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Warum Katar für die FIA ein Alptraum in Sachen Tracklimits werden könnte

Das in der Formel 1 wiederkehrende Thema der Tracklimits dürfte auch in Katar für einigen Gesprächsstoff sorgen - Die FIA hat sich frühzeitig zu Wort gemeldet

Losail ist zwar ein brandneuer Austragungsort für die Formel 1. Trotzdem hat sich FIA-Rennleiter Michael Masi entschieden, die Teams bereits am Donnerstag über fünf vorab festgelegte Tracklimits-Hotspots zu informieren. Dabei wurden die Kurven 4, 12, 13, 14 und 16 als mögliche Problemstellen identifiziert.

Wie üblich führt jede Missachtung zu einer gestrichenen Rundenzeit. Passiert der Verstoß in Kurve 16, verliert der Fahrer auch die folgende Runde. Drei Verstöße im Rennen ziehen eine schwarz-weiße Warnflagge und eine Meldung an Kommissare nach sich.

Die betreffenden Kurven werden elektronisch über Zeitmessschleifen überwacht, die in den Auslaufzonen installiert sind, sodass es nicht auf eine visuelle Überwachung ankommt, um beurteilen zu können, ob die Grenze überschritten wurde oder nicht.

Die Fahrer sind sich der potenziellen Probleme in Losail sehr wohl bewusst, da die meisten von ihnen die Möglichkeit hatten, die Strecke im Simulator zu fahren, und dabei feststellten, wie einfach und sogar vorteilhaft es ist, an den Kurvenausgängen weit zu gehen. Allerdings haben die von ihnen verwendeten Simulationsmodelle womöglich einige von der FIA hinzugefügte Randsteine nicht berücksichtigt.

Fahrer: Gut, dass wir wissen, woran wir sind

Im Allgemeinen sind sich die Fahrer einig, dass eine Überwachung ab dem Beginn des Grand-Prix-Wochenendes eine gute Idee ist. "Ich denke, Michael hat recht, denn wir wissen bereits aus dem Simulator, dass wir oft außerhalb der Tracklimits gefahren sind, weil es schneller ist", sagt AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly.

Er glaubt jedoch, dass im Verlauf des Rennwochenendes weitere Hotspots hinzukommen werden: "In Kurve 1, 2, 4, 6 - es wird überall sein. Ich denke, deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt die Regeln festlegen. Ich weiß bereits, was die Fahrer fordern werden, nämlich dass wir die Randsteine als Streckenbegrenzung haben."

Gasly erklärt: "Es ist einfacher, einen Randstein zu spüren, wenn man auf ihm fährt und kurz davor ist, ihn zu überfahren, als wenn man nur die weiße Linie hat, die manchmal nicht so klar ist. Wir werden also die Diskussion mit Michael führen, aber die Tracklimits werden hier eindeutig ein großes Thema sein."

Charles Leclerc stimmt zu, dass es richtig ist, die Strecke von Anfang an zu überwachen, obwohl er im Gegensatz zu Gasly der Meinung ist, dass es im Laufe des Wochenendes weniger werden könnte. Der Ferrari-Pilot geht davon aus, dass zum Beispiel in Kurve 12 niemand einen Vorteil daraus ziehen wird.

"Ich denke, es ist ein guter Ansatz, am Freitag etwas aggressiver mit den Tracklimits umzugehen und danach etwas nachsichtiger zu sein. Anstatt umgekehrt wie zuletzt in Brasilien", sagt Leclerc. "Ich denke, es ist besser, wenn wir so anfangen."

"In allen Kurven kann man am Eingang oder am Ausgang ein bisschen weit gehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Gelegenheit haben werden, dies auszunutzen. Andererseits bin ich diese Strecke noch nicht einmal im Simulator gefahren", räumt der Ferrari-Pilot ein. "Ich weiß also noch nicht wirklich, wo ich sie ausnutzen kann. Im Auto wird es für alle dann ein bisschen klarer sein."

Flache Randsteine könnten zum Problem werden

Leclerc weiß, dass die Fahrer im Training immer versuchen werden, an die Grenzen zu gehen und herauszufinden, wo sie Vorteile erzielen können: "Man kann es entweder spüren oder man hat auch die Delta-Zeit, die alle zehn Meter oder so aktualisiert wird, sodass man genau weiß, wo man im Vergleich zu vorher steht."

"Man versteht von diesem Moment an, wie viel man davon hat, wenn man weit geht und ein bisschen mehr Geschwindigkeit mitnimmt. Das machst du eigentlich jede Runde, versuchst, die Linie ein bisschen zu ändern, um zu verstehen, was du davon hast."

