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Kolumne

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat

Der neue Cockpitschutz Halo besteht in Spa seine erste große Bewährungsprobe in der Formel 1 und bestätigt FIA-Präsident Jean Todt in dessen Sinnhaftigkeit

Charles Leclerc - Sauber

Charles Leclerc - Sauber

Liebe Leser,

die Startphase zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps war für mich ein einziges Déjà-vu. Fast genauso hatte sich schon vor sechs Jahren ein Startcrash an just der gleichen Stelle zugetragen. Damals wie dieses Mal mittendrin: Fernando Alonso. Doch anders als 2012 leisteten nicht nur die Schutzengel ganze Arbeit, sondern auch der zur Formel-1-Saison 2018 eingeführte Cockpitschutz Halo: Die nicht unumstrittene Konstruktion hat in Spa ihre erste große Bewährungsprobe in der Formel 1 bestanden.

Was war passiert? Renault-Fahrer Nico Hülkenberg hatte sich bei der Anfahrt zu Kurve 1 verschätzt und seinen Bremspunkt verpasst. Er knallte ins Heck von McLaren-Pilot Fernando Alonso, dessen Fahrzeug spektakulär aufstieg und auf dem Chassis des Sauber-Rennwagens von Charles Leclerc landete – nur Zentimeter vor dem Cockpit.

Der Startcrash in Bildern

Fernando Alonso, McLaren MCL33 crashes and gets airborne at the start of the race

Fernando Alonso, McLaren MCL33 crashes and gets airborne at the start of the race

Foto: : Mark Sutton / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33, crashes over Charles Leclerc, Sauber C37, after contact from Nico Hulkenberg, Renault Sport F1 Team R.S. 18, at the start

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33 crashes at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33 crashes at the start

Foto: : Mark Sutton / Motorsport Images

Fernando Alonso, McLaren MCL33 crashes at the start

Fernando Alonso, McLaren MCL33 crashes at the start

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Charles Leclerc, Sauber C37, retires on the opening lap, after contact from Fernando Alonso, McLaren

Charles Leclerc, Sauber C37, retires on the opening lap, after contact from Fernando Alonso, McLaren

Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images

Charles Leclerc - Sauber

Charles Leclerc - Sauber

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Die Frage, was am Sonntag ohne Halo hätte passieren können, ist – wie es Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting nach dem Rennen so treffend ausgedrückt hat – reine Spekulation. Vielleicht hätten Autoteile den Helm von Sauber-Fahrer Charles Leclerc getroffen, vielleicht auch nicht. Entscheidend ist vielmehr, dass mit Halo proaktiv ein System installiert worden ist, das den Piloten schützen soll. Und anhand der "Gebrauchsspuren" auf der Halo-Konstruktion von Leclerc lässt sich sagen: Dieser Plan ging auf!

Man kann zu Halo stehen, wie man will. Fakt ist aber: Der Cockpitschutz erhöht die Sicherheit der Beteiligten. Und dieses Argument schlägt alle anderen. Dahinter muss auch die Ästhetik der Formel-1-Autos zurückstehen oder der "puristisch-traditionalistische" Gedanke, ein Formelauto müsse ein komplett offenes Cockpit haben.

Selbst einige Hardcorde-Gegner von Halo, die den Cockpitschutz lange als "nicht Formel-1-gemäß" abgetan und dessen verbindliche Einführung heftig kritisiert hatten, kamen nun zu dem Schluss: doch eine gute Sache! Unfallverursacher Hülkenberg etwa reagierte erleichtert, nachdem er erfahren hatte, dass nur Materialschäden aufgetreten waren. Und auch Leclerc selbst musste einräumen: Er sei nie ein Fan von Halo gewesen, nun aber doch froh, den Bügel auf seinem Auto zu wissen.

