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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: George Russell

Warum Mercedes-Fahrer George Russell allen Grund hat, mit seinem Abschneiden in Zandvoort und in der Formel-1-Saison 2022 generell zufrieden zu sein

George Russell, Mercedes AMG, 2nd position, lifts his trophy

Foto: : Steve Etherington / Motorsport Images

Liebe Leser,

wie so oft an einem Montag nach einem Formel-1-Rennen gibt es mehrere gute Kandidaten auf den "Headliner" in dieser Kolumne.

Max Verstappen zum Beispiel, nach seinem zehnten Saisonsieg, dem zweiten in Folge vor heimischem Publikum in Zandvoort.

Oder Mick Schumacher nach seinem starken Auftritt im Qualifying mit P8, dem im Rennen eine Boxenpanne in die Quere kam und so womöglich ein Top-10-Ergebnis verhinderte.

Auch Fernando Alonso wäre mal wieder ein Kandidat, weil er im Rennen mit P6 als "best of the rest" ins Ziel gekommen ist und so das Maximum für Alpine erreicht hat, nach einem schwachen Qualifying für das Team.

Warum heute Russell das große Thema ist

Aber nein: Ich habe mich nach dem Niederlande-Grand-Prix 2022 in Zandvoort für George Russell entschieden. Einfach aus dem Grund, weil ich den Eindruck habe, seine (sehr gute) Leistung geht in diesem Jahr unter, und das nicht nur in Zandvoort.

Mir hat imponiert, wie Russell gestern in der Schlussphase so vehement Soft-Reifen für den letzten Stint gefordert hat. Da wartet jemand nicht auf eine Ansage des Teams, sondern sieht eine Chance und will sein Rennen selbst gestalten. Finde ich gut!

Und dann gerät sein zweiter Platz hinter Max Verstappen – Russels sechster Podestplatz in der Saison 2022 – beinahe zur Randerscheinung, weil sich Lewis Hamilton im Mercedes-Schwesterauto vom Team im Stich gelassen fühlt, einen Wutanfall kriegt und deshalb die Schlagzeilen dominiert.

Erinnerungen an Imola werden wach

Das hat mich sofort an Imola erinnert. Dort ist Russell im Mercedes auf Platz vier gefahren, aber was blieb hängen vom Rennen? Wie sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff direkt nach der Zieldurchfahrt bei Hamilton dafür entschuldigte, dass das Auto "unfahrbar" sei. Dass Wolff Russells Abschneiden später noch als "definitiv das Highlight" bezeichnete, fiel fast nicht auf.

Will sagen: Russell fliegt dieses Jahr häufig unter dem Radar, erfährt womöglich nicht die Wertschätzung, die seine Resultate verdienen, weil es mitunter andere Themen gibt, die seine Erfolge überstrahlen.

Und das ist schade, weil er macht seine Sache richtig gut. Nicht umsonst ist er WM-Vierter und liegt im Mercedes-Duell gegen Hamilton mit 188:158 Punkten vorne.

Die besondere Dynamik der Saison 2022 bei Mercedes

Aber natürlich: Jedes Rennen hat seine eigene Geschichte, so wie auch das in Zandvoort.

Wenn Mercedes hätte konsequent die Strategie durchdrücken wollen, hätte Russell nicht auf Soft wechseln dürfen, um als "Puffer" zwischen Hamilton und Verstappen zu bleiben (siehe auch Nico Rosbergs Kritik an Mercedes). Dann wäre Hamilton Zweiter geworden und Russell Dritter. So aber hat Hamilton unverschuldet P2 verloren und damit auch das Teamduell gegen Russell im Rennen.

Und vor allem in der Frühphase der Saison 2022 hat Hamilton wohl die Mehrheit der technischen "Experimente" mit dem W13 bestritten, nicht nur in den Trainings, sondern auch in den Rennen. Das hat Hamilton nach dem Kanada-Grand-Prix in Montreal aufgegriffen und öffentlich hinterfragt.
All das hat dazu beigetragen, dass die Situation ist, wie sie ist, und Russell in der WM vor Hamilton steht.

Warum sich Russell trotzdem wie ein Gewinner fühlen darf

Dennoch: Wer in seinem ersten Jahr in einem Formel-1-Topteam bei jeder Zielankunft – Russell ist nur in Silverstone (nach Startcrash) ausgefallen – zweistellig Punkte mitnimmt, der macht seine Sache nicht verkehrt. Zumal in einem eher bockigen Auto, das auf dem Papier in einigen Fällen eigentlich kein Top-4-Ergebnis hergegeben hat.

Deshalb an dieser Stelle mal ein Lob an Russell. Er steht selten wirklich im Rampenlicht und meist im Schatten von Superstar Hamilton, doch die Ergebnisse sprechen für ihn.

Denn wenn jemand im maximal drittbesten Auto sieben Grands Prix vor Schluss noch gute Chancen auf Platz zwei in der Fahrer-WM hat, dann ist das schon ein Zeichen dafür, dass da vieles richtig gelaufen ist bei Russell.

Er hätte gegen einen siebenmaligen Formel-1-Weltmeister wie Hamilton sang- und klanglos untergehen können. Das aber ist bisher nicht eingetreten. Denn Russell hat sich als schneller, zuverlässiger und vor allem konstanter Fahrer etabliert. Und das hat ihn (nicht nur) nach Zandvoort sicher ganz ausgezeichnet schlafen lassen.

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Zandvoort nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Euer
Stefan Ehlen

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