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"Wie geschmolzene Schokolade": Neuer Asphalt und Soft quälen die Fahrer

Der neue Asphalt in Le Castellet hat die Fahrer vor einige Probleme gestellt: Hinzu kommt ein Soft-Reifen, der im Rennen wohl die falsche Wahl sein dürfte

So manch ein Fahrer wird sich am Freitag gefreut haben, dass der Circuit Paul Ricard nichts weiter als ein großer Parkplatz ist. Denn wäre die Auslaufzone voll Kies gewesen, hätte wohl so manch einer sein Training frühzeitig beenden müssen. Ausritte und Dreher waren im Training von Le Castellet ein häufiges Bild - und wieder einmal standen die Reifen im Fokus. Aber auch die Strecke.

Denn der Kurs wurde erst vor wenigen Wochen an einigen Stellen neu asphaltiert. Schon vor der Rückkehr der Formel 1 nach Frankreich wurde neuer Asphalt verlegt, doch als die Strecke bei einem Rennen der Blancpain-Serie Anfang Juni teilweise aufbrach, musste der Kurs stellenweise ausgebessert werden.

Doch der neue Asphalt hatte noch nicht genügend Zeit, um wirklich auszuhärten und ist dank einem höheren Anteil Bitumen und Öl deutlich rutschiger als vorher. Besonders in den Übergangen zwischen altem und neuem Asphalt wurden die Autos häufig ausgehoben.

"Der neue Asphalt ist nicht so toll", moniert Romain Grosjean. "Kaum kommst du auf den alten, passt es ganz gut, aber der neue ist sehr rutschig und unvorhersehbar. Mir fehlt der letztjährige Asphalt!"

Ricciardo und die Schokolade

Hinzu kamen die wohl heißesten Temperaturen der bisherigen Saison mit einem Asphalt, der fast 60 Grad Celsius heiß wurde. Das machte vor allem den Soft-Reifen stark zu schaffen, die schon nach kurzer Zeit Graining bekamen. "Die Reifen waren schon nach einer Runde hinüber", meint Lewis Hamilton.

 

"Es fühlte sich ziemlich eklig an", beschreibt es Daniel Ricciardo und bezeichnet den Soft-Reifen als "gooey", also in etwa zähflüssig. "Wenn es heiß ist, dann fühlt es sich an, als ob eine klebrige Masse drauf ist. Es verschmilzt mit der Strecke und fühlt sich nicht so an, als würdest du vorankommen."

Er zieht einen besonderen Vergleich: "Es ist wie geschmolzene Schokolade auf der Strecke - könnte lecker sein. Wobei: Es ist ein bisschen heiß für Schokolade, oder?", lacht er.

Soft: Oft gewählt, aber nicht gebraucht?

Doch schmecken tut der weiche Reifen in Frankreich nur den wenigsten. Zwar haben sich die Teams vor dem Wochenende reichlich mit dem Soft eingedeckt, doch Medium und Hard könnten sich im Rennen als die bessere Wahl herausstellen. Weil aber insbesondere von den harten Reifen wieder eine spärliche Anzahl mitgenommen wurde, hielten sich die Erkenntnisse damit am Freitag in Grenzen.

 

"Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Mischung im Rennen zum Einsatz kommt", sagt Pirelli-Manager Mario Isola. "Denn die Wettervorhersage ist für alle drei Tage gleich: ziemlich heiß."

Und das sind schlechte Aussichten für den Soft. Laut Lewis Hamilton verträgt sich das schwere Auto auf dem Longrun überhaupt nicht mit dem weichen Reifen. "Ich denke, auf diesen Reifen werden wir es nicht weit schaffen." Das spricht dafür, dass vor allem die Topteams versuchen werden, Q2 auf Medium-Reifen zu überstehen, um nicht mit dem Soft fahren zu müssen.

Wahrscheinlich nur ein Stopp

"Zwischen den Mischungen liegt nicht viel. Das macht jeden Reifen schnell", sagt Carlos Sainz. Auch das spricht dafür, dass an der Spitze wohl eher der Medium-Reifen am Start genutzt werden wird. Laut Isola liegen rund 0,5 oder 0,6 Sekunden zwischen dem Soft und dem Medium - bei mehr als 0,6 Sekunden Vorsprung von Mercedes auf Ferrari zumindest für die Silberpfeile eine scheinbar sichere Wahl.

Im Rennen steht den Reifen dann eine besondere Herausforderung bevor, weil sie bei der Hitze lange halten müssen. "Ich hoffe, dass wir mehr Boxenstopps sehen werden", sagt Hamilton, nimmt sich diese Hoffnung aber selbst: "Diese Reifen sind so verdammt hart, dass wir am Ende dann wieder wohl nur einen Einstopper fahren werden."

 

Abgesehen von dem Soft sollten die Pneus lange halten, sodass man auch bei Pirelli an der Spitze mit nur einem Stopp rechnet - erst Medium, dann Hard. Denn Position auf der Strecke ist auch in Le Castellet wichtig, trotz der langen Geraden. Hinzu kommt, dass in der Boxengasse ein langsameres Tempolimit von 60 km/h gilt. "Niemand will 27 oder 28 Sekunden verlieren", weiß Hamilton.

"Ich erwarte daher kein allzu aufregendes Rennen, weil die Jungs versuchen werden, die Reifen so lang wie möglich am Leben zu halten", so der Brite weiter. Spannend dürfte aber sein, was mit dem neuen Asphalt passiert.

Weiterer Co-Autor: Scott Mitchell, Erwin Jäggi. Mit Bildmaterial von LAT.

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