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"WM ist noch nicht vorbei": Silverstone Startschuss für Red-Bull-Aufholjagd?

Max Verstappen hat Red Bull in Silverstone den ersten Sieg in diesem Jahr beschert - Beginnt jetzt die Aufholjagd in der WM oder war es lediglich eine Eintagsfliege?

Mercedes wird in der Formel-1-Saison 2020 nicht alle Rennen gewinnen. Zumindest das ist nach dem zweiten Rennen in Silverstone klar. Nach vier Mercedes-Siegen zu Saisonbeginn sorgte Max Verstappen am Sonntag für den ersten Red-Bull-Triumph in diesem Jahr. Die große Frage lautet nun: War das nur ein Ausreißer oder der Beginn einer Aufholjagd?

"Wir haben immer gesagt, die WM ist für uns noch nicht vorbei", gibt sich Helmut Marko bei 'Sky' angriffslustig. Er erinnert: "Man vergisst, dass wir das erste Rennen in Österreich vom Speed her auch gewinnen hätten können. Vom letzten Sonntag [in Silverstone] rede ich gar nicht. Es läuft nicht ganz glücklich, aber wir sind froh, dass wir uns wieder aufgerappelt haben."

"Max ist bereits Zweiter in der WM. Die Richtung stimmt", zeigt er sich optimistisch. Mit seinem Sieg zog der Niederländer am Sonntag an Valtteri Bottas vorbei. WM-Leader Lewis Hamilton hat allerdings noch immer einen Vorsprung von 30 Zählern. Auch bei Mercedes geht man allerdings nicht davon aus, dass man die WM bereits im Sack hat.

"Es könnte viel interessanter werden, als viele Leute vor zwei Wochen befürchtet haben", sagt Toto Wolff. Der Mercedes-Teamchef antwortet auf die Frage, ob man jetzt einen echten WM-Kampf habe: "Ich denke, den haben wir." Er erinnert: "Alle haben gesagt, dass es für Mercedes ein Spaziergang wird." Das sei allerdings überhaupt nicht der Fall.

Wolff warnt: Lücke gar nicht so groß!

"Wenn man bedenkt, dass [Verstappen] zu Saisonbeginn einen Ausfall hatte, dann ist die Lücke gar nicht so groß", warnt Wolff, der erklärt: "Ausfälle können den Punktestand schnell kippen lassen." Tatsächlich könnte Verstappen bei einem Hamilton-Ausfall im kommenden Rennen im Optimalfall bis auf vier Zähler an den Weltmeister herankommen.

"Wir haben immer noch Probleme, ganz klar, im Chassis. Aber wir kommen näher", glaubt Marko, der im Hinblick auf das anstehende Rennen in Barcelona erklärt: "Wir freuen uns schon. 34 Grad angeblich. Dann kommen zwei italienische Rennen, Anfang September. Da sollte die Temperatur auch hoch sein. Das ist natürlich ein Pluspunkt."

Denn im zweiten Silverstone-Rennen waren es vor allem die Temperaturen, die Mercedes am Sonntag einbremsten. "Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass heißere Bedingungen unserem Auto nicht liegen", erinnert Wolff und ergänzt: "Wir haben vielleicht das schnellste Paket, aber das schnellste Paket hat auch den meisten Abtrieb."

"Und durch den meisten Abtrieb nimmt man auch die Reifen am härtesten ran", erklärt er. Daran müsse man arbeiten, doch bis zum kommenden Rennen in Barcelona bleibe nicht viel Zeit. Klar ist aber auch, dass in Silverstone am Wochenende außergewöhnliche Umstände herrschten. "Die Reifen waren für die Strecke eigentlich etwas zu weich", erklärt Verstappen.

Während Pirelli am ersten Wochenende die Mischungen C1 bis C3 angeboten hatte, ging man am zweiten Silverstone-Wochenende eine Stufe weicher. Ein Sonderfall. "Es ist schade, dass wir das nicht auch auf anderen Strecken haben, denn normalerweise kommen wir mit nur einem Stopp durch, weil die Reifen ziemlich robust sind", erklärt Verstappen.

