere Performance beeinträchtigt. Daran werden wir arbeiten. Aber spezifische Updates bringen wir erst später in der Saison."

Während es sich Red Bull und Mercedes angesichts des immer größer werdenden Punkterückstands nicht leisten können, Updates zu verschieben, und notfalls auch Risiko gehen müssen, um in Sachen Performance möglichst rasch aufzuholen, wäre es aus Ferrari-Sicht unklug, mit der guten Plattform, die man derzeit hat, unnötig zu riskieren.

In Melbourne war das derzeit dominante Paket Leclerc-Ferrari nicht nur schneller als der Rest, sondern auch reifenschonender. Während bei Max Verstappen der linke Vorderreifen bereits nach zehn Runden stark abgebaut hat, "hatten wir solche Probleme nicht", unterstreicht Binotto und betont: "Wir waren im Rennen schneller."

Motorleistung: PS-Rückstand ist Schnee von gestern

Auch in Sachen Motorleistung scheint der Rückstand, den man 2021 noch mitgeschleppt hat, Schnee von gestern zu sein: "Wenn ich mir die Daten der ersten Rennen anschaue, dann sind wir da nicht mehr hinten", sagt Binotto. "Ich glaube, dass die Unterschiede zwischen den Herstellern sehr gering sind. Im Vorjahr war das noch ein Nachteil für uns. Jetzt ist es das nicht mehr."

Das war im Hinblick auf die nächsten Jahre besonders wichtig, denn seit 1. März ist die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotor, Turbo, MGU-H, Auspuffsystem, Benzin und Öl eingefroren. Ab 1. September dürfen dann auch MGU-K, Steuerelektronik und Batterie nicht mehr angerührt werden. Bis Ende 2025.

Binotto ist "sicher überrascht" davon, wie gut sein Team in die Saison gestartet ist: "2022 hatte für uns oberste Priorität. Ich wusste immer, dass wir ein tolles Team haben. Und wir haben uns im Vergleich zu vergangenen Saisons nochmal gesteigert. Daher war es schon meine Hoffnung, für den Saisonbeginn ein konkurrenzfähiges Auto zu haben."

"Mit so einem guten Start hätte ich aber nicht gerechnet", gibt der 52-Jährige zu. "Es wäre vermessen gewesen, solche Ergebnisse zu erwarten. Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass der Unterschied zwischen uns und den anderen gering ist. Das haben die ersten Rennen bewiesen. Und ich rechne in den nächsten Rennen mit einem harten Kampf."

Ferrari: Aus 2017 und 2018 für den WM-Kampf gelernt?

Zuletzt war Ferrari 2018 in einen Titelkampf involviert. Sebastian Vettel kam damals mit acht Punkten Vorsprung auf Lewis Hamilton zu seinem Heimrennen in Hockenheim und war drauf und dran, dieses zu gewinnen, als seine Hoffnungen auf den Sieg im Kiesbett der Sachs-Kurve endeten. Heute sind viele überzeugt: Das war sowohl für Vettel als auch für Ferrari ein Wendepunkt.

"2017 und 2018" habe man sich letztmals in einem WM-Kampf befunden, erinnert sich Binotto, "und es stimmt, dass Ferrari da im Vergleich zur Konkurrenz im Entwicklungsrennen abgefallen ist. Aber wir haben seither unsere Werkzeuge fürs Autodesign verbessert, etwa die Prozesse im Windkanal oder auch unsere Simulationen. Daher sind wir heute viel besser aufgestellt."

Dazu kommt: Während Hauptkonkurrent Red Bull bei bisher sechs Rennstarts eine Ausfallquote von 50 Prozent vorweist, hat Ferrari noch keinen einzigen technischen Defekt erlitten. Die einzige Null der Saison hat Sainz zuletzt in Melbourne angeschrieben, doch für den Abflug in der zweiten Runde war nicht die Ferrari-Technik verantwortlich, sondern nur er selbst.

"Zuverlässigkeit", unterstreicht Binotto, "ist auch ein Teil der Performance. Um als Erster ins Ziel zu kommen, musst du erstmal ins Ziel kommen. Insofern ist die Zuverlässigkeit ein Schlüsselelement der Gesamtperformance. Als Team haben wir das zur Priorität erklärt. [...] Denn wenn du Weltmeister werden willst, müssen alle Faktoren stimmen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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