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Williams wieder ganz hinten: Hauptgegner ist Aston Martin

Ernüchterung bei Williams nach dem schwachen Qualifying zum Formel-1-Auftakt 2022 in Bahrain: Wo das Team jetzt steht, was die Baustellen und wer die Gegner sind

Eigentlich wollte sich Williams in der Formel-1-Saison 2022 im breiten Mittelfeld etablieren. Doch die Hoffnung auf eine Formsteigerung gegenüber dem Vorjahr wich im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain in Sachir (das Rennen im Formel-1-Liveticker verfolgen!) rasch Ernüchterung: Williams ist schwach und eher im Hinter- als im Mittelfeld zu finden.

Und im Gegensatz zu den bisherigen Hinterbänklern Alfa Romeo und Haas fallen die Fortschritte bei Williams deutlich kleiner aus. "Das ist enttäuschend", meint Williams' Performance-Leiter Dave Robson. "Man hat [bei Alfa Romeo und Haas] wohl schlicht gut gearbeitet, also Hut ab dafür." Und bei Haas helfe sicherlich auch Kevin Magnussen enorm weiter. Der Däne ist laut Robson "ein Upgrade" für das Team.

Während also sowohl Haas als auch Alfa Romeo in die Top 10 der Startaufstellung vorgedrungen sind, blieb Nicholas Latifi im Williams FW44 im Qualifying nur die rote Laterne. 1:33.634 Minuten, über 2,1 Sekunden hinter der Bestzeit, mehr als eine halbe Sekunde hinter P19. Alex Albon schaffte als 15. gerade so den Sprung in die zweite Einheit und sicherte sich am Ende immerhin P14.

Albon als Lichtblick für Williams in Bahrain

Albons Abschneiden sei ein Lichtblick für Williams in düsteren Zeiten, meint Robson: "Sein Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir sind zufrieden und auch ein bisschen überrascht, über Q1 hinausgekommen zu sein."

Überhaupt ist man bei Williams angetan vom früheren Red-Bull-Fahrer. Er sei "die Ruhe selbst" gewesen in der Qualifikation. "Er hat ein gutes Talent und hat viel gute Leistung aus dem Auto herausgeholt", sagt Robson. "Wahrscheinlich war er etwas besser als das Auto."

Albon aber sorge auch für Fragezeichen im Team: "Wir müssen noch herausfinden, was Alex genau braucht. Er scheint da ziemlich anders zu sein als die Fahrer, die wir zuletzt hatten." Sprich: Die Fahrweise von Albon unterscheidet sich vom Vorgehen bei George Russell, der Williams nach 2021 in Richtung Mercedes verlassen hat.

Porpoising? Kein Problem für Williams!

Doch das ist beim großen Gesamtbild nur eine Randnotiz, wie Robson einräumt. Er wisse aktuell gar nicht zu sagen, was die größten Schwierigkeiten seines Teams seien. "Ich wünschte, ich hätte alle Antworten, ganz ehrlich", so meint er.

Nur das sogenannte Porpoising schließt er als Stolperfalle für sein Team kategorisch aus: "Bei uns tritt am Ende der Geraden nicht viel Bouncing auf. Das ist kein großes Thema für uns. Wir können das Auto aber auch nicht tiefer einstellen, auch wenn wir damit schneller könnten. Denn wir sind schon am Limit, was die erlaubte Fahrwerkshöhe angeht."

Diese Art der Abstimmung habe aber ihren Preis: "Weil wir das Auto sehr tief fahren müssen, hat das einen Einfluss auf die Balance in den Kurven. Früher hätte man das Auto höher eingestellt und hinten weicher gemacht und hätte trotzdem ein schnelleres Auto gehabt. Das geht nicht mehr beim aktuellen Auto", erklärt Robson.

Der Williams FW44 sei "tief abgestimmt" und verfüge über eine steife Aufhängung, damit der Bodeneffekt den gewünschten Vorteil bringe. Einfach die Ideen aus der Vergangenheit zu kopieren, das sei damit hinfällig. Robson: "Man muss also andere Lösungen finden, mechanisch und aerodynamisch."

Reifenverständnis lässt zu wünschen übrig

Auch die Reifen könnten zur Williams-Misere beitragen. Laut Robson hat das Team die neuen Pirelli-Pneus nicht restlos im Griff, obwohl die erste Testwoche in Barcelona vielversprechend verlaufen war. Seit dem Test in Bahrain aber läuft nicht mehr viel bei Williams.

Robson verweist auf die unterschiedlichen Streckencharakteristiken: "Barcelona und Bahrain sind grundverschieden. Die Temperaturen sind der offensichtliche Faktor, aber auch die Fahrbahn-Oberfläche macht einen Unterschied für die Reifen."

"Am Auto an sich haben wir von Barcelona zu Bahrain nicht sehr viel verändert, abgesehen vom Set-up für Bahrain. Bei den Tests hatten wir dann Probleme. Und am Rennwochenende waren wir tatsächlich produktiver für die Abstimmung des Fahrzeugs und bei der Reifennutzung als in der Testwoche davor."

Drittes Freies Training bringt gute Erkenntnisse

Mit Albon habe man im dritten Freien Training zumindest kleine Fortschritte erzielt. Robson nennt es einen "kleinen Durchbruch bei der Reifennutzung" und meint: "Wir müssen aber noch viel lernen und abwarten, wie sich das Auto auf unterschiedlichen Strecken verhält, um [den Problemen] wirklich auf die Spur zu kommen."

Dass der Bahrain International Circuit dem FW44 schlicht nicht liegen könnte, das glaubt Robson nicht: "Das könnte zwar sein, aber im Moment hoffen wir, wir kriegen das Auto überall optimiert."

"Im Moment verstehen wir es nicht vollkommen und forschen noch, ob wir etwas nicht richtig machen, ob es bestimmte Kurventypen gibt, die dem Auto nicht schmecken. Das ist noch nicht wirklich offensichtlich."

Aston Martin als (einziger) Gegner

Klar sei indes: Auch andere Teams hätten Probleme, im Mittelfeld sei es "hoch und runter" gegangen seit der ersten Testwoche. "Wir sind also nicht das einzige Team [in dieser Situation]", so Robson. "Es scheint, als wäre Aston Martin im Moment unser nächster Gegner. Darauf konzentrieren wir uns."

Mit Albon hat man im ersten Qualifying in Bahrain wenigstens einen kleinen Erfolg erzielt und beide Aston Martin hinter sich gelassen. Mit Yuki Tsunoda im AlphaTauri und Daniel Ricciardo im McLaren stehen aber gleich zwei Fahrer deutlich weiter hinten als die jeweiligen Teamkollegen, was Albons 15. Platz in Q1 wieder etwas relativiert, wie Robson bestätigt: "Manche Fahrer haben es in einem eigentlich schnelleren Auto nicht auf den Punkt gebracht."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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