Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland
Feature

70. Geburtstag des Liechtensteiners Rikky von Opel – Mönch und Rennfahrer

Der Spross der Gründerfamilie der Firma Opel wurde am 14. Oktober 1947 in New York geboren. Heute lebt er zurückgezogen in einem buddhistischen Kloster irgendwo in Thailand.

Rikky von Opel, Ensign N173

Rikky von Opel, Ensign N173

LAT Images

In der Abgeschiedenheit eines buddhistischen Klosters irgendwo in Thailand, fern ab aller irdischen Einflüsse, verbrachte der Liechtensteiner Rikky von Opel vergangene Woche seinen 70. Geburtstag.

Frederick "Rikky“ von Opel, der Nachfahre des Gründers des gleichnamigen deutschen Automobilherstellers und der bislang einzige Pilot mit liechtensteinischer Nationalität, der einen Grand Prix bestritten hat, widmet sich nun voll und ganz seinem Leben als Mönch. 

Gemäss dem buddhistischen Konzept des Nirwana, bei dem der Mensch komplett mit seiner Vergangenheit bricht, um nur durch Meditation frei von jeglichem menschlichen Verlangen zu werden, hat von Opel nach einem turbulenten Leben als Rennfahrer in Thailand die Ruhe und Abgeschiedenheit eines Klosters gesucht.

Rikky von Opel, Ensign N174
Rikky von Opel, Ensign N174

Photo by: LAT Images

Sein einziger Kontakt mit dem weltlichen Leben besteht aus einem Postfach, dessen Adresse nur noch wenige seiner Bekannten kennen.

Der Sohn von Fritz von Opel und Urenkel von Adam Opel, der im 19. Jahrhundert die Firma Opel gegründet hatte, startete seine Rennfahrerkarriere zunächst unter dem Pseudonym "Antonio Branco“, um sich von seiner berühmten Familie abzugrenzen und durch seine eigenen Leistungen überzeugen zu können. Nach einem Jahr in der Formel Ford wechselte er ab 1972 für zwei Jahre in die Formel 3.

 

Er gewann den Titel in der britischen Lombard North Formel 3 Serie für Ensign Racing und wagte mitten in der Saison 1973 mit dem von Mo Nunn gegründeten Team den Schritt in die Formel 1 – für die Briten sollte das der Beginn eines neun Jahre dauernden Abenteuers sein.

Insgesamt trat "Rikky“ in der Folge bei 14 Grand Prix für Ensign und Brabham an, wobei er es zwischen dem GP von Frankreich in Paul Ricard in der Saison 1973 und dem Rennen in Dijon im folgenden Jahr zehn Mal schaffte, sich zu qualifizieren. Als beste Resultate stehen dabei zwei neunte Plätze bei den Rennen in Schweden und Holland 1974 zu Buche, ehe er nach einem Ausfall beim Grand Prix von Frankreich zwei Wochen später seine Zeit in der Formel 1 bereits wieder vorbei war.

Rikky von Opel, Ensign N174
Rikky von Opel, Ensign N174

Photo by: LAT Images

Bei seinem ersten Einsatz im Ensign N173 beim Grand Prix von Frankreich 1973 stellte er sein Auto auf den 25. Startplatz, beendete das Rennen allerdings auf Rang 15, drei Runden hinter dem Sieger Ronnie Peterson. Beim darauffolgenden Rennen in Silverstone konnte er zwar von Position 21 aus ins Rennen gehen, erreichte das Ziel allerdings wiederum als Letzter – auf Rang 13 mit sechs Runden Rückstand auf Peter Revson im McLaren-Ford.

Beim Qualifying zum Grossen Preis von Holland in Zandvoort gab es danach zumindest einen kleinen Lichtblick für die Partnerschaft Ensign-von Opel. Er fuhr die vierzehntbeste Zeit und qualifizierte sich damit noch vor den beiden Weltmeistern Emerson Fittipaldi und Graham Hill! Allerdings musste Teamchef Mo Nunn am Sonntagmorgen aufgrund von Rissen im Fahrgestell das Auto zurückziehen – was zur Folge hatte, dass von Opel auch für den nur eine Woche später stattfindenden Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring Forfait geben musste. 

