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Sechs Zentimeter Knochen verloren: So schwer war Correas Beinverletzung

Juan Manual Correa berichtet erstmals ausführlich über den Formel-2-Unfall in Spa-Francorchamps und die Schwere der Verletzung seines rechten Beins

Gut drei Monate nach dem schweren Unfall beim Hauptrennen der Formel 2 in Spa-Francorchamps hat Juan Maunel Correa dem argentinischen Radiosender 'Mundo Sport' ein erstes längeres Interview gegeben. Dabei berichtet der US-Amerikaner mit kolumbianischen Wurzeln unter anderem erstmals über die Schwere seiner Beinverletzung.

"Im Grunde genommen haben die Ärzte mein rechtes Bein wieder neu aufgebaut", so Correa über die 17-stündige Operation, der er sich im September in London unterziehen musste. "Das linke war viel weniger schwer verletzt, da hat ein Eingriff gereicht."

"Ich habe im unteren Bereich des Schienbeins sechs Zentimeter Knochen verloren, aber das wird dank einer speziellen Vorrichtung wieder nachwachsen. Deshalb habe ich dieses Metallgestell am Bein, welches man in den sozialen Medien sah", berichtet Correa. "Der Knochen wächst einen Millimeter pro Tag."

Wahrscheinlich keine vollständige Heilung

Zunächst seien die Ärzte von einer Genesungszeit von zwei Jahren ausgegangen, doch aufgrund seiner guten körperlichen Konstitution als Profisportler gehe die Heilung schneller voran als erwartet. Dennoch steht Correa mindestens ein Jahr mit weiteren Operationen und voller Reha-Maßnahmen bevor.

 

Der nächste Eingriff sei für den 23. Dezember geplant. "Dann erreicht der Knochen den Fuß. Anschließend wird der neue Knochen stärker, sodass er Gewicht tragen kann. Danach wird das Metall so weit wie möglich entfernt, und je nachdem wie groß die Schmerzen sind und wie gut die Beweglichkeit ist, wird dann entschieden, welche weiteren Operationen folgen", so Correa.

All diese Maßnahmen werden nach Einschätzung der Ärzte aber nicht dazu führen, Correas rechtes Bein wieder komplett herzustellen. "Leider sieht es so aus, als würde sich mein Bein nicht vollständig erholen. Aber ich werde alles unternehmen damit es wieder stark genug wird, um auf das Gaspedal zu treten", sagt er.

Trotz 70g-Einschlag immer bei Bewusstsein

An den Unfall in Spa, bei dem Anthoine Hubert verstarb, kann sich Correa trotz des heftigen Einschlags noch vollständig erinnern. "Es ist seltsam, dass ich bei dem Unfall nicht bewusstlos wurde", sagt er. "Es war ein Einschlag mit 70g, und als ich den Ärzten sagte, dass ich nicht bewusstlos war, wollten sie mir nicht glauben."

"Vor dem Unfall habe ich alle Muskeln hart angespannt, das hat sicherlich geholfen. Ich wollte auch selbst aus dem Auto aussteigen und war während der ganzen Zeit bei Bewusstsein."

Correas Schilderung des Unfalls deckt sich mit den Ergebnissen der Untersuchung das Automobil-Weltverbands FIA, nachdem der Abflug von Guiliano Alesi in der Eau Rouge der Auslöser einer verhängnisvollen Kettenreaktion war. "In der Eau Rouge bin ich über Trümmerteile von Alesis Auto gefahren, die sich unter den Vorderrädern verklemmt und diese angehoben haben. Dann hatte ich das Pech, gerade in Huberts Auto zu rutschen."

Besuch von Billy Monger machte Correa Mut

Die Tatsache, dass er den Unfall nicht habe vermeiden können, ist für Correa allerdings nur ein schwacher Trost. "Es dauerte einige Wochen, bis ich all das akzeptieren konnte. Wenn man im Krankenhaus unter Schmerzmitteln steht, ist es schwierig all das zu verstehen. Es dauerte, bis ich es akzeptieren konnte."

 

"Aber mein Ansatz ist pragmatisch: Ich kann das Geschehene nicht mehr ändern und muss das Beste daraus machen", so Correa. "Aber natürlich bin ich auch traurig. Anthoine war ein guter Freund. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht nur für mich selbst, sondern auch für ihn wieder zurückkommen muss."

"Die Anzahl der Nachrichten, die mich erreicht haben, und all die Leute, die mich im Krankenhaus besuchen wollten, auch solche, die ich nicht kannte, haben mich sehr motiviert - vor allen in den schweren Stunden" sagt Correa. Insbesondere eine Begegnung mit Billy Monger habe ihm sehr geholfen.

Formel-1-Traum lebt weiter

"Nach all dem, was er erlitten hat, fährt er weiter Rennen", so Correa über den jungen Briten, dem 2017 nach einem Unfall bei einem Formel-4-Rennen beide Unterschenkel amputiert werden mussten. "Das hat mir mental sehr geholfen, denn ich sah, dass ich nach einem solchen Unfall zurückkommen kann."

"Seine Einstellung hat mich sehr motiviert. Er ist ein fröhlicher Typ mit viel positiver Energie, das hat mir aus dem Loch der ersten zwei Monate herausgeholfen. Er und ich wussten, was wir durchgemacht haben, daher haben wir uns auf Anhieb verstanden."

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Den Traum, eines Tages in der Formel 1 zu fahren, hat Correa auch nach dem schweren Unfall noch nicht aufgegeben. "Rennsport ist meine Leidenschaft. Ein Freund hat mich gefragt, ob ich den Traum von der Formel 1 aufgegeben habe."

"Ich sagte ihm, dass ein Unfall einen solchen Traum nicht ausschaltet. Man überlegt sich nur, was man für diesen Traum riskieren will. Und ich habe entschieden, dass ich weitermachen will, weil es mein Traum ist."

Mit Bildmaterial von LAT.

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