Charles Leclerc entsteigt seinem Sauber unverletzt

Charles Leclerc entsteigt seinem Sauber unverletzt

Foto: Andrew Hone / LAT Images

Das ist Wasser auf den Mühlen von Jean Todt, dem Präsidenten des Automobil-Weltverbands (FIA). Er hatte die Einführung von Halo forciert, obwohl es Widerstände gegeben hatte, und dürfte in der Nacht zum Montag entsprechend gut geschlafen haben. Denn nun kann er sagen: Alles richtig gemacht! Wenn Halo nur ein Menschenleben rettet oder vor Verletzungen bewahrt, ist das ein Gewinn. Das ist übrigens auch das Urteil, zu dem ehemalige Formel-1-Fahrer wie Nico Rosberg oder Felipe Massa nach dem Startcrash gekommen sind.

Zur Schwesterkolumne: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat!

Für Todt, Whiting und Co. ist der Fall damit aber längst nicht erledigt. Denn jetzt beginnt die Aufarbeitung: Was genau hat Halo bewirkt? Wie hat die Konstruktion selbst den Aufprall verkraftet? Welche Rückschlüsse sind daraus zu ziehen? Und wie lässt sich der Bügel noch optimieren? Das sind die Kernfragen, mit denen sich die Spezialisten von FIA und Formel 1 in den kommenden Tagen und Wochen auseinandersetzen müssen. Alle Erkenntnisse sollen in die Entwicklung von "Halo 4" einfließen, der nächsten Entwicklungsstufe des Cockpitschutzes – für noch mehr Sicherheit.

FIA-Chef Jean Todt drückte Halo durch und fühlt sich jetzt bestätigt

FIA-Chef Jean Todt drückte Halo durch und fühlt sich jetzt bestätigt

Foto: Zak Mauger / LAT Images

Die perfekte Sicherheit wird es nie geben. Das ist ganz klar. Aber es ist trotzdem gut zu wissen, dass hier alles versucht wird, um die Gefahr zu minimieren. Dieses Mal ging die Rechnung auf. Doch das darf nur als Ansporn dienen, weitere Fortschritte damit zu machen. Und wenn es FIA-Chef Todt und seine Mitstreiter einige schlaflose Nächte kosten sollte, das ist es wert!

Wer sonst noch gut geschlafen hat:

Der große Gewinner von Belgien ist natürlich Sebastian Vettel. Nach zwei verkorksten Rennen mit dem bitteren Ausfall beim Heim-Grand-Prix in Hockenheim ist es dem Ferrari-Piloten in Spa gelungen, den WM-Rückstand auf Lewis Hamilton wieder zu reduzieren. Der ideale Start in die "Rückrunde" der Formel-1-Saison 2018 und hoffentlich der Auftakt zu einer spannenden Schlussphase im Titelkampf! So oder so: Vettel reist mit viel Rückenwind zum Ferrari-Heimspiel nach Monza. Gewinnt er auch dort, steht ganz Italien Kopf!

Ein Lob gibt's an dieser Stelle auch für das neue Formel-1-Team Racing Point! Na klar: Es handelt sich hierbei um die gewohnte Force-India-Mannschaft, die aber in Spa erstmals in ihrer neuen Struktur am Start war. Und das sehr erfolgreich: Esteban Ocon und Sergio Perez überraschten positiv im Qualifying und in der ersten Rennrunde, holten im Rennen mit P5 und P6 das Maximum heraus und scheinbar ganz nebenbei ihr bestes Teamergebnis in diesem Jahr. Ja, Spa war schon immer ein gutes Pflaster für Force India. Doch unter diesen Umständen (Insolvenz, Übernahme, Neuanfang) ist das Resultat noch viel wichtiger!

Zweimal Punkte strich dank Romain Grosjean und Kevin Magnussen auch das Haas-Team ein – und profitierte vom "Nuller" bei Renault. Jetzt liegen gerade mal sechs Punkte zwischen Platz vier und Platz fünf in der Konstrukteurswertung und der Kampf um die Position "Best of the Rest" gewinnt zusätzlich an Schärfe!

PS: Diese Kolumne ist das Schwesterformat zur traditionellen Montags-Kolumne von Markus Lüttgens auf unseren Schwesterportalen Motorsport-Total.com und Formel1.de. "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" (nämlich Formel-1-Fans vor dem Fernseher), können Sie hier nachlesen!

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