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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: George Russell

Warum Williams-Fahrer George Russell der wahre Sieger von Spa ist und weshalb er seine Kritiker nach dem Belgien-Grand-Prix endgültig widerlegt haben dürfte

George Russell, Williams, 2nd position, with his trophy and Champagne on the podium

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Liebe Leser,

wenn an einem Rennwochenende der Formel 1 praktisch nur das Qualifying stattfindet, weil keine einzige Rennrunde unter Grün gefahren wird, dann gewinnt das Qualifying natürlich an Stellenwert – vor allem, wenn es im Nassen ausgetragen wird, so wie dieses Mal in Spa-Francorchamps.

Für mich heißt das ganz klar: Williams-Fahrer George Russell ist der große Gewinner an diesem Wochenende, denn sein Auftreten in der Qualifikation war beeindruckend.

 

Und Hand aufs Herz: Irgendwie waren wir alle für ein paar Sekunden total baff, als Russell in Q3 die Bestzeit erzielt hatte und schon wie der Pole-Mann aussah. Bis ihn Max Verstappen noch unterbot, um etwas mehr als drei Zehntel.

Russells Meisterstück im Regen von Spa

Wenn aber ein WM-Kandidat in einem der beiden Spitzenautos jemanden abfängt, der mit einem der drei schlechtesten Autos im Feld eine solche Show abzieht, dann ist das wahrlich keine Schande – im Gegenteil: Russell ist im Qualifying in Spa über sich hinausgewachsen und hat wieder einmal über eine schnelle Runde geglänzt. Das war stark!

Denn wie heißt es so schön? Ist das Wetter schlecht, kommt die fahrerische Qualität etwas mehr zur Geltung als im Trockenen, wenn vieles vom Material abhängt. Und im Regen von Spa hat Russell einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen.

(Wer nach dem Rennen in Spa gar nicht gut geschlafen hat, erfahren Sie wie immer in der Schwesterkolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll bei Motorsport-Total.com - hier klicken!)

Das erste Podium in der Formel 1

Am Ende steht sein erstes Formel-1-Podestergebnis. Auch das ist nicht unverdient. Erstens hat er sich durch das hervorragende Qualifying in genau diese Position gebracht. Und zweitens hätte es schon beim Sachir-Grand-Prix 2020 in Bahrain so weit sein können, als nur ein Teamfehler ein besseres Abschneiden Russells als Hamilton-Ersatz bei Mercedes verhindert hatte.

George Russell im Williams FW43B in Spa

George Russell im Williams FW43B in Spa

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

Natürlich: Unter "normalen" Umständen hätte Russell in Spa wohl nicht P2 ins Ziel gebracht. Selbst bei freier Fahrt im Regen wäre es wohl schwierig geworden, zum Beispiel vor Lewis Hamilton zu bleiben. An ein solides Punkteergebnis für Williams glaube ich aber schon. Das war drin.

Vielleicht ist dieser zweite Platz in Spa daher auch ein Stück weit Wiedergutmachung für all das Pech, das Russell bisher widerfahren ist, als er für Williams in aussichtsreicher Position gelegen hatte.

Ja, ein paar Mal hat er es selbst verhauen, gar keine Frage. Imola 2020 hinter dem Safety-Car ist so ein Beispiel. Es gab aber auch äußere Umstände, die ein besseres Abschneiden verhindert haben. Jetzt spielten Russell eben diese Umstände mal in die Karten, weil er die Vorarbeit dazu geleistet hatte.

Die Reihenfolge in der WM stimmt wieder

Das bedeutet, er steht in der WM jetzt wieder vor seinem Williams-Teamkollegen Nicholas Latifi. Und das ist auch gut so. Denn wir sehen Woche für Woche einen glasklaren Unterschied zwischen den beiden Fahrern, die Gesamtwertung aber sprach zuletzt eine andere Sprache.

Spa hat das zurechtgerückt, was Budapest verzerrt hat: Russell ist der bessere Mann bei Williams, und das deutlich.

George Russell im Williams FW43B in Spa

George Russell im Williams FW43B in Spa

Foto: Jerry Andre / Motorsport Images

Der Direktvergleich der Formel-1-Saison 2021 spricht für sich: Teamintern liegt Russell mit 12:0 Qualifying-Siegen klar vorne gegen Latifi. Drei Mal Q3 stehen zwei Mal Q2 gegenüber.

Im Rennen führt Russell ebenfalls deutlich mit 8:3, wobei Latifi zwei Mal nur besser war, weil Russell Ausfälle hatte hinnehmen müssen. Der dritte Fall war das Chaosrennen in Ungarn.

Fazit: Die Zahlen sprechen schon lange eine klare Sprache, jetzt tut es auch die Gesamtwertung. Und falls noch eine (weitere) Talentprobe notwendig gewesen wäre, diese hat Russell in Spa abgegeben.

Und jetzt ab ins Mercedes-Cockpit!

Vielleicht war der Mercedes-Junior ohnehin beflügelt von einer positiven Ansage seitens Mercedes, ihn 2022 ins Mercedes-Werksteam zu holen? Seine Beförderung ins zweite Auto neben Hamilton wäre logisch, konsequent und verdient. Und langsam dürften Toto Wolff auch die Argumente ausgehen, würde er Russell wieder nicht zu Mercedes holen.

All das lässt mich glauben, dass Russell nach dem Belgien-Grand-Prix in Spa eine sehr ruhige Nacht verbracht hat. Seine Mission bei Williams ist erfüllt nach vielen sehr guten Qualifyings und jetzt auch dem Achtungserfolg im Rennen. Er hat gezeigt, was er zeigen musste. Und jetzt muss der nächste Schritt erfolgen. Die Aktien von Russell standen jedenfalls nie besser.

Einverstanden? Widerspruch? Lassen Sie uns reden!

Sie denken ähnlich? Oder ganz anders? Dann lassen Sie uns darüber reden: Folgen Sie mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne – und weitere aktuelle und historische Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein – gerne mit Ihnen diskutiere. Schreiben Sie mir!

Und wer nach dem Rennen in Spa gar nicht gut geschlafen hat? Das erfahren Sie wie immer in der Schwesterkolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier ist der Artikel!

Ihr
Stefan Ehlen

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