Formel 2 Baku: Albon gewinnt chaotisches Hauptrennen
Eine gefährliche Situation nach einem Motorschaden entscheidet das Formel-2-Hauptrennen in Baku für Alexander Albon. Der Deutsche Maximilian Günther scheidet schon früh aus.
Foto: : FIA Formula 2
DAMS-Pilot Alexander Albon hat sich im Hauptrennen in Aserbaidschan seinen ersten Formel-2-Sieg gesichert. Der Thailänder hielt Jack Aitken (ART) und Antonio Fuoco (Charuz) in Schach. Platz acht und somit die Pole-Position für das Hauptrennen sicherte sich Roberto Mehri (MP Motorsport). Der Deutsche Maximilian Günther (Arden) hatte kein Glück und kam nicht ins Ziel. Er war aber nicht der einzige, denn im Zuge einer turbulenten Phase inklusive Safety-Car schieden sieben Fahrer aus.
Für Günther begann das Missgeschick bereits nach dem Qualifying. Im Arden-Team arbeitete an beiden Autos eine Person mehr als die erlaubten zwölf. Nirei Fukuzumi und Günther wurden disqualifiziert. Der Deutsche hatte von Startplatz 17 von Beginn an eine schwierige Ausgangslage. Beim Start zum Hauptrennen über 29 Runden setzte sich George Russell (ART) durch, aber Albon bremste sich schon in Kurve 3 wieder vorbei und übernahm die Führung.
Chaos und Safety-Car gleich in der Startphase
Dahinter brach das Chaos aus. Aitken und Merhi blieben beim Start stehen. Sean Gelael (Prema) schob in Kurve 1 Louis Deletraz (Charouz) an, der wiederum Günther berührte. Deletraz musste sofort aufgeben, während Gelael und Günther an die Box fuhren. Der Deutsche musste sein Auto aber wenig später auf der Strecke abstellen. Da auch Luca Ghiotto (Campos) in die Mauer krachte, wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt.
Ergebnis Formel-2-Hauptrennen in Baku
In Runde fünf wurde das Rennen wieder freigegeben und Albon konnte Russell in Schach halten, bis der Mercedes-Junior an die Box kam. Albon absolvierte seinen Pflichtstopp eine Runde später. Sein Stopp lief aber nicht nach Plan und dauerte rund zehn Sekunden länger. Deshalb fiel Albon hinter Russell und Nyck de Vries (Prema) zurück. Russell konnte sich an der Spitze einen Vorsprung von vier Sekunden herausholen, bis das Safety-Car erneut auf die Strecke musste, nachdem Roy Nissany seinen Campos in der Leitplanke versenkt hatte.
Markelows Motorschaden raubt Fahrern die Sicht
Beim Neustart in Runde 21 verbremsten sich viele Fahrer in Kurve 1. Auch Russell und de Vries fuhren geradeaus. Fuoco nutzte diese Situation und schlüpfte an Albon vorbei und übernahm die Führung. Fuoco konnte sich aber nicht absetzen. Und als Artjom Markelow einen Motorschaden hatte und der Rauch die Sicht beeinträchtigte, überholte Albon den den Italiener in Kurve 1.
"Ich hatte auch Glück mit dem Rauch von Markelows Auto", gibt Albon nach dem Rennen zu. "Man konnte nichts sehen. Ich konnte nur Antonios Heckflügel sehen und sonst nichts. Wir sind vom Gas gegangen, aber ich wohl etwas weniger als Antonio, weil ich seinen Heckflügel sehen konnte. Das gab mir die Chance, für die Zielgerade Schwung zu holen."
Fuoco ärgert sich dagegen über diese gefährliche Situation: "Ich hätte heute gewinnen können. Als der Rauch von Markelows Motor in der Luft hing, war es etwas gefährlich. Man hätte das Virtuelle Safety-Car aktivieren können. Die Jungs hinten konnten mich sehen, aber wenn Markelows Auto auf der Strecke gestanden hätte, hätte ich sein Auto torpedieren können. Das wollen wir natürlich nicht."
"Ich war das erste Auto, das diese Kurve erreicht hat. Und die Sicht war extrem schlecht", so der Italiener weiter. "Man muss sich nur an den Formel-3-Crash auf dem Red-Bull-Ring vor einigen Jahren erinnern. In diesem Moment habe ich an dieses Szenario gedacht. Ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, was vor mir passierte. In so einer Situation will man nicht sein. Das hat uns heute den Sieg gekostet."
Norris führt Gesamtwertung an
Das war schlussendlich das Überholmanöver für den Sieg, denn Albon konnte sich rasch ein kleines Polster auf die Verfolger aufbauen. Fuoco verteidigte sich gegen Aitken, war aber nicht erfolgreich. Aitken schnappte sich den zweiten Platz und wurde für seinen Husarenritt belohnt. Nachdem er den Motor am Start abgewürgt hatte und früh an die Box musste, fuhr Aitken zum ersten Mal auf das Podest. Hinter Fuoco folgte der Carlin von Sergio Sette Camara Platz vier.
Albons DAMS-Teamkollege Nicholas Latifi war als 20. und Letzter gestartet und kam als Fünfter ins Ziel. Sechster wurde Lando Norris (Carlin), dem beim Vorstart der Motor abgestorben war. Ralph Boschung belegte vor Merhi den siebten Platz. Die Top 10 komplettierten Tadasuke Makino (Russian Time) und Gelael. Mercedes-Junior Russell fuhr nach seinem schlechten Neustart in Runde 21 als Zwölfter weiter, während de Vries an der Box aufgeben musste.
In der Gesamtwertung führt nun Norris mit 47 Punkten. Albon ist Zweiter und hat 41 Zähler auf dem Konto. Einen Punkt dahinter folgt Sette Camara. Günther ist durch den Ausfall auf Rang sieben zurückgereicht worden und hält bei 16 Zählern. Das Sprintrennen startet am Sonntag um 11:10 Uhr MESZ.
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