Williams: Alle Formel-1-Teams haben Probleme mit den Reifen
Williams' Technischer Direktor, Pat Symonds, glaubt, dass nicht nur sein Team in diesem Jahr Probleme hat, die Reifen richtig zu verstehen und zum arbeiten zu bringen.
Foto: : XPB Images
Als Beispiel für den Einfluss der Reifen nennt Symonds die riesigen Leistungsunterschiede bei Red Bull Racing in Kanada und Baku verglichen mit Österreich und Silverstone.
Da auch der Saisonverlauf von Williams bisher ein ständiges Auf und Ab war, glaubt er, dass die Reifen eine dominierende Rolle in der Formel 1 eingenommen haben und sehr viel davon abhängt, ob man sie richtig zum arbeiten bringt oder nicht.
„Wenn man sich die letzten paar Rennen anschaut, sieht man einige Dinge, die symptomatisch für diese Saison sind“, sagt er.
„In Kanada hatten wir ein großartiges Rennen, ebenso wie Force India, während Red Bull Racing ganz schön zu kämpfen hatte. Ferrari war nicht wirklich da, wo sie sein sollten.“
„In Aserbaidschan war es ähnlich. Wir hatten ein paar kleinere Probleme, aber im Großen und Ganzen waren wir okay, Mercedes war okay und Force India war okay. Red Bull Racing war nichf da, wo sie hätten sein sollen.“
„In Österreich hatten wir und Force India echte Probleme mit den Reifen – keiner brachte sie zum arbeiten. Red Bull Racing dagegen, die in Kanada bei kaltem Wetter, auf einer schnellen Strecke mit den Reifen zu kämpfen hatten, führten in Österreich sogar eine Zeit lang und konnten Mercedes angreifen – bei kaltem Wetter, auf einer schnellen Strecke und all dem.
„Es hängt alles von den Reifen ab. Wir erklären, was wir alles mit den Reifen machen, aber sie überraschen uns immer wieder, uns alle – Red Bull Racing, Ferrari, sogar Mercedes.“
Minimale Reifendrücke
Die in diesem Jahr viel diskutierten minimalen Reifendrücke seien nicht das Problem, erklärt Symonds.
„Das hat die Situation schwieriger gemacht, aber ich denke nicht, dass es damit zusammenhängt“, sagte er. „Es hängt vielmehr mit den Mischungen selbst zusammen. Die Tatsache, dass man bei den Reifendrücken keine Freiheit mehr hat, macht es nur noch etwas schwieriger.“
„Ich glaube nicht, dass die Teams die Reifen wirklich im Griff haben. Bei Mercedes gab es Zeiten, als sie diesen normalen Vorsprung von einer bis eineinhalb Sekunden nicht hatten. Und das war, weil die Reifen nicht richtig funktioniert haben.“
„Keiner von uns versteht sie so gut, wie wir das gerne hätten, also müssen wir alle Zeit darauf verwenden, die Reifen zu verstehen.“
Überraschung für Haas
Die Probleme haben nicht nur die Spitzenteams, Haas-Teamchef Günther Steiner gesteht, dass die Reifen auch für sein Team in diesem Jahr die bisher größte Herausforderung darstellen.
Auf die Frage, ob es die größte Überraschung des Jahres sei, dass man so viel daran arbeiten müsse, die Reifen vernünftig zum arbeiten zu bringen, sagte er: „Absolut. Ich kann aber nur für uns sprechen.“
„Ich schaue die anderen Teams an, die versuchten, verschiedene Dinge zu tun und ihr habt gesehen, was Force India getan hat. Es ist das Hauptziel – die Reifen zum arbeiten zu bringen und sich dann so aufs Rennen vorzubereiten, dass man weiß, was auf einen zukommt und die Reifen nicht körnen oder platzen.“
„Man versucht, so viel wie möglich vorzubereiten. Das ist im Moment die größte Herausforderung.“
Steiner sagte auch, dass Haas sich für 2017 vielleicht nach einem Reifenspezialisten umsehen müsse. Momentan hat das Team keinen.
„Wir sind ein kleines Team. Wir haben unsere Renningenieure und unsere Performance-Ingenieure, die sich darum kümmern. Wir haben keinen eigenen Spezialisten und das ist etwas, was wir für nächstes Jahr überlegen müssen, denn ich glaube nicht, dass es einfacher wird.“
„Es kommen ein paar Leute aus unterschiedlichen Gebieten, aber im Moment sind es nur unsere Leute, die versuchen zu verstehen, wie die Reifen arbeiten.“
Mit Informationen von Jonathan Noble
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