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Wundertüte Haas: Magnussen brilliert und zertrümmert Mikro

Kevin Magnussen katapultiert Haas plötzlich wieder an die spitze des Mittelfelds, fällt aber wegen Getriebestrafe zurück - Romain Grosjean mit Q2-Aus nicht traurig

Das unberechenbare Haas-Team zeigte sich im Qualifying zum Großen Preis von Österreich 2019 wieder von seiner besseren Seite: Kevin Magnussen bewerkstelligte mit dem VF-19 in Q3 die fünftbeste Zeit. Wo die herkam? Das wusste nicht einmal der Däne selbst. Gerechnet hatte damit jedenfalls kaum einer.

Die Freude über die gelungene Runde musste irgendwo hin. Von einem dänischen Reporter nach dem Qualifying gefragt, wusste Magnussen nicht wirklich zu antworten. Doch er stand noch so unter Strom, dass er vor Begeisterung mit der Faust auf das Mikrofon eindrosch. Mehr als "F*ck yeah" brachte er bei der Gelegenheit auch nicht raus.

Es dauerte etwas, bis er sich gefangen hatte. "Gute Frage [wo das herkam]. Es ist einfach im letzten Anlauf zusammengekommen." Magnussen hatte sich zuvor mit den Plätzen 15 und zehn sowohl in Q1 als auch Q2 so gerade eben in die nächste Session gerettet.

Wunderheilung durch mehr Frontflügel?

"Wir haben für Q3 den Abrieb auf der Vorderachse erhöht", erklärt der 26-Jährige die Änderungen, die zu seiner Topzeit geführt haben. "Der Grip war da, das habe ich nicht wirklich erwartet." Nur noch ein kleines bisschen Untersteuern in schnellen Kurven sei in Q3 übrig geblieben. Haas hatte nach einem missglückten Experiment mit einem Low-Downforce-Set-up wieder auf viel Abtrieb zurückgerüstet.

Auch bewerkstelligte er das kleine Kabinettsstück ohne Windschatten. "Nur im dritten Sektor bin ich aufgelaufen, aber da will man es nicht", sagt er. "Mit dem steileren Frontflügel ist das Auto einfach zum Leben erwacht und die Reifen schienen plötzlich mehr Grip zu haben."

Das galt allerdings nur für die schnelleren Kurven im zweiten Teil der Strecke. "In Sektor 1 hat es sich nicht viel besser angefühlt, in Sektor 2 war es ein bisschen besser. Aber Sektor 3 - mein lieber Mann! Als ich in Kurve 6 eingelenkt habe, konnte ich den Grip richtig fühlen. Deshalb habe ich in Kurve 7 etwas mehr versucht und wieder war der Grip da."

Kevin Magnussen

Warum das Auto mal funktioniert und mal nicht, versteht bei Haas derzeit keiner

Foto: LAT

"In den letzten beiden Kurven bin ich dann einfach volles Risiko gegangen und das Fahrzeug hat auf der Strecke geklebt. Nach dem ersten Sektor habe ich kurz auf meinen Vorsprung geguckt und es sah nicht besser aus. Ich hatte die Runde schon abgehakt und dann kam plötzlich der Grip im zweiten Sektor."

Leider hat es nur nicht sonderlich viel gebracht: Im dritten Freien Training ging bei Magnussen das Getriebe zu Bruch. Der Tausch bedeutet fünf Strafplätze. So wurde es Startplatz zehn, gleichzeitig muss er auch mit den gebrauchten weichen Reifen aus Q2 ran.

"Das nervt natürlich richtig und ist sehr enttäuschend", kommentiert er die Rückversetzung. "Man muss es einfach akzeptieren und den bestmöglichen Job machen. Man verliert fünf Plätze, aber man kann noch immer um etwas kämpfen. Denn nach wie vor gilt: Je besser man sich qualifiziert, umso weiter vorne startet man. Wir starten in den Punkten und auf den falschen Reifen, aber das ist mit jetzt auch Latte."

Steiner versteht die Welt nicht mehr

Günther Steiner freut sich zwar ebenfalls über die Runde, alles in allem sind die Fragezeichen für den Haas-Teamchef durch diese Runde aber nur noch größer geworden. Gegenüber 'Sky' sagt er: "Da geht etwas Seltsames vor sich. Es kann nicht sein, dass wir an dem einen Tag clever genug sind, es hinzubekommen und am nächsten Tag nicht mehr. Es ist ein Auf und Ab."

Auch der Südtiroler weiß nicht genau, was letztlich den Ausschlag gegeben hat. "Ich denke, das war eine Kombination verschiedener Dinge. Es lag heute erst einmal auch an Kevin, der eine fantastische Runde zur richtigen Zeit hingelegt hat. Er hat plötzlich Grip gefunden und dann hat er alles gegeben."

"Wenn das Vertrauen in den Reifen da ist, dann ist das Auto sehr schnell und man kann gute Zeiten damit erreichen. Aber bei diesem Auto weiß man nie, ob es den Grip hat oder nicht, weil man nie weiß, ob man im Fenster ist oder nicht."

 

Grosjean froh, nicht auf Soft gehen zu müssen

Magnussens Teamkollege Romain Grosjean hingegen verpasste das Q3 knapp. Am Ende von Q2 fehlten 24 Tausendstelsekunden auf den Teamkollegen. Zwar startet er nun nur einen Platz hinter ihm, hat dafür aber freie Reifenwahl.

Ob das sogar ein Segen ist? "Vielleicht nicht so sehr wie in Singapur vergangenes Jahr", entgegnet der Doppelstaatsbürger. "Aber ja, es ist nicht so schlecht. Ich wollte ins Q3 kommen, weil wir da lange nicht gewesen sind. Aber es ist okay so. Der Soft geht schnell ein, deshalb bin ich froh, ihn nicht fahren zu müssen. Ich bin froh, freie Reifenwahl für das Rennen zu haben."

Erstaunlicherweise ist er von Magnussens Q3-Runde gar nicht so beeindruckt: "Ich habe auf meiner Q2-Runde drei Zehntel in Kurve 3 verloren. Die Runde war von dieser einen Kurve abgesehen richtig gut. Und in Q3 war die Strecke ja noch schneller. Ich bin in nur zwei Abschnitten langsamer gewesen. Einer davon ist Kurve 3, wo ich viel Untersteuern hatte. Der andere sind die Kurven 6 und 7, wo die Strecke deutlich schneller geworden ist."

Es war kein optimaler Versuch für den 33-jährigen in Q2: In der letzten Kurve zerstörte er sich den Frontflügel, der daraufhin getauscht werden musste. "Mein Fehler - ich habe alles gegeben", kommentiert er die Szene lakonisch.

Mit Bildmaterial von LAT.

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