 

Nicht weniger problematisch verliefen die Rennen in Österreich und Italien, die letzten beiden auf europäischem Boden. Während der Liechtensteiner auf dem Österreichring von einer gebrochenen Benzinleitung gestoppt wurde, war es in Monza ein überhitzter Motor, der ihn zur Aufgabe zwang.

Doch beim Saisonabschluss in Nordamerika sollte es noch schlimmer kommen: Sowohl beim kanadischen Grand Prix in Mosport als auch zwei Wochen später beim GP der USA stellte Rikky seinen Ensign N173 auf den letzten Startplatz. In Kanada erreichte er zwar immerhin das Ziel, allerdings mit zwölf Runden Rückstand auf den Sieger Peter Revson, so dass er nicht klassiert wurde; beim Saisonfinale in Watkins Glen stoppte ihn bereits in der ersten Runde ein gebrochenes Gaspedal. 

Rikky von Opel, Brabham BT44
Rikky von Opel, Brabham BT44

Photo by: LAT Images

Trotz der fehlenden Punkte in der abgelaufenen Saison und den ähnlich schlechten Voraussetzungen für das anstehende Jahr, entschied sich Rikky von Opel, 1974 noch einmal für Ensign an den Start zu gehen. Die Entscheidung sollte sich bald als Fehler herausstellen: Der N174, mit dem er in Buenos Aires zum ersten Mal ausrückte, war noch schlechter als der Vorgänger, so dass das Team nach dem Qualifying entschied, das Auto aufgrund von Handling-Problemen zurückzuziehen: Rikky hatte als Letzter einen Rückstand von mehr als sieben Sekunden auf Polesetter Ronnie Peterson und knapp eineinhalb Sekunden auf den Vorletzten, den Briten Guy Edwards.

Der Pilot aus Liechtenstein verzichtete danach auf die Rennen in Brasilien und Südafrika und trennte sich von der englischen Truppe, um ab dem GP von Spanien im Team Motor Racing Development von Bernie Ecclestone den Brabham BT44-Cosworth von Richard Robats zu übernehmen.

Obwohl das Auto deutlich besser war als der Ensign, den er zuletzt bewegt hatte, bekundetet von Opel Mühe, mit den Leistungen seines Teamkollegen Carlos Reutemann, der damit immerhin das Rennen in Kyalami gewinnen konnte, mithalten zu können. Er trat bei den Rennen in Jarama, Nivelles, Monaco, Aderstorp, Zandvoort und schliesslich Dijon-Prenois an.

 

In Spanien qualifizierte er sich für Startplatz 24, musste allerdings im Rennen wegen eines Öllecks aufgeben. In Belgien startete er aus der 22. Position, diesmal war es ein Motorschaden, der ihn stoppte. Der legendäre Grand Prix in Monaco bildete dann den Tiefpunkt der Saison – von Opel war der einzige Pilot, der die Qualifikation nicht schaffte....

Bei den Rennen in Schweden und Holland erreichte die Kombination Frederick von Opel / Brabham BT44-Cosworth zwei akzeptable neunte Ränge, nachdem man vom 20., beziehungsweise 23. Startplatz aus ins Rennen gegangen war. 

Doch die erneute Nichtqualifikation beim GP von Frankreich war Grund genug für das Team, den Vertrag mit dem Liechtensteiner aufzulösen und ihn ab dem Rennen in Silverstone durch den Brasilianer Carlos Pace zu ersetzen. Dieser war ironischerweise in Dijon beim Qualifying in einem von Goldie Hexagon Racing eingesetzten Brabham einen Rang hinter von Opel gelandet... 

Rikky von Opel, Ensign N173
Rikky von Opel, Ensign N173

Photo by: LAT Images

Am 6. Juli 1974, dem Vorbend des Grand Prix von Frankreich, endete die kurze Motorsport-Karriere von Rikky von Opel und damit auch der bislang letzte Auftritt eines Piloten aus dem Fürstentum Liechtenstein in der Formel 1. Von Opel zog sich komplett aus der Öffentlichkeit zurück und kehrte dem weltlichen Leben den Rücken, um sich hinter den Mauern eines buddhistischen Klosters ganz der Meditation und dem Gebet widmen zu können...

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel "Der Typ hat's drauf": Wie gut stehen Robert Kubicas Chancen?
Nächster Artikel Von Liberty nicht erwünscht: Ecclestone übersiedelt in die Schweiz

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland