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"Das schmeckt eklig": So hat Sophia Flörsch den Horrorunfall in Macao erlebt

Sophia Flörsch schildert einen Monat nach ihrem Horrorunfall in Macao erstmals, wie sie die schrecklichen Momente erlebte und wieso sie nicht um ihr Leben bangte

Crash: Sophia Flörsch, Van Amersfoort Racing

Crash: Sophia Flörsch, Van Amersfoort Racing

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Die vor einem Monat in Macao schwer verunglückte Formel-3-Pilotin Sophia Flörsch will wieder auf ihrem Schicksalskurs fahren. Die Lust auf Motorsport sei "ungebrochen", sagt die 18-Jährige, die sich beim Crash einen Halswirbelbruch zugezogen hatte, gegenüber der 'dpa'. "Ich will auch wieder nach Macao zurück, wenn die Chance besteht und es nächstes Jahr stattfindet."

Sie habe kein Problem damit, das spektakuläre Unfallvideo, das zeigt, wie ihr Bolide durch die Luft geschleudert wird und gegen einen Fotografen-Hochstand prallt, anzusehen. Sie schaue es sich "schon noch jeden dritten Tag an, weil ich selber nicht wirklich glauben kann, dass ich das da bin", sagt Flörsch. "Es ist ein super schreckliches Video und ein super schrecklicher Unfall. Selbst wenn ich das Video anschaue, würde ich denken: Puh, ob der da drin noch lebt? Zu wissen, dass ich drei Wochen danach fast alles wieder machen kann und nur noch leichte Schmerzen habe, ist verrückt."

Wie sie den Unfall erlebt habe? "Ich weiß noch, wie Safety-Car-Restart war, wie ich hinter Daruvala die Gerade runtergefahren bin, sehr guten Windschatten hatte, rausgezuckt habe zum Überholen und er auf einmal verzögert hat", schildert sie den folgenschweren Zwischenfall. "Ich habe meinen linken Reifen verloren, und ab da bremst man nur noch als Fahrer. Ich hatte aber keine Kontrolle mehr über das Auto wegen der Reifen."

Warum Flörsch nicht um ihr Leben fürchtete

Nach dem ersten Anprall in die Mauer auf der rechten Seite "löst du die Hände wegen der Kräfte vom Lenkrad und wartest eigentlich nur noch auf die Wand. Das Fliegen hat sich im Auto anders angefühlt, und dann weiß ich nur noch, wie ich auf dem Zaun oder auf den Reifenstapeln lag und mir den Feuerlöscher aus dem Gesicht gemacht habe, weil er angegangen ist."

Da der Feuerlöscher losgegangen sei, sei ihr erster Gedanke gewesen: "Oh Gott, meine Augen brennen, und es schmeckt echt eklig, was ich da im Mund habe." Als dann die Streckenposten und der Arzt kamen, habe sie den Schmerz erst so richtig gespürt. "Mit dem Adrenalin war das noch gedämpft", sagt sie. "Nachdem ich meine Hände zum Abwischen des Feuerlöschers benutzt habe, wusste ich, dass ich meine Hände bewegen kann. Meine Schienbeine waren oben am Cockpit aufgeschürft, ich konnte sie aber auch bewegen. Nur der Nacken und der obere Rücken haben weh getan."

Angst um ihr Leben habe sie "nicht wirklich" gehabt, "weil ich wusste, ich kann alles bewegen. Dass es wirklich so knapp war bei mir, dass ich nicht mehr alles bewegen kann, wusste ich erst nach der Operation, als auch das Schmerzmittel abgesetzt wurde." Sie habe zwar nie wirklich Angst gehabt, konnte aber den "Schmerz nicht richtig einschätzen. Da die ganzen Doktoren alle nur Chinesisch gesprochen haben, konnte ich auch nichts verstehen."

Oma als Schutzengel

Die Verarbeitung des Unfalls habe ein paar Tage gebraucht, "weil ich komplett unter Schmerzmitteln stand. Ich habe Morphium bekommen, hatte eine Pumpe, auf der ich nachdrücken konnte, wenn ich wieder Schmerzen hatte und deswegen kann Papa ein paar lustige Geschichten erzählen. Ich war einfach komplett weg."

Dass die Angelegenheit so glimpflich ausging und sie nach rund einer Woche die Heimreise antreten konnte, hat auch mit der hervorragenden Arbeit der Ärzte zu tun. "Die Ärzte haben gesagt, ich hatte eine Million Schutzengel, aber trotzdem sind sie guter Dinge, dass ich hoffentlich Ende Februar, Anfang März wieder so fit bin, dass ich wieder Autofahren kann", erklärt Flörsch. Ihr größter Schutzengel sei ihre Oma gewesen: "Sie meinte früher immer, als ich Kart gefahren bin, das ist zu gefährlich, den Sport darfst du nicht machen. Sie hat ein Auge auf mich, wenn ich im Auto sitze."

2019 will die Nachwuchspilotin, die nach dem Unfall elf Stunden lang operiert wurde, für ihr aktuelles Team Van Amersfoort im Formula European Masters fahren. Dabei handelt es sich um die Nachfolgeserie der Formel-3-EM. Ihr Ziel? "Wenn meine Reha gut verläuft und ich nicht mit einem Rückstand in die Saison gehe, ist mein Ziel, regelmäßig in die Top 5 zu kommen und auch den einen oder anderen Sieg zu feiern."

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