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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Alexander Albon

Williams-Fahrer Alexander Albon fährt wieder von weit hinten in die Punkte und macht zum zweiten Mal dieses Jahr Werbung in eigener Sache

Alex Albon, Williams Racing

Alex Albon, Williams Racing

Glenn Dunbar / Motorsport Images

Liebe Leser,

eigentlich hatte ich geplant, heute an dieser Stelle über das erste Top-10-Ergebnis von Mick Schumacher in der Formel 1 zu schreiben und ihn für ein ordentliches Wochenende in Miami zu loben. Dann aber kam Runde 54 und änderte alles für den Haas-Fahrer. (Mehr dazu in der Letzte-Nacht-Kolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll bei Motorsport-Total.comhier klicken!)

Doch Schumachers Crash mit Sebastian Vettel hat den Weg bereitet für den Mann, um den es stattdessen gehen soll: Alexander Albon. Und ja, ich meine das ernst!

Albon macht das eigentlich Unmögliche möglich

Nach seinen ersten Saisonpunkten 2022 in Imola hatte selbst Vettel betont, wie wichtig ein Erfolgserlebnis für ein Team aus dem Hinterfeld sei, wie viel Motivation die gesamte Mannschaft aus ein paar Punkten ziehen könne. Damit kann man sich vorstellen, dass die Erleichterung bei Williams groß gewesen sein muss, weil Albon bereits zum zweiten Mal dieses Jahr in die Top 10 gefahren ist.

Das ist aller Ehren wert, denn der Williams-Mercedes FW44 aus der Saison 2022 ist sicher kein Spitzenauto. Das Fahrzeug gehört wahrscheinlich auch nicht unter die Top 10. Umso wertvoller ist es für das Team, wenn es einem Fahrer trotzdem gelingt, am Renntag das eigentlich Unmögliche möglich zu machen.

 

Das hat Albon zum zweiten Mal nach Australien geschafft: von weit hinten nach vorne zu fahren über die Distanz. Muss man erst mal hinkriegen. Wie schwierig das selbst mit einem besseren Auto ist – und ich unterstelle, dass der Haas VF-22 dem Williams FW44 überlegen ist –, sieht man am Beispiel von Schumacher, der weiterhin auf seine ersten Saisonpunkte wartet.

Latifi sieht ganz schön alt aus gegen Albon

Albon aber hat jetzt bereits drei Zähler und steht damit in der Fahrerwertung schon mal (unter anderem) vor Alpine-Fahrer Fernando Alonso. Vor allem aber steht Albon vor seinem Williams-Teamkollegen Nicholas Latifi, den er dieses Jahr sowas von im Regen stehen lässt.

Der aktuelle Direktvergleich im Qualifying mit 3:2 aus Sicht von Albon schmeichelt Latifi allerdings: Seine beiden "Siege" gegen den Teamkollegen hat er geholt, als Albon in Australien disqualifiziert wurde und als Albon in Imola in Q1 keine gezeitete Runde fuhr.

Im Rennen wird der Klassenunterschied dann sehr deutlich: Während Latifi nie besser abgeschnitten hat als P14, war Albon im Grand Prix nie schlechter als P14. Was Albon also tut, ist, Werbung in eigener Sache zu machen, und das macht er gut.

Wenn Williams nur zwei Albons hätte ...

Klar: Gegen einen Latifi muss er sich durchsetzen. Das ist die absolute Mindestanforderung. Doch ich finde, Albon schafft mehr als das: Er sorgt im Alleingang dafür, dass Williams dieses Jahr mitspielt im erweiterten Mittelfeld. Und wer weiß schon nach knapp einem Viertel der Saison, wofür diese frühen Ergebnisse noch gut sind?

Voller Einsatz im Williams FW44 in Miami: Alexander Albon

Voller Einsatz im Williams FW44 in Miami: Alexander Albon

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

Man könnte sich natürlich auch fragen, wo Williams aktuell stehen würde, wenn im zweiten Auto nicht Latifi sitzen würde, sondern jemand, der zumindest ähnlich stark ist wie Albon, aber das soll hier und heute gar nicht das Thema sein.

Das Thema ist Albon, der in seinem Comeback-Jahr in der Formel 1 vieles richtig macht: Er hebt sich einerseits deutlich ab von seinem Teamkollegen und sorgt andererseits für beachtenswerte Ergebnisse. Sehr viel mehr ist realistisch nicht drin mit dem Material, das er hat.

Und dem Material sieht man an, was Sache ist: Williams kämpft zum Beispiel damit, das Gewicht des FW44 zu reduzieren. Denn vor zu Saisonbeginn mal viel Dunkelblau zu sehen war, lässt sich jetzt an vielen Stellen das blanke Kohlefaser erkennen. Die Folierung verschwindet immer mehr, jedes Gramm zählt, aber nicht nur bei Williams, sondern auch andernorts in der Boxengasse.

Die neue Leichtigkeit bei Albon in der Saison 2022

Albon versteht es gut, mit dieser Situation umzugehen. Und wer ihn am Wochenende in Miami im Fahrerlager beobachtet hat, der hat auch gesehen, dass er sich wohlfühlt in seiner Haut.

Albon wirkt fröhlich und gelöst (wozu in Miami sichtlich auch seine scheinbar immer gut gelaunte Freundin Lily Muni He beigetragen haben dürfte!), kein Vergleich zur permanenten Angespanntheit, die seine Zeit als Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull gekennzeichnet hat.

Alexander Albon mit Freundin Lily Muni He in Miami

Alexander Albon mit Freundin Lily Muni He in Miami

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

Ich weiß nicht, ob es für Albon einen Weg zurück gibt zu Red Bull in der Formel 1 oder ob er auf absehbare Zeit realistische Chancen auf einen Platz in einem Topteam hat. Ich glaube aber: Sehr viel besser kann er es in seiner aktuellen Situation nicht machen, und Spaß daran hat er auch noch. Zudem lobt ihn Williams für seinen Arbeitseifer und für seine Einstellung.

Da kann man als jemand, der 2021 noch Rennsituationen nachstellen durfte für Red Bull, durchaus mal innehalten und festhalten: Läuft eigentlich ganz gut für Albon, dieses 2022.

Und wenn man dann noch als Williams-Fahrer beim auf den Tag genau 45-jährigen Formel-1-Jubiläum des Teams (Debüt als Williams Grand Prix Engineering am 8. Mai 1977 beim Spanien-Grand-Prix) auch noch Punkte holt, hat man im Anschluss an das Rennen sicher bestens geschlafen. Davon bin ich überzeugt.

Einverstanden? Widerspruch? Lassen Sie uns reden!

Sie denken ähnlich? Oder ganz anders? Dann lassen Sie uns darüber reden: Folgen Sie mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne – und weitere aktuelle und historische Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein – gerne mit Ihnen diskutiere. Schreiben Sie mir!

Und wer nach dem Rennen in Miami gar nicht gut geschlafen hat? Das erfahren Sie wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Ihr
Stefan Ehlen

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