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Wie "Grip-Recovery" eine zusätzliche Taktik im Formel-1-Qualifying schafft

Im Formel-1-Qualifying könnten in der Saison 2022 angefahrene Reifen einen Vorteil bringen - Die gebrauchten Pneus bieten manchmal mehr Grip

Das Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien war für die Formel-1-Teams eine Lehrstunde über die neuen Autos und Pneus. Die Rennställe stellten fest, dass sie mit bereits gebrauchten weichen Reifen oft bessere Rundenzeiten erzielen konnten. Dieser Trend könnte sich im Laufe der Saison 2022 fortsetzen.

Der Effekt führt aber nicht zu einem klaren Vorteil, denn letztlich war es Red-Bull-Pilot Sergio Perez, der sich auf neuen Reifen die Poleposition in Dschidda holte. Die Konkurrenz fuhr hingegen auf schon benutzten Reifen. Doch was macht die neuen Spezifikationen aus dem Hause Pirelli so besonders?

Laut Pirelli-Formel-1-Chef Mario Isola haben die neuen Pneus für die Saison 2022 die Eigenschaft, komfortableren Grip zu erzeugen, wenn sie bereits gebraucht waren - das ist das sogenannte "Grip-Recovery". Der Italiener erwartet, dass diese Eigenschaft der Reifen auch in Melbourne und auf anderen Strecken den Unterschied im Qualifying ausmachen kann.

Jede Strecke eine neue Herausforderung

Für die Teams ist das eine neue Herausforderung, denn sie müssen jetzt an jeder Strecke aufs Neue herausfinden, ob sie mit den gebrauchten weichen Reifen im Qualifying einen Vorteil haben. In der Vergangenheit war die einzige Strategie, auf neue Reifen zu setzen, wenn diese noch verfügbar waren. Das hat sich mit der neuen Spezifikation geändert.

"Im Qualifying haben wir einige unterschiedliche Situationen gesehen", sagt Isola über das Dschidda-Wochenende. "Einige Teams fuhren zwei Einführungsrunden auf dem weichen Reifen und einige Teams nutzten den weichen Reifen für einen zweiten Stint im Qualifying. In den vergangenen Jahren ist das nie passiert."

"Der Reifen kann den Grip wiederherstellen", so die Erklärung des Pirelli-Formel-1-Chefs. "Wenn der Reifen das nicht könnte, würde ihn kein Team ein zweites Mal benutzen. Es ist ein zusätzliches Element. Es ist noch zu früh, um zu sagen, wie leistungsfähig er sein könnte, denn wir haben unterschiedliche Strecken und unterschiedliche Eigenschaften."

Mehr Vertrauen durch optimalen Grip

Die gebrauchten Reifen haben den Fahrern in Saudi-Arabien laut Isola mehr Vertrauen ins Auto geschenkt, weshalb sie härter ans Limit herankamen. Ein nagelneuer Reifen könnte sogar "zu viel Grip" generieren, was sich negativ auf den Fahrstil eines Fahrers auswirken könnte. "Es ist schwierig, diese Autos zu fahren", so Isola. "Gerade auf Strecken, wo die Mauer direkt am Asphalt stehen."

"Ein gebrauchter Reifen verliert ein wenig an Grip, und das Gefühl des Fahrers wird besser", fasst er zusammen. "Er ist also etwas progressiver, und der Fahrer kann mehr ans Limit gehen. Wenn der Reifen keinen wirklichen Abbau, keinen echten thermischen Verschleiß aufweist, hat der Fahrer mehr Vertrauen."

"Vergangenes Jahr waren einige Fahrer in der Lage, mit dem Medium-Reifen schneller zu fahren als mit dem weichen Reifen, weil sie weniger Bewegung auf der Lauffläche spürten", erklärt der Pirelli-Formel-1-Chef. "In diesem Jahr gibt ihnen der weiche Reifen mehr Vertrauen ins Auto."

Perfektes Fenster mit neuen Reifen besser?

"Deshalb konnten einige Fahrer mit einem gebrauchten weichen Reifen bessere Rundenzeiten fahren als mit dem neuen weichen Reifen", erklärt Isola. "Aber wenn man das perfekte Fenster eines neuen weichen Reifens findet, wie Checo, ist die Rundenzeit da."

In Dschidda wurde der weiche Reifen im Rennen überhaupt nicht verwendet, da die Top 10 im Qualifying von der Regeländerung für die Saison 2022 profitierten, die besagt, dass sie nicht mehr auf den Reifen starten müssen, den sie in Q2 verwendet haben.

Für den Australien-GP hat Pirelli eine zusätzliche Stufe zwischen dem Medium und dem Soft geschaffen, und Isola glaubt, dass der Qualifikationsreifen am Start verwendet werden könnte, da er einen geschätzten Geschwindigkeitsvorteil von 1,2 Sekunden gegenüber dem Medium hat.

Mehr Optionen beim Start des Rennens

"Wenn der Reifen schnell ist, aber abbaut, und der Abbau ziemlich hoch ist, dann ist der Medium eine Option für den Start des Rennens", so Isola. Er sagt auch, dass die Fahrer in Dschidda in der Lage waren, ein wettbewerbsfähiges Rennen zu bestreiten, da harte Reifen in Form blieb, wenn sie einem Auto folgten.

"Sie hatten die Möglichkeit, sich gegenseitig zu folgen und zu überholen", erklärt Isola. "Und wenn sie die Position verloren haben, konnten sie wieder angreifen und den Vorteil des DRS nutzen. Das sind alles Strategien, wenn man einen Reifen hat, der einem das Vertrauen gibt, wieder ans Limit zu gehen."

Ein weiterer Vorteil: Die neuen Reifen sind widerstandsfähiger, weshalb ein Blockieren der Reifen nicht so schädlich gewesen sind wie noch im Vorjahr. "Im Vergleich zu den 13-Zoll-Reifen verursacht ein stehendes Rad viel weniger Schäden an der Lauffläche", sagt Isola. "Es ist wahrscheinlich eine Kombination aus der Konstruktion und der Steifigkeit des Autos.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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