Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat

Auswärtssieg erkämpft und Punktepolster ausgebaut: Lewis Hamilton ist der große Gewinner des Italien-Grand-Prix in Monza und Favorit auf den WM-Titel 2018

Race winner Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 celebrates with the fans

Race winner Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 celebrates with the fans

Manuel Goria / Motorsport Images

Liebe Leser,

sehr viel besser geht's nicht. Zu diesem Schluss wird Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton heute beim Frühstück kommen. Denn er hat beim Grand Prix von Italien in Monza einen wichtigen und großen Schritt in Richtung WM-Titelverteidigung gemacht. Weil der Brite im Rennen eine blitzsaubere Leistung ablieferte und sein deutscher Rivale Sebastian Vettel im Ferrari patzte, ging die Europa-Saison der Formel 1 2018 mit einer klaren Botschaft zu Ende: Hamilton ist Favorit auf den Gesamtsieg.

Alleine der Zwischenstand in der Fahrerwertung macht ihn zum großen Sieger in Monza: 256:226 steht's jetzt zwischen ihm und Ferrari-Mann Vettel. Bei noch sieben zu fahrenden Rennen führt Hamilton mit 30 Punkten Vorsprung und kann es sich leisten, bei vier Grands Prix einfach nur Zweiter hinter Vettel zu werden, um trotzdem die WM-Führung zu behalten. Selbst ein Ausfall Hamiltons bei einem gleichzeitigen Sieg Vettels würde keine Wachablösung an der Tabellenspitze bedeuten. Wenn das keine komfortable Ausgangslage ist!

Zur Schwesterkolumne: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat!

Und dann der Sieg im Ferrari-Land, inmitten Tausender Tifosi, against all odds, genau wie Hamilton es mag: Er, der große Held, der einfach nicht kleinzukriegen ist und nach einer deutlichen Qualifying-Schlappe Stehaufmännchen-Qualitäten beweist. Für ihn war es mehr als einfach nur ein weiterer Grand-Prix-Erfolg (sein sechster in diesem Jahr, sein 68. insgesamt): Es war die Revanche für den verpassten Heimsieg in Silverstone, wo ausgerechnet Vettel den britischen Fans den Sonntag verdorben hatte. Jetzt also die Retourkutsche von Hamilton. Dort, wo es Ferrari am härtesten trifft.

Das entscheidende Manöver: Hamilton überholt Räikkönen

Das entscheidende Manöver: Hamilton überholt Räikkönen

Foto: LAT

Es ist auch die Art und Weise, wie dieser Sieg zustande kam, die Hamilton adelt und Ferrari verzweifeln lässt. Denn Mercedes-Pilot Hamilton hat in Monza die favorisierten Ferrari-Piloten auf der Strecke überholt und damit im direkten Zweikampf bezwungen. Ein wichtiger Fingerzeig und vor allem psychologisch entscheidend. Denn während sich Vettel in einen Fehler treiben ließ, blieb Hamilton unter Druck cool – und steckte auch das Pfeifkonzert samt Buhrufen bei der Siegerehrung gelassen weg.

Wird man dieses Rennen, den Italien-Grand-Prix in Monza, später als Wendepunkt im Titelkampf begreifen? Gut möglich! Aber das kann nur die Zukunft zeigen. Fest steht: Es ist schon das zweite Mal in diesem Jahr nach Hockenheim, dass Vettel der Sieger hätte sein können, es aber aufgrund eigener Fehler nicht ist, sondern Hamilton. Das macht Vettels Situation nicht einfacher.

Und dann wäre da noch die jeweilige Situation im Team: Hamilton braucht bei Mercedes keine Attacke von Valtteri Bottas zu fürchten. Der Finne steht 2018 klar im Schatten von Hamilton und spielt schon seit geraumer Zeit – ob er will oder nicht – den Wasserträger für die vermeintliche Nummer 1 bei Silber. Auch das hat Hamilton in Monza geholfen: Bottas hielt Räikkönen so lange auf, bis dessen Reifen hinüber waren und Hamilton leichtes Spiel hatte. Teamwork zugunsten von Hamilton.