Leclercs Teamkollege Carlos Sainz stimmt zu, dass die Fahrer es vorziehen, die Regeln schon zu Beginn des Wochenendes zu kennen, anstatt sich mit Änderungen herumschlagen zu müssen: "Es ist immer besser, schlafen zu gehen, wenn man weiß, dass man nicht in der Lage sein wird, eine weitere Linie zu fahren."

"Und die Tatsache, dass es sich um eine Zeitschleife handelt, ist für uns schwarz oder weiß: Entweder man löst sie aus oder man löst sie nicht aus. Wir müssen die Grenze finden, normalerweise ist es genau eine weiße Linie, also funktioniert es ziemlich gut."

Allerdings gibt der Spanier zu: "Für uns ist es immer eine Diskussion, ob die weiße Linie zu schmal ist, um sie bei 300 km/h zu sehen und einzuschätzen. Deshalb bitten wir manchmal um einen Randstein, weil das ein breiteres farbiges Stück ist, das wir etwas besser und konsequenter kalkulieren können. Das ist das einzige Fragezeichen. Michael hat in letzter Zeit die weißen Linien bevorzugt."

Auch McLaren-Pilot Lando Norris ist der Meinung, dass die Überwachung von Anfang an die richtige Entscheidung ist. "Ja, das würde ich so sagen", bestätigt er. "In einigen Ausgängen sind die Randsteine nur Farbe auf Asphalt. Wenn man also als Fahrer die Grenzen ausloten will, muss man jeden Millimeter nutzen."

"Aber das ist eben das Problem mit einer so flachen Strecke. Jeder Fahrer wird alles tun, um einen Vorteil zu finden. Und das bedeutet, die ganze Strecke zu nutzen. Es ist also besser, wenn die Sachlage von Anfang klar ist, als wenn es sich nach jeder Sitzung oder zwischen den Tagen ändert", findet der junge Brite.

Ricciardo: Strecke ist eben für MotoGP konzipiert

Sein Teamkollege Daniel Ricciardo räumt ein, dass es immer schwierig sein würde, die Limits auf einer Strecke zu definieren, die eigentlich für Motorräder ausgelegt ist. Die MotoGP gastiert seit 2004 hier. "Es gibt definitiv viele flache Kurven, über die man, sagen wir mal, drüberfahren kann", sagt der Australier.

"Ich habe auch mit einigen anderen Fahrern gesprochen, die sagten, dass einige der Auslaufzonen wie Beton sind. Ich denke, wenn man auf eine MotoGP-Strecke kommt, muss man das wahrscheinlich erwarten und damit zurechtkommen. Weil es eine späte Ergänzung im Kalender war, weiß ich nicht, was sie hätten tun können, um es zu ändern, denn es gibt auch eine Menge Highspeed-Kurven."

Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda sieht anderes Problemstellen als jene, die die FIA vorab festgelegt hat

Foto: Motorsport Images

Ausschließen, dass es im Laufe des Wochenendes zu Anpassungen kommen wird, kann man also nicht. Wie Gasly glaubt auch AlphaTauri-Teamkollege Yuki Tsunoda, dass sich andere Kurven als problematisch erweisen könnten, und dass einige der von Masi ausgewählten Kurven nicht die Hauptproblemstellen sind.

"Ich denke, dass Kurve 5 für mich ein größeres Problem darstellen wird als Kurve 4", sagt der Rookie. "Im Simulator hatte es keinen Sinn, in Kurve 4 zu pushen und die Strecke zu verlassen, denn zwischen der Weg zwischen 4 und 5 ist es ziemlich kurz."

"Sobald man eine weitere Linie fährt, hat man keine Chance mehr, eine gute Rundenzeit zu fahren. Für mich wird also Kurve 5 ein größeres Problem sein. Und auch in Kurve 15 bin ich ziemlich oft weit gegangen. Ich glaube nicht, dass es in den Kurven 12 und 13 ein so großes Problem sein wird", analysiert Tsunoda.

"Wenn man in Kurve 16 von der Strecke abkommt, wird die folgende Runde ebenfalls für ungültig erklärt. Wenn man eine weite Linie fährt, hat man eine gute Beschleunigung und auch eine gute Rundenzeit, also wird Kurve 16 der wichtigste Punkt sein."

Eines ist klar: Die staubige Strecke und die Tatsache, dass alle erst noch lernen, sich auf dem Kurs zurechtzufinden, werden die Tracklimits von Beginn des Trainings an ein Thema sein, auch wenn die Fahrer bereits wissen, wo sie beobachtet werden.

"Mehr als auf jedem anderen Kurs kann man sich hier in jeder Kurve abseits der Strecke einen Vorteil verschaffen", sagt Gasly und erwartet ein Tracklimits-Chaos. "Ich denke, es wird ein sehr arbeitsreiches Wochenende für die Stewards, die alle Runden überwachen müssen. Es wird kein lustiges Wochenende für sie werden."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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