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Analyse

Zweites Williams-Cockpit: Ocon, Kubica oder doch Sirotkin?

Esteban Ocons Chancen auf das Williams-Cockpit steigen, aber auch Robert Kubica schnürt gerade ein Sponsorenpaket - Claire Williams möchte keine Paydriver mehr

Esteban Ocon, Racing Point Force India F1 Team

Foto: : Manuel Goria / Motorsport Images

George Russell steht bereits als Williams-Fahrer für die Formel-1-Saison 2019 fest. Wer sein Teamkollege wird, ist noch offen. Laut Informationen von 'Motorsport.com' stehen auf der "Shortlist" von Teamchefin Claire Williams drei Namen. Jene von Esteban Ocon, Robert Kubica und Sergei Sirotkin.

Kubicas Chancen auf ein Grand-Prix-Comeback schienen schon abgeschrieben, doch zwischen Suzuka und Austin kam wieder Bewegung in seine Situation. In Polen überschlagen sich Medienberichte, wonach der polnische Tankstellenbetreiber PKN Orlen zehn Millionen US-Dollar aufgestellt hat, um Kubicas Formel-1-Rückkehr zu unterstützen.

PKN Orlen bestätigt offiziell, dass ein Treffen zwischen Kubica und Firmenpräsident Daniel Obajtek stattgefunden hat, möchte sich darüber hinaus aber nicht äußern: "Es ist zu früh." Und Kubica selbst reagiert derzeit nicht auf unsere Bitte um ein Hintergrundgespräch über seine Zukunft. 

Seine letzte verbliebene Chance auf ein Stammcockpit ist Williams. Claire Williams macht ihm Hoffnung, wenn sie sagt: "Robert steht absolut auf unserer Liste. Er hat dieses Jahr fantastische Arbeit für das Team geleistet und wäre ein fantastischer Teamkollege für George."

"Wenn sie das sagt, wird es schon stimmen", lächelt Kubica im Interview mit 'Sky Sports F1', macht aber Druck: "Die Zeit tickt. Ich will nicht so lange warten wie vergangenes Jahr. Hoffentlich fällt die Entscheidung früher. Natürlich will ich in der Startaufstellung sein. Aber ich kann nicht wieder bis Dezember warten." Sirotkin wurde erst Mitte Januar offiziell für die Saison 2018 bestätigt.

"Wir wollen unsere Entscheidung nicht überstürzen. Wir sind noch nicht bereit ", macht Williams Kubica wenig Hoffnung auf eine rasche Entscheidung. Hintergrund: Das Team verhandelt mit neuen Sponsoren. Sollten diese Verhandlungen zu einem Abschluss geführt werden, kann man beim zweiten Fahrer frei nach Talent entscheiden. Scheitern die Verhandlungen, spricht vieles für einen Paydriver.

Robert Kubica, Williams Racing

Robert Kubica, Williams Racing

Foto: Glenn Dunbar / LAT Images

Kubica: "Ich ziehe auch andere Möglichkeiten in Betracht, denn ich werde nicht zulassen, dass mir im Dezember abgesagt wird und ich dann blöd dastehe. Ich will Formel-1-Rennen fahren, das hat Priorität. Wenn nicht, werde ich wahrscheinlich auch im Paddock sein." Zum Beispiel als dritter Fahrer bei Force India. "Oder eine andere Rennserie fahren", sagt er. "Jedenfalls will ich in den nächsten Wochen Klarheit haben."

Doch so spektakulär ein Kubica-Comeback auch wäre: Es verdichten sich die Anzeichen, dass Esteban Ocon 2019 für Williams fahren könnte. Mit Russell hat man einen Fahrer für mehrere Jahre gebunden, sodass eine gewisse Kontinuität gegeben ist. Ocon könnte 2020 zu Mercedes abberufen werden. Das wäre wegen Russell inzwischen kein Stolperstein mehr.