Bottas verhalf Hamilton in Monza zum Sieg über Ferrari

Bottas verhalf Hamilton in Monza zum Sieg über Ferrari

Foto: LAT

Anders bei Ferrari: Aus Vettel-Sicht fuhr ihm Räikkönen schon im Qualifying in die Parade. Auch, weil Vettel teamintern eben nicht bevorzugt wird. Das ist schön für die Fans, rächte sich in Monza aber gleich mehrfach: Im Qualifying, weil Vettel keinen Windschatten von Räikkönen erhielt. Am Start, weil Vettel keine freie Fahrt hatte. In Kurve 4, weil Vettel hinter Räikkönen festhing. Und Hamilton profitierte.

Bedeutet für die restliche Formel-1-Saison 2018: Hamilton steht auf der Pole-Position für den fünften WM-Titelgewinn. Und das in einem Jahr, in dem Ferrari zumindest phasenweise das bessere Auto zu haben scheint. Das wird Hamilton im Endspurt zusätzlich Auftrieb verleihen – und Vettel zu denken geben. Letzteres ist keine gute Voraussetzung im Duell mit Hamilton, der völlig befreit auftreten kann. Doch noch ist es nicht vorbei …

Wer sonst noch gut geschlafen hat:

Es ist eine kleine Erlösung, die das Traditionsteam Williams in Monza erfahren hat: Erstmals in diesem Jahr und erstmals seit dem Malaysia-Grand-Prix 2017 fuhr der britische Rennstall mit beiden Autos in die Punkte. Denn aufgrund der Disqualifikation von Haas-Pilot Romain Grosjean rutschte Sergei Sirotkin noch in die Top 10 und erzielte mit Platz zehn den ersten WM-Punkt seiner Karriere. Ein solches Erfolgserlebnis, ein solches Lebenszeichen hat Williams dringend gebraucht, auch wenn es beim letzten WM-Platz bleibt!

Noch besser die Leistung von Racing Point: Im zweiten Rennen seit Bestehen des Teams war der unter britischer Lizenz fahrende Rennstall nach Punkten erneut drittbeste Kraft hinter Mercedes und Ferrari – und vor Red Bull. Mit den bereits 32 Zählern aus Spa und Monza liegt die Mannschaft um Sergio Perez und Esteban Ocon schon auf dem siebten Platz und schickt sich an, die WM-Tabelle von hinten aufzurollen. Kleine Randnotiz: Mit den Punkten von Force India bis zur Sommerpause hätte Racing Point 91 Zähler und läge – wie in den Vorjahren – an vierter Stelle in der Gesamtwertung …

Fans in Monza bei der Siegerehrung auf der Zielgeraden

Fans in Monza bei der Siegerehrung auf der Zielgeraden

Foto: LAT

Auch die Veranstalter des Grand Prix von Italien in Monza dürften eine ruhige Nacht verbracht haben. Die Stimmung der Tifosi auf den Rängen war wieder einmal grandios! Vor allem, solange es nach Ferrari-Festspielen aussah. Die Fans fieberten in jeder Runde deutlich hörbar mit, am Ende machten sie ihrer Enttäuschung über den verpassten Ferrari-Heimsieg Luft. Monza ist und bleibt eben ein "Hexenkessel", aber einer, der unbedingt in den Kalender gehört. Das hat das diesjährige Rennwochenende einmal mehr bewiesen.

Und noch einen Sieger gibt es nach diesem Grand Prix: Liberty Media. Die Eigentümer der Formel 1 dürften sich die Hände reiben ob dem dramatischen Verlauf der Rennsaison 2018: Da ist Vettel mit dem vielleicht bisher schnellsten Auto in seiner Ferrari-Laufbahn, aber auch mit kostspieligen Fehlern. Und da ist Hamilton im Mercedes, der erstmals ernsthaft unter Druck steht, aber dabei glänzt. Und dieses Duell wird von Liberty Media gerade in den sozialen Medien hervorragend in Szene gesetzt!

PS: Diese Kolumne ist das Schwesterformat zur traditionellen Montags-Kolumne von Christian Nimmervoll auf unseren Schwesterportalen Motorsport-Total.com und Formel1.de. "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" (nämlich Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen), können Sie hier nachlesen!

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Nächster Artikel Kolumne von Cyndie Allemann: "Mit 13 vom Kart ins Rennauto? Das ist einfach verrückt!“

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland