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Kolumne von Louis Delétraz: "Nicht der Höhenflug, den ich erwartet hatte"

Nach einer Reihe vielversprechender Resultate in der laufenden Formel-2-Saison hatte der Genfer eigentlich gehofft, seinen Schwung beibehalten zu können, doch schlussendlich stoppte das Auto eines Konkurrenten den Höhenflug, wie er in seiner neusten Kolumne für Motorsport.com Schweiz berichtet.

Kolumne von Louis Delétraz

Camille De Bastiani

Louis Delétraz

Louis Delétraz, geboren am 22. April 1997 in Genf, Schweiz, ist ein Schweizer Autofahrer, der an der FIA Formel 2 Meisterschaft teilnimmt und ist der Sohn von Jean-Denis Delétraz, ehemaliger Formel 1 und Endurance Fahrer.

Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Drivers parade, Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
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Arjun Maini, Trident, Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
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Louis Deletraz, Charouz Racing System
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Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System, Alexander Albon, DAMS
Louis Deletraz, Charouz Racing System

Der Hungaroring, auf dem wir zuletzt gefahren sind, ist eine Strecke, die ich sehr gut kenne. Ich konnte dort in der Formel Renault 2.0 ein Rennen gewinnen und stand in der Formel V8 3.5 auf dem Podest, doch dieses Mal entsprachen die Resultate nicht ganz unseren Vorstellungen.

Im Vorfeld hatte jedes Team die Gelegenheit, maximal 100 Kilometer Starttests zu absolvieren, um sich an die neue Kupplung in den Autos zu gewöhnen. Das Betriebssystem und die Mappings waren geändert worden, um die Startprobleme, die viele Piloten hatten, zu beseitigen.

 

Mit Charouz Racing System fuhren wir dafür zum EuroRing, der 30 Minuten von Budapest entfernt liegt. Er ist zwar winzig, aber perfekt, um Starts zu üben.

An jenem Tag absolvierten wir sieben davon, alle verliefen problemlos. Das System ist nun deutlich reaktionsfreudiger. Vorher musste man beim Start den Schleifpunkt jeweils ganz genau treffen, ansonsten funktionierte das System nicht wie gewünscht und es konnte vorkommen, dass der Motor abstarb. Jetzt aber macht die Kupplung genau das, was man will. Die Formel 2 konnte damit die Situation deutlich verbessern.

 

In Ungarn war es während unseres Rennwochenendes ausgesprochen heiss. Ich persönlich bin in der Formel 2 noch nie mit Trinkflasche gefahren. Ich hatte das System zwar letztes Jahr bei den Testfahrten in Bahrain ausprobiert, doch bereits nach einer Runde war das Wasser kochend heiss, also habe ich seither darauf verzichtet.

Das gab mir zudem einen gewissen Gewichtsvorteil, denn es erlaubte mir, Zusatzgewichte zu platzieren, mit denen ich die Gewichtsverteilung optimieren konnte. Wenn man sich physisch gut vorbereitet und im Vorfeld genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, kommt man eigentlich problemlos ohne Trinkflasche durch das Rennen, zumal wir sowieso weniger lang fahren als die Formel 1. Das Samstagsrennen beispielsweise dauert gerademal eine Stunde.

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Im Qualifying kam ich nur auf den zehnten Platz, trotz eines gut ausbalancierten Autos und einer recht guten Runde. Das war ziemlich enttäuschend, denn in letzter Zeit hatten wir fast immer um einen Top-5-Platz kämpfen können. Auch diesmal fehlten uns eigentlich gerademal zwei Zehntel auf den fünften Platz und ich rechnete mir durchaus gute Chancen auf ein Top-Resultat aus, wusste aber, dass dafür eine Menge Arbeit vor uns liegen würde.

Zu Beginn des Hauptrennens regnete es noch und mein Start war einfach schrecklich: Ich hatte durchdrehende Räder und kam kaum vom Fleck. Dadurch verlor ich gleich zu Beginn einige Plätze. Im zweiten Sektor hatte dann Maximilian Günther eine Kollision mit einem Konkurrenten, wobei er sich seinen Vorderflügel beschädigte, der danach unter seinem Auto stecken blieb. Er fuhr vielleicht 50 oder 60 km/h langsamer durch Kurve 9, doch aufgrund der Gischt konnte ich ihn erst im allerletzten Moment sehen. Ich versuchte, ihm auszuweichen, aber ohne Erfolg – ich flog buchstäblich über ihn hinweg!

 

Der siebzehnte Schlussrang im ersten Rennen bedeutete, dass ich am Sonntag von derselben Position aus ins Sprintrennen gehen musste. Aufgrund der höheren Temperaturen war damit zu rechnen, dass die Reifen stark abbauen würden. Direkt hinter mir startete George Russell, der Führende in der Meisterschaft – das war eine gute Referenz. Ich hatte zunächst einige Schwierigkeiten, an Nicholas Latifi vorbeizukommen, doch als Günther vor ihm ein Problem hatte, konnte ich gleich beide zusammen überholen. 

 

Weder ihm noch mir kann die Schuld an diesem Rennunfall geben werden, aber ich beschädigte mir dabei den Frontflügel und weitere Teile am Auto. Trotzdem verlor ich nur wenig und konnte im weiteren Verlauf des Rennens ein erstaunlich hohes Tempo gehen. Ich markierte sogar die viertschnellste Rennrunde, obwohl wir im Gegensatz zu vielen unserer Konkurrenten nicht auf dem Supersoft fuhren. 

Ich hatte einen guten Rhythmus und erstaunlich wenig Reifenverschleiss; George Russell konnte zwar kurz vor Schluss an mir vorbeigehen, doch immerhin schaffte ich es, mich in den letzten fünf Runden von Position 12 auf den neunten Platz nach vorne zu arbeiten. Ich hatte einen schönen Zweikampf mit dem Ersatzpiloten von Mercedes und im Ziel lag ich nur fünf Zehntel hinter ihm. Hätte das Rennen noch eine Runde länger gedauert, hätte ich ihn vielleicht wieder überholen können, denn seine Reifen waren in deutlich schlechterem Zustand als meine. Alles in allem war es ein gutes Rennen, auch wenn am Ende nicht das Resultat rauskam, das wir uns gewünscht hatten: Null Punkte, obwohl wir eigentlich das ganze Wochenende über konkurrenzfähig gewesen waren.

 

Im Verlaufe dieser Saison sind bereits vierzehn verschiedene Piloten auf dem Podest gestanden und etliche mehr konnten Punkte holen. Deswegen liegen in der Meisterschaft derzeit alle so eng beieinander. Ich bin Neunter mit 17 Punkten Rückstand auf den Achtplatzierten und auf einen Platz in den Top 5 fehlen mir 52 Punkte. Genau das muss aber mein Ziel sein, denn wir haben zweifellos den nötigen Speed, und in der Formel 2 ist bekanntermassen alles möglich. Jetzt geht es einfach darum, noch ein paar weitere Pokale zu sammeln.

Was die Sommerpause betrifft: Für mich steht nichts Exotisches auf dem Programm! Ich werde mich zu Hause in Genf erholen, meine Familie und meine Freunde besuchen und mein Training fortsetzen. Daneben will ich Charouz Racing System einen Besuch abstatten, um mich auf die Rennen in Spa-Francorchamps und Monza vorzubereiten – zwei Strecken, die ich absolut liebe. Ich kann es kaum erwarten, denn jetzt ist nicht der Moment, um nachzulassen!

A+
Louis Délétraz

 

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