Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Mick Schumacher

Warum Mick Schumacher hochzufrieden sein darf mit seinem Formel-1-Wochenende in Kanada, auch wenn er die erhofften Punkte wieder nicht eingefahren hat

Mick Schumacher, Haas F1 Team

Mick Schumacher, Haas F1 Team

Andy Hone / Motorsport Images

Liebe Leser,

am Ende stehen zwar wieder nicht die erhofften ersten WM-Punkte in der Formel 1, doch Mick Schumacher ist trotzdem ein großer Gewinner des Kanada-Grand-Prix 2022 in Montreal – obwohl er im Rennen noch nicht mal das Ziel gesehen hat.

Da darf man sich fragen: Warum sollte es dann ein gutes Wochenende für ihn gewesen sein?

Und man bekäme vielleicht zur Antwort: Weil Schumacher unter immer weiter anwachsendem Druck vieles richtig gemacht hat in Montreal.

Schumachers Sternstunde im Qualifying

Schon im Training hat er sich gut geschlagen gegen seinen Haas-Teamkollegen Kevin Magnussen, obwohl er den Circuit Gilles Villeneuve bis dahin nicht gekannt hatte. Ein solider Auftakt.

Die wahre Sternstunde Schumachers aber schlug im Qualifying: Bei Mischbedingungen stellte er nicht nur seine zweite Top-10-Platzierung in diesem Jahr sicher, sondern war eigentlich sogar der schnellere der beiden Haas-Fahrer.

Dass er am Ende zum siebten Mal im neunten Versuch wieder hinter Magnussen gewertet wurde, lag hauptsächlich an den Umständen – am Verkehr in seiner letzten fliegenden Runde, mit der Schumacher sonst vielleicht mehr erreicht hätte als "nur" Startreihe drei.

Mick Schumacher im teilweise nassen Formel-1-Qualifying in Montreal

Mick Schumacher im teilweise nassen Formel-1-Qualifying in Montreal

Foto: Mark Sutton / Motorsport Images

Und wenn beim bisher besten Karriereergebnis im Qualifying ein bisschen Enttäuschung mitschwingt, dann ist das ein sehr gutes Zeichen. Es zeigt: Da ging richtig was vorwärts bei Schumacher. Man möchte fast sagen: endlich mal.

Warum Schumacher? Es gab auch andere Kandidaten ...

Das ist auch genau der Grund, weshalb ich ihn heute zum Thema meiner Montagskolumne gemacht habe. Es hätte auch andere verdiente Protagonisten gegeben, ganz klar:

Lewis Hamilton etwa nach dem zweiten Podestplatz in diesem Jahr, bei dem er erstmals seit dem Auftaktrennen in Bahrain wieder vor seinem Mercedes-Teamkollegen George Russell im Ziel war.

Oder Guanyu Zhou im Alfa Romeo, der nach drei technisch bedingten Ausfällen in vier Rennen ein blitzsauberes Wochenende hingelegt hat und mit WM-Punkten belohnt wurde.

Natürlich wäre auch Max Verstappen ein Kandidat gewesen. Er hat nach seiner kleinen "Schwächephase" seit Barcelona wieder klipp und klar gezeigt, dass er der Chef im Ring ist bei Red Bull und auf der Rennstrecke.

Den Kritikern mal ein Ergebnis präsentiert

Und doch bin ich bei Schumacher gelandet in dieser Kolumne. Hauptsächlich, weil er in den vergangenen Wochen viel Kritik hat einstecken müssen für die ausbleibenden Resultate. Diese Kritik hatte zumindest teilweise ihre Berechtigung, aber sie wird in jedem Fall schmerzhaft gewesen sein für Schumacher in seiner zweiten Formel-1-Saison.

Der Kanada-Grand-Prix war für ihn daher so etwas wie ein Befreiungsschlag. Ja, es wurde wieder nichts mit WM-Punkten, aber anders als bei früheren Rennen hat sich Schumacher dieses Mal nichts vorzuwerfen: Sein Auto ging ein, nicht seine fahrerische Leistung.

Wohin die Reise hätte gehen können, wenn nicht der Ferrari-Antrieb noch im ersten Renndrittel den Dienst quittiert hätte? Schwer zu sagen. Schumacher im Haas befand sich vor seinem Ausfall aber an siebter Stelle, noch vor Zhou im Alfa Romeo, der schließlich auf P8 gewertet wurde.

Startphase im Rennen: Schumacher im Duell mit Mercedes-Fahrer George Russell

Startphase im Rennen: Schumacher im Duell mit Mercedes-Fahrer George Russell

Foto: Zak Mauger / Motorsport Images

Deshalb braucht sich Schumacher keinen Vorwurf zu machen: Hätte klappen können in Kanada mit den ersten WM-Punkten, dieses Mal wirklich. Und es lag nicht an ihm, dass es nicht so gekommen ist. Anders als noch in Miami, zum Beispiel, wo er kurz vor Schluss mit Sebastian Vettel gecrasht ist und so die Premierenpunkte verschenkt hat.

Im Hinterfeld musst du jede Gelegenheit nutzen

Nein, in Montreal hat Schumacher ein Ausrufezeichen der anderen Art gesetzt. Wird es die Kritik an seiner Person ob der weiter fehlenden Punkte verstummen lassen? Wahrscheinlich nicht. Aber Schumacher kann jetzt zumindest mal ein sauberes Wochenende und eine gute Fahrerleistung vorweisen. Und das ist nach den jüngsten Wochen mit viel Gegenwind schon mal ein Erfolg.

Denn machen wir uns nichts vor: Allzu viele Gelegenheiten, so zu glänzen, wird Schumacher im Haas VF-22 in der Saison 2022 vielleicht nicht mehr bekommen. Denn das Team entwickelt betont langsam, ist zuletzt immer weiter zurückgefallen im Kräfteverhältnis. Damit schwinden auch die Punktechancen für Magnussen und Schumacher.

Was also bleibt für einen Fahrer aus einem Rennstall im Hinterfeld? Sich dann in Szene zu setzen, wenn mal etwas Ungewöhnliches passiert, wie im Qualifying in Montreal bei abtrocknender Strecke. Da kann man aus Schumachers Sicht nur das eine Fazit ziehen: mustergültig gelöst. Und darauf lässt sich aufbauen.

Die ersten Punkte braucht es trotzdem, und am besten bald – für die öffentliche Meinung und auch als Bestätigung für Schumacher selbst. Denn dass er reif ist für die Top 10, das hat er jetzt nochmals unter Beweis gestellt.

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Montreal nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Euer
Stefan Ehlen

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel Formel-1-Technik: Detailfotos beim Kanada-Grand-Prix 2022
Nächster Artikel Formel-1-Technik: Detailfotos beim Großbritannien-Grand-Prix 2022

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland