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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Mick Schumacher

Warum Mick Schumacher nach dem Formel-1-Rennen in Österreich allen Grund hat, sehr zufrieden auf seinen aktuellen "Lauf" mit Haas zu blicken

Mick Schumacher, Haas

Foto: : Andy Hone / Motorsport Images

"Ja, Leute! Wir haben hier einen Lauf!"

So hat Mick Schumacher nach dem Österreich-Grand-Prix 2022 auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg am Funk sein persönliches und das Abschneiden des Haas-Teams kommentiert. Und damit willkommen zu dieser Montagskolumne, in der ich mich Schumachers Aussagen anschließe.

Liebe Leser,

ja, es stimmt: Haas hat einen Lauf. Mick Schumacher hat einen Lauf. Was sich schon vor einigen Wochen angedeutet hatte, in Montreal konkreter wurde und in Silverstone schließlich erstmals in WM-Punkten mündete, hat in Spielberg seine Bestätigung erfahren: Schumacher ist angekommen in der Formel 1.

In Spielberg hat er sogar so sehr überzeugt, dass ihn die Fans zum "Fahrer des Tages" gewählt haben. Kann man so unterschreiben, hat er wirklich gut gemacht – zum Beispiel im Duell mit Lewis Hamilton oder schlicht mit seiner Leistung am gesamten Wochenende.

Aus Schumacher spricht das Selbstvertrauen

Da gab es nicht viel, was schiefgelaufen wäre, außer vielleicht die verpassten Punkte im Sprint am Samstag, weil sich Schumacher auf Anweisung des Teams zurückgehalten hatte. Und auch da ist er souverän geblieben, hat in den Interviews danach seinen Unmut zum Ausdruck gebracht, klare Kante gezeigt. Ich fand: Aus ihm spricht das Selbstvertrauen.

Selbstvertrauen, das Schumacher in seinem "Lauf" seit spätestens Montreal gesammelt hat, weil für ihn bei Haas endlich mal alles zusammenpasst: Er selbst ist in Form, die Technik spielt mit und auch die Strategie sitzt. Die jeweiligen Ergebnisse sprechen für sich.

Mick Schumacher beim Formel-1-Rennen in Spielberg 2022

Mick Schumacher beim Formel-1-Rennen in Spielberg 2022

Foto: Andy Hone / Motorsport Images

Teamchef Günther Steiner bezeichnete den Österreich-Grand-Prix als "perfektes" Rennen für Haas, das mit Schumacher auf P6 und Kevin Magnussen auf P8 ein "fantastisches Ergebnis" erzielt habe. Er funkte direkt nach der Zieldurchfahrt an Schumacher: "Freut mich für dich und das Team."

Die Kritik an Schumacher hat ihre Berechtigung

Dass alles so gekommen ist, ist aber keine Selbstverständlichkeit. Noch in Miami hat mein Kollege Christian Nimmervoll Schumacher in seiner Montagskolumne schlecht schlafen lassen, weil Mick seine bis dahin beste Punktechance bei einem unnötigen Crash mit Sebastian Vettel weggeworfen hatte.

Die Kritik an Schumacher, sie ist berechtigt, auch wenn das Mick-Fans nicht gerne hören. Denn er hat in der ersten Saisonphase mehrfach zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht, gab vor allem im Vergleich zu Magnussen nicht immer eine gute Figur ab. Hinzu kamen größere und damit kostspielige Unfälle wie in Dschidda und Monaco, außerdem tadelnde Worte von Steiner.

Auch ich selbst habe Schumacher im Saisonverlauf mehrfach kritisiert, aus den geschilderten Gründen. Dazu stehe ich weiterhin. Denn phasenweise war er einfach nicht gut genug. Punkt.

Dass ich Schumacher nun vermehrt lobe, so wie in dieser Kolumne, liegt nicht etwa daran, dass ich "jetzt auf den Mick-Zug draufspringe", wie mir ein Twitter-User attestiert, sondern daran, dass ich gute Leistungen anzuerkennen weiß (wie übrigens schon nach Montreal, als Schumacher schon einmal der "Gutschläfer" gewesen ist).

 

Denn wer kritisiert, muss auch loben – wenn es denn einen Anlass dazu gibt. Und Anlässe liefert Schumacher inzwischen schon seit Wochen. Das ist zu honorieren.

War diese Entwicklung vorherzusehen?

Ich gestehe aber frei heraus: Damit gerechnet hatte ich nicht. Weil Haas auch in der Saison 2022 Entwicklung auf Schmalspur betreibt und bisher keine nennenswerten Änderungen am VF-22 vorgenommen hat, der Abstand auf die Konkurrenz somit eigentlich immer weiter anwachsen müsste, die Chancen auf gute Ergebnisse schwinden sollten.

Es ist anders gekommen. Auch, weil Haas "bei einer sehr guten Abstimmung gelandet" ist, so erklärt es Schumacher. Damit hat das Team eine gewisse Konstante, die anderen Mittelfeld-Rennställen derzeit fehlt. Trotzdem fahren Haas und Schumacher Achterbahn in den Ergebnissen: Mal steht man weit hinten wie in Silverstone, mal vorne dabei wie in Spielberg.

Wie es weitergeht? Schwer zu sagen. Hängt von den jeweiligen Strecken ab, vom Auftreten der Konkurrenz und davon, wann Haas endlich sein angekündigtes Update bringt.

Schumacher aber kann all dem gelassen entgegenblicken, vermutlich erstmals in seiner Formel-1-Karriere. Er hat mit seinen Punktefahrten bewiesen, dass er es auch mal zu Ende bringen kann, dass er es "drauf" hat. Und er hat dem Premierenerfolg in Silverstone gleich in Spielberg nochmal ein Top-10-Ergebnis im Grand Prix folgen lassen, sich dabei sogar selbst übertroffen.

All das dürfte für Sicherheit und Selbstvertrauen bei Schumacher sorgen. Den Druck nimmt es aber nur bedingt von seinen Schultern. Denn irgendwann endet jeder Lauf. Und dann wird es interessant zu sehen, wie Schumacher und Haas darauf reagieren.

Einverstanden? Widerspruch? Lasst uns reden!

Ihr denkt ähnlich? Oder ganz anders? Dann lasst uns darüber reden: Folgt mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne - und weitere andere Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein - gerne mit euch diskutiere.

Und wer nach dem Rennen in Spielberg nicht gut geschlafen hat? Das erfahrt ihr wie immer in der Schwesterkolumne von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com. Hier klicken!

Euer
Stefan Ehlen

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