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Kolumne von Louis Delétraz: "Immer vorne mit dabei!“

In seiner neuen Kolumne für Motorsport.com Schweiz lässt der Formel-2-Pilot aus Genf die letzten drei turbulenten Rennwochenenden in Frankreich, Österreich und England Revue passieren.

Kolumne von Louis Delétraz

Kolumne von Louis Delétraz

Louis Delétraz

Louis Delétraz, geboren am 22. April 1997 in Genf, Schweiz, ist ein Schweizer Autofahrer, der an der FIA Formel 2 Meisterschaft teilnimmt und ist der Sohn von Jean-Denis Delétraz, ehemaliger Formel 1 und Endurance Fahrer.

Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System, Antonio Fuoco, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Podium: second place Louis Deletraz, Charouz Racing System, race winner Nyck De Vries, PREMA Racing, third place Luca Ghiotto, Campos Racing
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Podium: second place Louis Deletraz, Charouz Racing System, race winner Nyck De Vries, PREMA Racing, third place Luca Ghiotto, Campos Racing
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Antonio Fuoco, Charouz Racing System, Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Podium: Lando Norris, Carlin, Antonio Fuoco, Charouz Racing System, Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Podium: Louis Deletraz, Charouz Racing System
Podium: Lando Norris, Carlin, Antonio Fuoco, Charouz Racing System, Louis Deletraz, Charouz Racing System
Podium: Lando Norris, Carlin, Antonio Fuoco, Charouz Racing System, Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
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Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System, Antonio Fuoco, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System, retires
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System
Louis Deletraz, Charouz Racing System

Liebe Leser, ich habe an den letzten drei Wochenenden insgesamt sechs Rennen in der Formel 2 bestritten und kann ein sehr positives Fazit ziehen: 38 Punkte, und das trotz eines Motorschadens, der uns viele Punkte gekostet hat.

Wir hatten zwischen den Rennen in Monaco und Le Castellet eine Pause von vier Wochen; Zeit, die ich nutzte, um einem für die Schweiz historischen Ereignis beizuwohnen: dem E-Prix in Zürich, dem ersten Rundstreckenrennen in der Schweiz seit dem schweren Unfall bei den 24 Stunden von Le Mans 1955.

 

Es war eines der besten und schönsten Formel-E-Rennen, die ich bis jetzt gesehen habe. Der Rahmen mitten in Zürich war unheimlich schön, und die Organisation war ausgezeichnet. Ich hoffe, dass sich dadurch die Meinungen in Bezug auf das Rundstreckenverbot ändern, und dass auch in Zukunft Rennen in der Schweiz stattfinden werden.

Bei den folgenden drei Formel-2-Rennen konnte ich mich jeweils in den Top 10 qualifizieren: als Neunter in Paul Ricard trotz eines strategischen Fehlers, als Siebter auf dem Red Bull Ring und gar als Vierter in Silverstone. Das ist ein klarer Fortschritt gegenüber dem Saisonstart! Man darf dabei schliesslich nicht vergessen, dass sowohl das Team als auch das Auto neu sind. Dank der Qualität unserer Techniker und der Verständigung mit meinem Ingenieur können wir das Auto ständig weiterentwickeln und ich fühle mich immer besser.

Endlich wieder einmal in Führung!

Beim Hauptrennen in Paul Ricard regnete es zwar in der Formationsrunde, doch alle blieben auf Slicks. Vom neunten Startplatz aus fuhr ich eine ausgezeichnete erste Runde und kam bis auf Rang vier nach vorne. In der Folge konnte ich allerdings meine Reifen nicht im richtigen Temperaturfenster halten, so dass ich mich ständig gegen hinten verteidigen musste. 

Ich konnte am Ende aber immerhin noch den sechsten Rang ins Ziel retten. Natürlich war ich mit dem Resultat nicht vollends zufrieden, doch bei diesen Bedingungen ist sehr schnell ein Fehler passiert und man landet in der Mauer. Es ging einfach darum, das Auto heil ins Ziel zu bringen, und das ist uns gelungen. 