"Mit jemandem von Estebans Talent würden wir auch einen Einjahresvertrag machen", bestätigt Claire Williams. Ocon sagt: "Ich möchte nicht in Details gehen. Ich glaube, es wurde nicht offiziell bekannt gegeben, aber George hat für mehrere Jahre unterschrieben. Das war für mich kein Thema."

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Denn: "Ich habe gute Möglichkeiten für 2020. Das bedeutet ab 2020 hoffentlich tolle, tolle Zukunftschance für mich", deutet er die Variante an, Valtteri Bottas bei Mercedes abzulösen. "Daher war es nicht meine Absicht, einen mehrjährigen Vertrag zu unterschreiben. Mit niemandem." Das hätte er nämlich auch bei Toro Rosso haben können. Damit wäre aber die Mercedes-Zukunft tot gewesen.

Dass Williams derzeit das schlechteste Team der Formel 1 ist, wäre für Ocon kein Dealbreaker: "Das Jahr, das Williams hatte, entspricht nicht dem, wo sie hingehören. Im Vorjahr erinnere ich mich daran, dass sie oft mit uns gekämpft haben, besonders in der ersten Saisonhälfte. Sie waren schnell und konkurrenzfähig. Ich glaube nicht, dass sie lange so weit hinten sein werden."

Zumal in Grove ein Umdenken einzusetzen scheint. Nachdem man mit zwei finanziell stark subventionierten Fahrern 2018 die schlechteste Saison in der Teamgeschichte hingelegt hat, ist die Einsicht eingekehrt, dass man mit sportlich hoffnungsvollen Talenten womöglich besser fahren würde.

So weit, die Verpflichtung von zwei Paydrivern als Fehler zu bezeichnen, würde Claire Williams aber nicht gehen: "Das wäre falsch. Wir haben Entscheidungen nach bestimmten Kriterien getroffen, und das hat zu bestimmten Situationen geführt." Aber: "Jetzt wollen wir einen etwas anderen Weg einschlagen."

"Wir haben in den vergangenen sechs Monaten hart daran gearbeitet, unser Budget für 2019 so aufzustellen, dass wir unsere Fahrerentscheidung rein nach Talent treffen können. Denn da muss dieses Team wieder hin", sagt sie, schränkt aber ein: "Noch haben wir diese Flexibilität nicht. Wir arbeiten aber dran, das ist unser Plan. Zumindest langfristig."

2019 könnte in dieser Hinsicht ein Übergangsjahr werden. Williams muss finanziell mehrere Rückschläge verkraften. Erstens den Abgang von Investor Lawrence Stroll, der mindestens 20 Millionen kostet. Dann das Ende des Vertrags mit Hauptsponsor Martini, ebenfalls ein zweistelliger Millionenbetrag. Und zu guter Letzt noch den Absturz auf den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM.

Gut möglich, dass man es sich unterm Strich nicht leisten kann, Wunschkandidat Ocon zu verpflichten. Der würde nämlich bestenfalls vergünstigte Mercedes-Motoren mitbringen. Da wären die zehn Millionen von Kubica oder gar die gemutmaßten zwölf von Sirotkin attraktiver. Letzterer ist daher optimistisch, was seine Chancen auf eine Vertragsverlängerung angeht.

"Ich vertraue dem Team so weit, dass ich nicht jede Minute frage, wie es steht. Ich weiß nichts Konkretes. Aber ich bin recht selbstbewusst", sagt Sirotkin und macht Eigenwerbung: "Ich finde, ich hatte ein paar wirklich starke Rennen dabei. Ich bin zufrieden damit, wie wir als Team und ich als Fahrer gearbeitet haben." Gleichzeitig räumt er ein: "Williams ist meine einzige Option."

Zwischendurch war mit Artjom Markelow übrigens ein weiterer Russe ein ernsthafter Kandidat auf ein Williams-Cockpit. Markelows Chancen haben sich jedoch mit Bekanntwerden einer Korruptionsaffäre rund um seinen Vater zerschlagen. Die Schlagzeilen in Russland haben seine Formel-1-Karriere vermutlich effektiv beendet. 

 

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