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Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Sebastian Vettel

Warum sich Sebastian Vettel nach Platz fünf beim Formel-1-Rennen in Monaco wie der große Sieger fühlen darf und weshalb ihm dieser Erfolg guttun wird

Sebastian Vettel, Aston Martin

Foto: : Glenn Dunbar / Motorsport Images

Nummer 5 lebt!

Das ist nicht nur ein Filmtitel, sondern nach dem Monaco-Grand-Prix 2021 zugleich auch die Feststellung, dass Sebastian Vettel das Fahren nicht verlernt hat. Er, der in den zurückliegenden Wochen oft gescholten und kritisiert worden ist (zum Beispiel in der Letzte-Nacht-Kolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll von vor zwei Wochen), hat sich jetzt zurückgemeldet – mit dem bisher besten Ergebnis von Aston Martin in der Formel 1.

Liebe Leser,

Vettels fünfter Platz in Monaco ist aller Ehren wert, ging er doch von P8 ins Rennen und hat sich im Grand-Prix-Verlauf nichts zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil: Vettel setzte die Strategie perfekt um, fuhr im entscheidenden Moment schnelle Runden und aus der Boxengasse kommend gekonnt die Ellenbogen aus, sodass er den Sprung nach vorne sicherstellte. Eine rundum gelungene Vorstellung, wie ich finde.

Die Formel-1-Fans honorierten das auch mit der Wahl zum "Fahrer des Tages".

Das Ergebnis dürfte erlösende Wirkung auf Vettel haben: Endlich bekam er mal das "saubere Wochenende", das er sich schon so lange gewünscht hatte. Endlich ging es im Rennen mal voran und nicht zurück. Endlich gab es mal keine schrägen Zwischenfälle oder individuellen Fehler, die ein besseres Abschneiden gekostet hätten. Endlich lief es einfach mal (wieder) für Vettel.

Beinahe wäre es nicht dazu gekommen ...

Allerdings, und das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, hätte in Monaco auch alles ganz anders kommen können für Vettel und Aston Martin. Siehe Q1: Vettel war nur auf P15 in das zweite Qualifying-Segment eingezogen, mit einem Puffer von gerade mal 0,018 Sekunden auf AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda.

Bedeutet: Um ein Haar wäre Vettel in Q1 ausgeschieden, und dann wäre er wahrscheinlich nicht Protagonist dieser Montagskolumne geworden.

Das zeigt, wie schmal der Grat sein kann in der Formel 1 zwischen Erfolg und Misserfolg. Und das zeigt auch: Vettel und Aston Martin stehen noch immer am Anfang ihrer Reise, und solche Ergebnisse wie im Monaco-Rennen sind wohl eher noch die Ausnahme als die Regel für diese Fahrer-Team-Kombination.

Sebastian Vettel im Aston Martin AMR21 in Monaco

Sebastian Vettel im Aston Martin AMR21 in Monaco

Foto: Motorsport Images

Dennoch: P5 und die ersten Vettel-Punkte für Aston Martin sind jetzt erst einmal eingefahren. Der Seufzer der Erleichterung bei Vettel selbst und im gesamten Aston-Martin-Team muss entsprechend groß ausgefallen sein. Das dürfte allen Beteiligten etwas Druck von den Schultern nehmen und vielleicht auch für eine neue Leichtigkeit sorgen.

Vor allem Vettel wird für sich mitnehmen: Geht doch! Oder: Geht noch! Wie auch immer. Im Rennen hat er auf jeden Fall seine ganze Klasse bewiesen.

Vettels Sternstunde in Monaco

Seine große Sternstunde kam nämlich genau in der Rennphase, in der die Konkurrenz zum Reifenwechsel abbog. Lewis Hamilton etwa trat in Runde 29 die Fahrt in die Boxengasse an, Pierre Gasly folgte eine Runde später. Und Vettel machte bis zu seinem Boxenstopp in Runde 31 rund sechs Sekunden gut auf seine direkten Gegner, und das auf abgefahrenen Soft-Reifen.

In Zahlen ausgedrückt: Vor den Boxenstopps, in Runde 28, lag Gasly 1,3 Sekunden vor Hamilton und Hamilton 2,2 Sekunden vor Vettel. Und während vor allem Hamilton nach dem Wechsel auf Hard nur schwer in die Gänge kam und auch Gasly in der Runde nach dem Stopp langsame Zeiten fuhr, drückte Vettel richtig aufs Pedal – und war in den Runden 29 und 30 sogar schneller als Spitzenreiter Max Verstappen.

Das mündete in Runde 31 in einem spektakulären Showdown, den die TV-Weltregie leider nur zum Teil live erfasst hat. Es war vielleicht die Szene des Rennens, als Vettel aus der Box kommend zwischen St. Devote und Casino erfolgreich gegenhielt und die Position gegen Gasly absicherte.

Ergebnis nach Runde 31: Vettel 2,4 Sekunden vor Gasly, Gasly 0,4 Sekunden vor Hamilton. Vettel und Aston Martin hatten das Rennen auf diesen Positionen zu ihren Gunsten gedreht.

Der Rest war klassisch Monaco: Position halten bis ins Ziel. Diese Aufgabe hat Vettel mustergültig erfüllt, ohne dass Gasly in den restlichen Rennrunden in (DRS-) Angriffsposition gekommen wäre.

Deshalb überrascht es nicht, wenn Vettel selbst nach dem Rennen formuliert: "Das haben wir gebraucht." Ja, in der Tat. Genau so sehe ich das auch.

Das lang ersehnte "Lebenszeichen"

Ein "Lebenszeichen" von Vettel im Aston Martin war dringend erforderlich. Und dieses Zeichen hat Vettel in Monaco gesendet, auf einer Strecke, auf der noch immer der Fahrer den Unterschied machen kann – genau wie es Vettel getan hat in der entscheidenden Phase beim Boxenstopp.

Sebastian Vettel hat in Monaco erstmals für Aston Martin gepunktet

Sebastian Vettel hat in Monaco erstmals für Aston Martin gepunktet

Foto: Motorsport Images

Was bleibt sind also einerseits zehn WM-Punkte für Platz fünf und andererseits die Gewissheit, dass er es noch "drauf" hat und auch im Rennen glänzen kann. Beides wird Sebastian Vettel in der Nacht nach dem Monaco-Grand-Prix sehr gut haben schlafen lassen.

Wer sich hingegen in den Schlaf gequält haben dürfte, das können Sie wie immer in der Schwesterkolumne meines Kollegen Christian Nimmervoll auf Motorsport-Total.com nachlesen. Spoiler: Auch da gibt es die "Retourkutsche" auf meine Kolumne vom vergangenen Rennen.

Nicht verpassen: "Letzte Nacht" am Montag LIVE um 19 Uhr!

Sie denken ähnlich? Oder ganz anders? Dann lassen Sie uns darüber reden: Folgen Sie mir gerne auf Facebook und/oder Twitter, wo ich diese Kolumne – und weitere aktuelle und historische Themen aus der Formel 1 und dem Motorsport allgemein – gerne mit Ihnen diskutiere. Schreiben Sie mir!

Und nicht vergessen: Um 19:00 Uhr analysieren Christian Nimmervoll und ich auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de den Monaco-Grand-Prix noch einmal ausführlich. Wir sprechen natürlich über unsere "Letzte-Nacht"-Kolumnen, aber auch über alles weitere, was dieses Formel-1-Rennen ausgemacht hat. Also: Gerne einschalten und live dabei sein – denn so können Sie uns Ihre Fragen zum Grand Prix stellen, die wir dann ebenso live beantworten!

Ihr
Stefan Ehlen

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