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Am nächsten Tag startete ich von der dritten Position, und diesmal wir waren von Beginn weg sehr schnell! Ich fuhr sehr aggressiv und setzte mich in Runde vier sogar auf Kosten von Nicholas Latifi an die Spitze des Feldes. Danach konnte ich mich etwas absetzen, doch im Endeffekt war Nyck de Vries etwas schneller als ich, da seine Reifen weniger abbauten als meine. Er konnte schnell aufschliessen, überholte mich und gewann das Rennen. Doch mit diesem zweiten Platz konnte ich beweisen, dass der Podestplatz in Monaco kein Zufall war, und am Ende des Wochenendes war ich derjenige Pilot, der im Verlaufe der letzten vier Rennen die meisten Punkte gewonnen hatte. 

Fliegende Starts – aber wieso?

In Le Castellet ist erneut etlichen Piloten beim Start den Motor abgestorben. Die Formel 2 hat deshalb beschlossen, dass zukünftig fliegend gestartet wird, bis eine Lösung für das Problem gefunden ist. Meiner Meinung nach war das aber keine besonders gute Entscheidung. Ich kann natürlich die Sicherheitsbedenken nachvollziehen, aber durch die fliegenden Starts geht den Rennen einiges an Würze verloren. Ich liebe den Krieg, der jeweils in den ersten Runden nach einem stehenden Start herrscht!

Genau wie die meisten anderen Piloten und Teams im Fahrerlager bin ich der Meinung, dass der Umgang mit der Kupplung in diesem Jahr nicht unbedingt schwieriger ist als in der letzten Saison. Klar gibt es offensichtlich ein Problem, aber man kann daran arbeiten, und dann kriegt man es auch in den Griff. Das funktioniert schliesslich bei meinem Team Charouz, genauso wie bei DAMS, Campos und Prema – wir alle hatten im Verlaufe der Saison nicht einen einzigen Vorfall. Es passiert immer den gleichen paar Piloten, deswegen finde ich diese Entscheidung einfach nicht richtig. Ich persönlich bin der Ansicht, die Formel 2 hat gute Arbeit geleistet, um die Situation zu verbessern. Es ist zu einfach, die Schuld für Fehler, die von den Teams oder Fahrern begangen werden, auf die Meisterschaft oder das Auto zu schieben.

 

 

Am Red Bull Ring konnten wir am Ende der freien Trainings Startübungen machen. Die Folge war, dass kein einziger der Piloten, die sich zuvor über die Kupplung beschwert hatten – allen voran George Russell und Lando Norris – Probleme beim Start hatte.

Vielleicht wisst ihr aber noch, dass ich danach vergleichsweise schlecht wegkam, und das aus einem ganz einfachen Grund: Da wir davon ausgegangen waren, das Problem im Griff zu haben, nutzten wir die Zeit, während der die anderen ihre Startübungen machten, um ein deutlich aggressiveres Motormapping zu testen, von der wir uns mehr Leistung versprachen. Diese Leistung haben wir zwar auch gefunden, allerdings sind wir dabei wohl einen Schritt zu weit gegangen.

Eine Kerze zerstört meine Hoffnungen

Gleich in der Anfangsphase des Hauptrennens in Österreich konnte ich an Arjun Maini und Maximilian Günther vorbeigehen und war bereits in Runde drei in den Top 5. Aufgrund der höheren Temperaturen bauten meine Reifen allerdings ziemlich stark ab, so dass ich nach dem Boxenstopp versuchte, reifenschonender zu fahren. Ich liess die aggressiveren Fahrer überholen, da ich ja wusste, dass ich gegen Ende des Rennens wieder im Vorteil sein würde.

Zehn Runden vor Schluss war ich direkt hinter Norris, meine Reifen waren in gutem Zustand und ich war deutlich schneller – trotz Problemen mit der Motorentemperatur, die mich zwangen, die Gänge früher zu wechseln und mich auf den Geraden aus dem Windschatten zu lösen, um genügend Kühlluft zu bekommen. Für die Performance ist das natürlich überhaupt überhaupt ideal!

Genau zu dem Zeitpunkt jedoch ging eine Zündkerze kaputt – ein Teil, das keine 20 Euro kostet! Es war das erste Mal überhaupt, dass so was in der F2 passierte. Es war umso enttäuschender, da mein Teamkollege Antonio Fuoco das Rennen als Dritter beendete, nachdem er zum Zeitpunkt meines Ausfalls noch an 15. Position gelegen hatte… Ich hätte das Rennen mit Sicherheit vor ihm beendet, und wahrscheinlich auch vor Norris. Mein erster Podestplatz in einem Hauptrennen wäre zum Greifen nahe gewesen – aber das ist nun natürlich rein hypothetisch. 