Lücke auf härteren Reifen wieder größer?

Er würde sich auch für die weiteren Rennen weichere Pneus wünschen. "Dadurch entstehen mehr Probleme für Mercedes", glaubt er und ergänzt: "Ihre Reifen werfen Blasen und kommen in Schwierigkeiten. Bei uns war das [am Sonntag] nicht der Fall. Wir haben ziemlich gut auf die Reifen geachtet." Doch in Barcelona kommen wieder die härteren Reifen zum Einsatz.

"Wir haben [beim ersten Rennen in Silverstone] gesehen, dass wir auf den härteren Reifen noch immer etwas weg sind", erinnert Verstappen und erklärt daher im Hinblick auf Barcelona: "Daher erwarte ich dort keine Wunder." Generell sei Mercedes noch immer schneller. "Ich denke, es wird sehr schwer werden, die Lücke komplett zu schließen", so Verstappen.

"Wir werden wahrscheinlich ähnliche Probleme wie hier haben", glaubt Lewis Hamilton trotzdem. Entscheidend seien die hohen Temperaturen. "Vielleicht wird es nicht ganz so schlimm [wie am Sonntag], aber es wird trotzdem eine Herausforderung", ist sich der WM-Spitzenreiter sicher. Bei Red Bull möchte man allerdings nicht nur von der Hitze abhängig sein.

"Wir wollen generell, bei allen Temperaturverhältnissen, schnell sein", stellt Marko klar und ergänzt: "Wir arbeiten intensiv daran, herauszufinden, warum das Auto sehr, sehr launisch ist." Vor allem zwischen Qualifying und Rennen herrscht beim RB16 aktuell eine große Diskrepanz. "Unsere größte Schwäche ist das Qualifying", weiß auch Marko.

"Es ist eindeutig, dass sie [den Motor] im Qualifying etwas mehr aufdrehen können als wir. Das sieht jeder. Daran müssen wir arbeiten", so Verstappen im Hinblick auf Mercedes. "Honda steht nicht still, aber das tun die anderen auch nicht", erinnert der Niederländer. Das mache es schwer, die Lücke zu Mercedes zu schließen.

Den RB16 noch immer nicht ganz verstanden ...

"Ich denke, Mercedes ist [in Silverstone] unter seinen Möglichkeiten geblieben, wenn man es mit den vergangenen Events vergleicht", gibt sich auch Christian Horner skeptisch. "Ich vermute, es werden noch ein paar Rennen vergehen, bevor wir ein klares Bild haben", so der Teamchef, für den es "schwer zu sagen" ist, ob man Mercedes im Laufe des Jahres noch einholen werde.

"Für uns ist es sehr wichtig, dass wir verstehen, warum [das Auto] so gut performt hat", sagt er im Hinblick auf den Sieg in Silverstone. Kurven, in denen man am Samstag noch Schwierigkeiten gehabt habe, seien im Rennen "gar kein Problem" gewesen. Horner erklärt: "Es war etwas weniger Wind, die Temperaturen waren ähnlich wie an den Vortagen und am vergangenen Wochenende."

"Die Reifendrücke waren etwas [höher], weil Pirelli am vergangenen Wochenende Probleme hatte", erinnert er. Auch hier wird Pirelli in Spanien wieder einen Schritt in die andere Richtung machen. "Es ist wichtig, dass wir diese Daten analysieren und es verstehen, denn an den Samstag bleiben wir defintiv unter unseren Möglichkeiten", so Horner.

Hier sei in diesem Jahr eindeutig ein "Muster" erkennbar. Während man im Qualifying am Samstag beispielsweise noch hinter Nico Hülkenberg im Racing Point landete, hatte Verstappen im Ziel 55 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen. "Wir müssen noch eine Menge verstehen, aber es ist wirklich ermutigend, diese Performance zu haben", so Horner.

Barcelona könnte zumindest einen Anhaltspunkt dafür liefern, ob der Sieg in Silverstone nur ein Ausreißer oder vielleicht doch etwas mehr war ...

Weiterer Co-Autor: Luke Smith, Adam Cooper. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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