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"Wilder Westen": Renault befürchtet Chaos nach Racing-Point-Protest

Renault ärgert sich über das Vorgehen von Racing Point - Teamchef Cyril Abiteboul befürchtet "chaotische" Zustände, wenn ab sofort jeder sofort Protest einlegt

Bei Renault ist man aktuell nicht gut auf Racing Point zu sprechen. Die ehemalige Force-India-Truppe hatte in Japan Protest gegen die Franzosen eingelegt - mit Erfolg. Die beiden Renault-Piloten wurden nachträglich disqualifiziert. In Enstone ist man in erster Linie darüber verärgert, dass sich Racing Point bei dem Protest nicht an einen ungeschriebenen Verhaltenskodex gehalten habe.

"Es bringt nichts, enttäuscht zu sein. Ich nehme nur zur Kenntnis, das das, was früher galt, jetzt nicht mehr gilt. Und das macht mir Sorgen", sagt Teamchef Cyril Abiteboul. Gemeint ist das Vorgehen von Racing Point. Denn normalerweise werden Situationen dieser Art über die FIA geregelt. Das Team hätte eine Anfrage stellen können, das fragliche Renault-System zu überprüfen.

"Stattdessen haben sie versucht, uns von einem Rennen ausschließen zu lassen", ärgert sich Abiteboul. "Das ist ein komplett anderer Prozess, weil die Rennkommissare nicht direkt der FIA unterstehen - aus verständlichen Gründen der Unabhängigkeit", erklärt Abiteboul. Bei Renault habe man vor dem Protest nicht einmal geahnt, dass es ein Problem mit dem System geben könnte.

Droht der Formel 1 ein Chaos?

Der Protest in Japan traf die Franzosen komplett unvorbereitet. "Weil die Regeln immer starrer und strukturierter werden, und es eine Vielzahl von Beschränkungen gibt, brauchen wir meiner Meinung nach einen Verhaltenskodex, der auch niedergeschrieben ist", fordert Abiteboul nun. Ob das tatsächlich passieren wird, könne er aber nicht sagen, da das Thema noch "ziemlich frisch" sei.

Er befürchtet, dass Racing Point andernfalls die Büchse der Pandora geöffnet haben könnte. "Wenn Spekulationen ausreichen, dann kann ich gegen jedes Team etwas vorbringen, um Zugriff auf ihr geistiges Eigentum zu bekommen, [...] und damit einen Vorteil zu haben. Und das Team leidet darunter, selbst wenn es legal ist. Meiner Meinung nach ist das gefährlich", warnt Abiteboul.

"Wir haben zwei Reglements [sportlich und technisch], und jetzt kommt noch ein drittes", erinnert er im Hinblick auf die kommende Budgetobergrenze. Er fürchtet, dass es ohne einen schriftlichen Verhaltenskodex häufiger zu ähnlichen Situationen kommen könnte, wenn ab sofort bei jedem Verdacht gegen ein anderes Teams sofort Protest eingelegt wird, ohne die FIA einzuschalten.

Abiteboul spricht von "Chaos" und Zuständen wie im "Wilden Westen", wenn das passiert. Seinen Unmut habe er auch persönlich gegenüber Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer vorgetragen. "Wir haben in der Strategiegruppe darüber gesprochen", verrät er. Das war noch vor der Entscheidung am vergangenen Mittwoch, Renault nachträglich vom Japan-GP auszuschließen.

"Kommt zurück": Villeneuve warnt Racing Point

Auch bei anderen Leuten im Paddock kommt das Vorgehen von Racing Point nicht gut an. Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve zeigt ebenfalls wenig Verständnis und erklärt: "Das System war schon eine lange Zeit da. Und wenn das Auto wieder und wieder für legal erklärt wird, dann sollte es nicht möglich sein, später zu sagen, dass es nicht dem sportlichen Reglement entspricht."

"Entweder ist es legal oder nicht - Ende der Geschichte", zuckt er die Schultern. "Alle Teams wussten seit einer langen Zeit, dass es das System gibt", ist er sich sicher. Das Vorgehen von Racing Point sei daher "billig" gewesen. "Ich denke, das werden sie zurückbekommen", kündigt er an und stellt klar: "Es gibt gewisse Dinge, die sollten Teams untereinander nicht machen."

Otmar Szafnauer erklärt währenddessen, wie es zum Protest gekommen ist. "Wir haben uns das nach Silverstone angesehen", berichtet er und erklärt: "Wir hatten selbst Probleme mit unserer Bremsbalance, was dazu führte, dass Checo [Sergio Perez] beim Re-start nach dem Safety-Car in Hülkenberg crashte. Daher haben wir geprüft, wie wir unser System etwas robuster machen können."

Man habe deshalb damit begonnen, sich die Systeme der Gegner anzuschauen. "Da haben wir bemerkt, dass Renault das System hat, das wir eigentlich wollten", sagt er und verrät: "Wir haben dann bei der FIA nachgefragt, ob wir es auch so machen können. Aber die FIA antwortete uns, dass das nicht geht." Bei Renault bekam man davon allerdings nie etwas mit.

Mit Bildmaterial von Sutton.

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