 

 

Wenn man im ersten Rennen des Wochenendes ausfällt, startet man in der Formel 2 im Sprint-Rennen leider von ganz hinten. Da ich nichts zu verlieren hatte, attackierte ich von Beginn weg. Einzig George Russell, Antonio Fuoco und mir gelang es, Plätze gutzumachen. Leider beendete eine Kollision mit Sean Gelael ausgangs Kurve 4 mein Rennen frühzeitig. Er wurde dafür zwar bestraft, aber eigentlich ging es dabei um überhaupt nichts, da wir zu dem Zeitpunkt eh ausserhalb der Punkteränge lagen. Es war auch nicht diese Kollision, die mir mein Wochenende ruinierte, sondern die kaputte Zündkerze.

Schöne Zweikämpfe mit Ghiotto

In Silverstone waren wir im Qualifying sehr stark: Antonio und ich standen im Hauptrennen beide in der zweiten Reihe. Dafür, dass der Reifenabbau auf dieser Strecke relativ gering ist, war er in den ersten Runden des Rennens vor mir etwas zu vorsichtig unterwegs, und plötzlich wurde ich von Sergio Sette Camara angegriffen. Ich musste mich stark verteidigen, konnte aber den vierten Platz ins Ziel retten. Am nächsten Tag waren wir vom reinen Speed her etwas weniger konkurrenzfähig, da wir starkes Untersteuern hatten. Ich konnte nichts ausrichten gegen Russell und Norris, die einfach viel schneller waren. Im Gegenzug überholte ich allerdings Nyck de Vries und Luca Ghiotto und schaffte erneut ein Top-5-Resultat. 

 

In beiden Rennen kämpfte ich hart gegen Ghiotto und jedes Mal konnte ich mich in der letzten Runde durchsetzen. Am Samstag war er sehr aggressiv und wechselte mehrfach die Spur auf der Hangar Straight – auf einer Geraden! Das war sehr gefährlich, und ich hätte zwei Mal beinahe meinen Frontflügel verloren. Wenn ich nicht hart auf die Bremse gestiegen wäre, hätte es gekracht! Schlussendlich kam es aber zu keiner Kollision, und am Sonntag gingen wir etwas respektvoller miteinander um. Es gibt auch keinen Groll zwischen uns, selbst wenn ich beide Male die Zweikämpfe für mich entscheiden konnte. Wir konnten nun an vier Wochenenden in Serie bei jedem Rennen in den Top 5 mitmischen – das ist ein gutes Gefühl!

Die beste Lösung: neue Motoren

Die FIA und die Formel 2 haben beschlossen, uns für die nächste Veranstaltung in Ungarn Ende Juli neue Motoren zur Verfügung zu stellen. Ich denke, das ist eine gute Entscheidung, denn in letzter Zeit haben sich viele Piloten über starke Leistungsunterschiede beklagt. Ich persönlich mag diese Polemik nicht – es ist schliesslich unmöglich zu beweisen, ob jemand wirklich einen stärkeren Motor hat als ein anderer. Es ist aber so, dass es ein grosses Thema im Fahrerlager ist, und von daher begrüsse ich es, dass Mecachrome die Motoren nun auf den Prüfstand stellt und uns für Budapest neue zulost. Das ist mit Sicherheit die beste Lösung. 

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Daneben wurde auch die Kupplung überarbeitet. Wir haben Anspruch auf 100 Kilometer, um mit jeweils einem Auto pro Team Starts zu üben. Wenn nun das System verändert worden ist, müssen wir uns erst an die neuen Bedingungen anpassen und den Startvorgang neu lernen. Es ist wichtig, dass wir für diese Tests eine Strecke mit einem repräsentativen Asphalt finden, der so viel Grip wie möglich bietet. Auf einem alten Asphalt ist das nämlich nicht immer der Fall.

Hoffen wir, dass diese Tests in Ungarn Früchte tragen werden! 

A+
Louis Delétraz 

Chronique Louis Delétraz
Chronique Louis Delétraz

Photo de: Camille De Bastiani

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